Heiliggeistkirche: Unterschied zwischen den Versionen

1.091 Bytes hinzugefügt ,  31. Oktober 2021
→‎Weblinks: damit der Leser weiß, womit er es zu tun hat.
K (katfix)
(→‎Weblinks: damit der Leser weiß, womit er es zu tun hat.)
 
(14 dazwischenliegende Versionen von 7 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|bezieht sich auf die Heiliggeistkirche in Heidelberg. Für andere Bedeutungen von Heiliggeistkirche siehe [[Heiliggeistkirche (Begriffsklärung)]]}}
[[Bild:Heiliggeistkirche.jpg|thumb|200px|Die Heiliggeistkirche bei Nacht]]
[[Bild:Heiliggeistkirche.jpg|thumb|200px|Die Heiliggeistkirche bei Nacht]]
[[Bild:Heiliggeistkirche_innen_a.jpg|thumb|200px|Innenansicht]]
[[Bild:Heiliggeistkirche_innen_a.jpg|thumb|200px|Innenansicht]]
Die '''Heiliggeistkirche''' ist die bekannteste [[Kirche]] [[Heidelberg]]s. Sie steht am Marktplatz im Zentrum der Altstadt. Die [[Hauptstraße (Heidelberg)|Hauptstraße]] führt an ihr vorbei, an deren gegenüberliegenden Seite das älteste erhaltene Gebäude Heidelbergs, das [[Hotel zum Ritter]], liegt.
Die '''Heiliggeistkirche''' ist die bekannteste [[Kirche]] [[Heidelberg]]s. Sie steht am Marktplatz im Zentrum der Altstadt. Die [[Hauptstraße (Heidelberg)|Hauptstraße]] führt an ihr vorbei, an deren gegenüberliegenden Seite das älteste erhaltene Gebäude Heidelbergs, das [[Hotel zum Ritter]], liegt.
Die Heiliggeistkirche wurde [[1239]] zum ersten Mal erwähnt.  Diese spätromanische Basilika, das heutige dreischiffige Langhauswurde später gotisch umgestaltet. [[1398]] wurde der Grundstein für die heutige spätgotische Kirche gelegt. Der Chor wurde 1411 als Kirche geweiht. Bereits vorher hatte es zwei andere Kirchen an diesem Standort gegeben.


==Das Innere==
==Das Innere==
Das Kircheninnere besteht aus 4 Bestandteilen:  
Das Kircheninnere besteht aus 4 Bestandteilen:  
*der Eingangsbereich unter dem Hauptturm. Bereits im 17. Jahrhundert existierte auf dem Turm ein Vorlaufer der [[Feuerwehr Heidelberg|Feuerwehr]], der Turmbläserdienst fungierte vor allem als Feuerwache. 1798 wurden die Turmbläser durch städtische Nachtwächter ersetzt. Das Geläut besteht aus vier Glocken von 1738 (die Christi (cis1-2), Marien (e1+6), Dreifaltigkeit (a1-6 93), Immaculata (cis2-3)). Aus dem dreigeteilten Eingangsbereich gehen Rundtreppen zu den Emporen hinauf.  
*der Eingangsbereich unter dem Hauptturm. Bereits im 17. Jahrhundert existierte auf dem Turm ein Vorläufer der [[Feuerwehr Heidelberg|Feuerwehr]], der Turmbläserdienst fungierte vor allem als Feuerwache. 1798 wurden die Turmbläser durch städtische Nachtwächter ersetzt. Das Geläut besteht aus vier Glocken von 1738 (die Christi (cis1-2), Marien (e1+6), Dreifaltigkeit (a1-6 93), Immaculata (cis2-3)). Aus dem dreigeteilten Eingangsbereich gehen Rundtreppen zu den Emporen hinauf.  
*Das Schiff besteht aus dem Hauptschiff mit 6 Jochbögen und zwei Seitenschiffen über denen zwei Emporen "schweben". Von der Nordempore erfolgt der Aufstieg zum Kirchenboden und -turm über das außenliegende Treppenhaus.
*Das Schiff besteht aus dem Hauptschiff mit 6 Jochbögen und zwei Seitenschiffen über denen zwei Emporen "schweben". Von der Nordempore erfolgt der Aufstieg zum Kirchendachboden und -turm über das außenliegende Treppenhaus.
* Die Sakristei. Auch die Orgel und der Orgeltisch befinden sich in diesem Bereich an der Nordseite des Chors. Die heutige Hauptorgel verfügt über 61 Register. Sie wurde 1980 bis 1993 von der Firma Steinmeyer, Oettingen, eingerichtet.
* Die Sakristei. Auch die Orgel und der Orgeltisch befinden sich in diesem Bereich an der Nordseite des Chors. Die heutige Hauptorgel verfügt über 61 Register. Sie wurde 1980 bis 1993 von der Firma Steinmeyer, Oettingen, eingerichtet.


