Betriebshof Heidelberg der RNV: Unterschied zwischen den Versionen

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Der für den ÖPNV in Heidelberg und Umgebung befindet sich in [[Bergheim]] auf dem Anwesen [[Bergheimer Straße (Heidelberg)|Bergheimer Straße]] 155.
Der für den ÖPNV in Heidelberg und Umgebung befindet sich in [[Bergheim]] auf dem Anwesen [[Bergheimer Straße (Heidelberg)|Bergheimer Straße]] 155.


== Diskussionen um Verlegung oder Sanierung des Betriebshofs ==
== Geschichte des Betriebshofs ==
Der Betriebshof in der Bergheimer Straße ersetzte 1901/1902 das frühere Depot mit Stallungen für die Pferdebahn. Für die neue elektrische Bahn wurde westlich des früheren Schlachthofs eine neue Wagenhalle mit Werkstatt eingerichtet. Die  Wagenhalle war 35 Meter breit und 47 Meter lang und verfügte über 9 Gleise. Zusätzlich gab es außerhalb der Halle noch ein zehntes Abstellgleis. 1915 wurde eine weitere Wagenhalle gebaut, die hauptsächlich als Werkstatt genutzt wurde.
 
In der Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders wurde das Streckennetz stark ausgebaut, was zu Kapazitätsengpässen am Heidelberger Betriebshof führte. Auf der Suche nach Ausweichmöglichkeiten wurden Gelände außerhalb des Stadtkerns gesucht und angekauft. Nachdem das Gelände des Schlachthofs freigegeben wurde, konnte der Betriebshof allerdings 1957 vor Ort erweitert und der Umzug umgangen werden. In den folgenden Jahren wurden auf dem erweiterten Gelände neue Gleisanlagen und eine neue Wagenhalle gebaut und ein Schlachthofgebäude zur Reparaturhalle für Busse umgebaut.
 
1972 wurde die Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel Mannheim (ZWM) eröffnet, wodurch Werkstattkapazitäten am Heidelberger Betriebshof abgebaut werden konnten und der Platz anderweitig genutzt werden konnte.
 
In der Nacht vom 23. auf den 23.08.1984 brach auf dem Gelände ein Großfeuer aus, dem 4 Wagen und Teile eine Werkstatthalle zum Opfer fielen. Die Werkstatt wurde 1985  modernisiert wiederaufgebaut.<ref>Heidelberger Strassenbahnen - Eine Dokumentation über die Heidelberger Strassen- und Bergbahn AG. Robert Basten und Claude Jeanmaire, Verlag Eisenbahn 1986</ref>
 
== Die Planungen für den Neubau ==
=== Diskussionen um Verlegung oder Sanierung des Betriebshofs ===
Seit langem beklagt die RNV als Betreiber, dass der Betriebshof in seinem heutigen Zustand nicht mehr ausreicht. Oberbürgermeister Würzner formuliert es so: "Der jetzige Betriebshof ist am Ende. wir brauchen dringend eine Sanierung und Erweiterung."<ref> Artikel ''Wohin mit dem Betriebshof?'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 21. November 2018 (Heidelberg), Seite 5 der Ausgabe Heidelberg</ref>
Seit langem beklagt die RNV als Betreiber, dass der Betriebshof in seinem heutigen Zustand nicht mehr ausreicht. Oberbürgermeister Würzner formuliert es so: "Der jetzige Betriebshof ist am Ende. wir brauchen dringend eine Sanierung und Erweiterung."<ref> Artikel ''Wohin mit dem Betriebshof?'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 21. November 2018 (Heidelberg), Seite 5 der Ausgabe Heidelberg</ref>


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Würzner sprach im Anschuss von einer Katastrophe. Zwar seien die meisten Stadträte für den Umzug an den Ochsenkopf, aber mit dieser „Mehrheit“ könne er nicht die RNV beauftragen. Man werde den alten Betriebshof jetzt „mit Schweißern am Leben erhalten“.<ref>Timo Teufert, ''„Das ist kein guter Tag für die RNV“'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 24. November 2018 (Heidelberg), Seite 3</ref>
Würzner sprach im Anschuss von einer Katastrophe. Zwar seien die meisten Stadträte für den Umzug an den Ochsenkopf, aber mit dieser „Mehrheit“ könne er nicht die RNV beauftragen. Man werde den alten Betriebshof jetzt „mit Schweißern am Leben erhalten“.<ref>Timo Teufert, ''„Das ist kein guter Tag für die RNV“'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 24. November 2018 (Heidelberg), Seite 3</ref>


