Stadthaus (Mannheim)

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Das Stadthaus steht in Mannheim auf dem Quadrat N1.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorgänger des Stadthauses war das Alte Kaufhaus, entstanden zwischen 1724 und 1747. Dieses Geschenk des Kurfürsten Karl III. Philipp (1661 - 1742) an die Einwohner der neuen Residenzstadt wurde nicht in der ihm zugedachten Funktion als Handelshaus angenommen, nach Meinung der Kaufleute war es zu groß, auch war der Standort nicht passend. Das Gebäude beherbergte daher schon seit dem 18. Jahrhundert Verwaltungs- und Polizeibehörden, darunter auch ein Arrestlokal, in dem beispielsweise der Dichter Karl Gutzkow (1811 bis 1878) wegen seines Romans Wally die Zweiflerin eingekerkert war. 1903 wurde die Stadt Mannheim Eigentümerin des Gebäudes und baute es zum Rathaus um (nach Plänen des Architekten Richard Perrey).

In den Bombennächten des Zweiten Weltkriegs wurde das Alte Kaufhaus weitgehend zerstört. In der Folgezeit wurden verschiedene Architekten-Wettbewerbe für einen Neubau durchgeführt (1960, 1978 und 1986). Den dritten Wettbewerb gewann der Mannheimer Architekt Carlfried Mutschler mit einem Entwurf eines postmodernen Baus. Zwar stellte sich eine Gruppe Mannheimer Bürger gegen diesen Entwurf und verlangte einen Wiederaufbau nach historischen Plänen, jedoch wurde das erforderliche 30-Prozent-Quorum verfehlt. Der Entwurf Mutschlers wurde somit realisiert. Am 13. April 1991 wurde das Stadthaus eingeweiht.

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gläserner Turm vor dem Stadthaus

Im Gebäude befinden sich die Stadtbücherei Mannheim, der Ratssaal des Mannheimer Gemeinderats und ein Bürgersaal. Vor der Mitte der Fassade wurde ein gläserner Turm errichtet. Oben im Turm befand sich von 1994 bis August 2016 das Turmcafé Stars, das Ende August 2016 wegen Brandgefahr mitten im laufenden Betrieb geschlossen wurde. Aus einem Brandschutzgutachten ergibt sich, dass notwendige Einrichtungen fehlen wie eine automatische Brandmeldeanlage, eine Sprinkleranlage und eine Fluchttreppe vom Café ins Podiumsgeschoss, interne Abtrennungen in den Räumen mit nicht brennbaren Wänden und Rauchabzugsanlagen.

Für nunmehr notwendige bauliche Änderungen sind die derzeitigen Eigentümer, die Landesbank Baden-Württemberg LBBW und die SV Sparkassen-Versicherung zuständig bzw. der künftige Eigentümer, die Mannheimer Unternehmensgruppe (Diringer & Scheidel). Die letztere hat zwar das Grundstück und das Gebäude gekauft, der Eigentumsübergang ist jedoch noch nicht vollzogen. (Stand Ende August 2016) Das Café war zuvor 25 Jahre lang betrieben worden. Es soll sich um einen der wenigen Bereiche im Stadthaus gehandelt haben, die vom Publikum angenommen wurden. [1]

Die bisherigen privaten Miteigentümer haben gegen den Willen der Stadt den Ordnungsdienst reduziert. Als Folge davon sind die öffentlichen Toiletten im Gebäude überwiegend wegen Vandalismus u.a. geschlossen (Herbst 2016). Die Stadt hofft, dass der künftige Eigentümer das Problem behebt.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Bühler, Keine Cocktails mehr im Turmcafé, Rhein-Neckar-Zeitung vom 31. August 2016, Seite 8 (Mannheim)
  2. Artikel Stadthaus-Toiletten massiv beschädigt in: Mannheimer Morgen vom 29.9.2016, Seite 23 (Mannheim)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]