Zeile 14: Zeile 14:


Beachtlich sind die Portale und die drei- bzw. fünffeldrigen Fenster mit Rosettenabschlüssen. Die Fenster haben in den letzten Jahrzehnten zum Teil eine neue Glasgestaltung erhalten (die Schreiter- bzw. Santarossafenster). Die Vorgängerfenster gingen durch Kriege verloren: die mittelalterlichen Glasfenster beim Stadtbrand 1693 und deren Nachfolgen bei der Sprengung der Alten Brücke im April 1945.
Beachtlich sind die Portale und die drei- bzw. fünffeldrigen Fenster mit Rosettenabschlüssen. Die Fenster haben in den letzten Jahrzehnten zum Teil eine neue Glasgestaltung erhalten (die Schreiter- bzw. Santarossafenster). Die Vorgängerfenster gingen durch Kriege verloren: die mittelalterlichen Glasfenster beim Stadtbrand 1693 und deren Nachfolgen bei der Sprengung der Alten Brücke im April 1945.
[[Bild:HlGeist Süd 5Wassersp.JPG|thumb|Die fünf Wasserspeier an der Nordfassade]]
[[Datei:Heidelberg Heiliggeist Kirche Wasserspeier.jpg|thumb|Die fünf Wasserspeier an der Nordfassade]]
[[Bild:HlGeist WasserspNr5.JPG|thumb|Detail - ein Wasserspeier]]
[[Datei:Heidelberg Heiliggeist Kirche Wasserspeier 5.jpg|thumb|Detail - ein Wasserspeier]]
 
==Außenbereich==
==Außenbereich==
Um die Kirche bestehen noch heute eine Reihe von Kramerläden zwischen den Wandstützpfeilern. Die steinernen Wasserspeier verkörpern Teufel und Fabeltiere. Auf dem Schiff sitzt noch ein kleiner Dachreiter mit Doppelkreuz und einer Glocke von 1712.  
Um die Kirche bestehen noch heute eine Reihe von Kramerläden zwischen den Wandstützpfeilern. Die steinernen Wasserspeier verkörpern Teufel und Fabeltiere. Auf dem Schiff sitzt noch ein kleiner Dachreiter mit Doppelkreuz und einer Glocke von 1712.  


==Geshichte==
==Geschichte==
[[Hermann Maas]] (1877 – 1970) war hier Pfarrer. Er gilt als ein Pionier des jüdisch-christlichen Dialogs.  
 
Die Heiliggeistkirche wurde [[1239]] zum ersten Mal erwähnt.  Diese spätromanische Basilika, das heutige dreischiffige Langhauswurde später gotisch umgestaltet. [[1398]] wurde der Grundstein für die heutige spätgotische Kirche gelegt. Der Chor wurde 1411 als Kirche geweiht. Bereits vorher hatte es zwei andere Kirchen an diesem Standort gegeben.
 
[[1703]] wurde in der Kirche eine Trennmauer errichtet, um sie als Simultankirche nutzen zu können. [[1812]] wurde eine neue Orgel eingebaut, welche im September [[1874]] im Zusammenhang mit einem generellen Streit um die Mitnutzung des katholischen Kirchenteils durch die Altkatholiken Gegenstand eines Streites wurde.
 
[[Hermann Maas]] (1877 – 1970) war hier Pfarrer. Er gilt als ein Pionier des jüdisch-christlichen Dialogs.
 
Von 1969 bis 1998 war [[Peter Schumann]] Organist.