== Geschichte des Betriebshofs ==
Im Dezember 2018 beschloss der Gemeinderat, der Betriebshof solle auf den Ochsenkopf verlegt und die frei werdende Fläche je zur Hälfte für "bezahlbaren" Wohnraum und für einen Stadtpark genutzt werden. Dieses Konzept erhielt die Bezeichnung ''Zukunftskonzept Bergheim''.
Der Betriebshof in der Bergheimer Straße ersetzte 1901/1902 das frühere Depot mit Stallungen für die Pferdebahn. Für die neue elektrische Bahn wurde westlich des früheren Schlachthofs eine neue Wagenhalle mit Werkstatt eingerichtet. Die  Wagenhalle war 35 Meter breit und 47 Meter lang und verfügte über 9 Gleise. Zusätzlich gab es außerhalb der Halle noch ein zehntes Abstellgleis. 1915 wurde eine weitere Wagenhalle gebaut, die hauptsächlich als Werkstatt genutzt wurde.
 
In der Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders wurde das Streckennetz stark ausgebaut, was zu Kapazitätsengpässen am Heidelberger Betriebshof führte. Auf der Suche nach Ausweichmöglichkeiten wurden Gelände außerhalb des Stadtkerns gesucht und angekauft. Nachdem das Gelände des Schlachthofs freigegeben wurde, konnte der Betriebshof allerdings 1957 vor Ort erweitert und der Umzug umgangen werden. In den folgenden Jahren wurden auf dem erweiterten Gelände neue Gleisanlagen und eine neue Wagenhalle gebaut und ein Schlachthofgebäude zur Reparaturhalle für Busse umgebaut.  


1972 wurde die Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel Mannheim (ZWM) eröffnet, wodurch Werkstattkapazitäten am Heidelberger Betriebshof abgebaut werden konnten und der Platz anderweitig genutzt werden konnte.
Beim ''Bürgerentscheid'' am 21. Juli 2019 haben die Gegner der Verlagerung des Betriebshofs auf den Großen Ochsenkopf zwar eine Mehrheit von 57,1 Prozent der Stimmen erzielt, dabei jedoch das erforderliche Quorum verfehlt. Jetzt muss der Gemeinderat entscheiden, ob er seine damalige Entscheidung, den Betriebshof auf den Ochsenkopf zu verlegen, aufrecht erhält.<ref>vgl. Artikel ''Betriebshof: Standortfrage erneut im Gemeinderat'', in: stadtblatt vom 24. Juli 2019, Seite 1</ref>


In der Nacht vom 23. auf den 23.08.1984 brach auf dem Gelände ein Großfeuer aus, dem 4 Wagen und Teile eine Werkstatthalle zum Opfer fielen. Die Werkstatt wurde 1985  modernisiert wiederaufgebaut.<ref>Heidelberger Strassenbahnen - Eine Dokumentation über die Heidelberger Strassen- und Bergbahn AG. Robert Basten und Claude Jeanmaire, Verlag Eisenbahn 1986</ref>
=== Die weitere Planung für den Neubau ===
Im Oktober 2019 beschloss der Gemeinderat, dass der Betriebshof am Altstandort in Bergheim neu gebaut wird. Bei der Planung sollten Stadtverwaltung und rnv Varianten entwickeln, bei denen möglichst auch Aspekte des Zukunftskonzepts Bergheim verwirklicht werden können – das waren der Bau von bezahlbaren Mietwohnungen, Entwicklung von Grün- und Freiflächen und die Einbeziehung des Kultur- und Kreativwirtschaftszentrums Dezernat 16.


[[Kategorie:ÖPNV (Heidelberg)]]
Seit August 2020 gab es zwei Planungsvarianten. Bei beiden wird das Areal westlich der [[Karl-Metz-Straße (Heidelberg)|Karl-Metz-Straße]], also die ''alte Feuerwache'', in der derzeit das [[Dezernat 16]] genannte Kultur- und Kreativzentrum untergebracht ist, von der Planung für den Neubau des Betriebshofes ausgenommen.<ref>''Betriebshof: zwei Varianten für Neubau'', in: ''stadtblatt'' vom 19. August 2020, Seite 5 (Aktuelles)</ref>


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />
== Weblinks ==
* {{Homepage|heidelberg.de/betriebshof}}
[[Kategorie:Verkehr (Heidelberg)]]
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