==Ausstellung LebenskunstSterben==
==Ausstellung LebenskunstSterben==
Die Besuchenden wurden 2008 im Kirchenschiff an den Seiten mit über lebensgro0en Bildern von Personen vor dem Sterben und einer knappen Lebensgeschichte konfrontiert. Sie haben bereits eine tödliche Krankheit. Die Ausstellungsstücke der Kinder- und Jugendausstellung sind teilweise Leihgaben von Schulen aus dem Heidelberger Raum und der Kinderklinik Heidelberg. Ziele sind der Abbau von Berührungsängsten mit dem Thema „Leben und Sterben“ in der Gesellschaft möglichst altersübergreifend und Alternativen zur ''aktiven Sterbehilfe'' aufzuzeigen. Kenntnisse über Hospiz- und Palliativarbeit sollen verbreitet, aber auch auf Versorgungsmängel hingewiesen werden.
Die Besuchenden wurden 2008 im Kirchenschiff an den Seiten mit über lebensgro0en Bildern von Personen vor dem Sterben und einer knappen Lebensgeschichte konfrontiert. Sie haben bereits eine tödliche Krankheit. Die Ausstellungsstücke der Kinder- und Jugendausstellung sind teilweise Leihgaben von Schulen aus dem Heidelberger Raum und der Kinderklinik Heidelberg. Ziele sind der Abbau von Berührungsängsten mit dem Thema „Leben und Sterben“ in der Gesellschaft möglichst altersübergreifend und Alternativen zur ''aktiven Sterbehilfe'' aufzuzeigen. Kenntnisse über Hospiz- und Palliativarbeit sollen verbreitet, aber auch auf Versorgungsmängel hingewiesen werden.
 
[[Datei:Luftaufnahme Heidelberg Heiliggeistkirche.jpg|thumb|Aus der Luft ...]]
== Literatur ==
== Literatur ==
* Gottfried Seebaß, Volker Sellin, Hans Gercke, Werner Keller, Richard Fischer (Hrsg.): ''Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg 1398-1998.'' Umschau Buchverlag, 2001. ISBN 978-3829563185
* Gottfried Seebaß, Volker Sellin, Hans Gercke, Werner Keller, Richard Fischer (Hrsg.): ''Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg 1398-1998.'' Umschau Buchverlag, 2001. ISBN 978-3829563185
Zeile 33: Zeile 41:
* {{Homepage|heiliggeist.ekihd.de}}
* {{Homepage|heiliggeist.ekihd.de}}
* {{Wikipedia2|Heiliggeistkirche_(Heidelberg)|Heiliggeistkirche}}
* {{Wikipedia2|Heiliggeistkirche_(Heidelberg)|Heiliggeistkirche}}
* [https://www.die-heiliggeistkirche-zu-heidelberg.de/ Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg] – 650+ Bilder, Texte zur Kunst- und Baugeschichte. eine Website über die Heiliggeistkirche in Heidelberg mit mehr als 650 Fotografien von Manfred Schneider sowie Texten zur Baugeschichte von Julian Hanschke und zur Kunstgeschichte von Hans Gercke.
* {{Weblink|1=www.sino.uni-heidelberg.de/students/tjuelch/Bauwerke%20Altstadt/Heiliggeistkirche.htm|2=Informationen zur Geschichte der Kirche}} auf www.sino.uni-heidelberg.de
* {{Weblink|1=www.sino.uni-heidelberg.de/students/tjuelch/Bauwerke%20Altstadt/Heiliggeistkirche.htm|2=Informationen zur Geschichte der Kirche}} auf www.sino.uni-heidelberg.de
* {{Weblink|1=www.lebenskunst-sterben.de Ausstellung|2=LebenskunstSterben}} in beiden Heidelberger Hauptkirchen von  zehn Trägern von hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen (Homepage, Okt./Nov. 2008)
* {{Weblink|1=www.lebenskunst-sterben.de Ausstellung|2=LebenskunstSterben}} in beiden Heidelberger Hauptkirchen von  zehn Trägern von hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen (Homepage, Okt./Nov. 2008)
Zeile 38: Zeile 47:
[[Kategorie:Kirche (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Kirche (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Sehenswürdigkeit (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Gebäude (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Hauptstraße Heidelberg]]
2.803

Bearbeitungen