Friedrich August Benjamin Puchelt
Friedrich August Benjamin Puchelt (geb. 27. April 1784 in Bornsdorf bei Luckau, gest. 2. Juni 1845 in Heidelberg) war Pathologe und Hochschullehrer an der Universität Heidelberg.
Leben und Wirken
Von 1804 bis 1808 studierte Puchelt Medizin an der Universität Leipzig, wo er 1811 promoviert und zugleich habilitiert wurde mit der Arbeit "Observationem febris intermittentis complicatae una cum epicrisi exhibens". Von 1811 bis 1815 war er Privatdozent für Medizin an der Medizinischen Fakultät derselben Universität, von 1815 bis 1820 außerordentlicher Professor und von 1820 bis 1824 ordentlicher Professor für Pathologie und Therapie ebenda. 1824 folgte er einem Ruf an die Universität Heidelberg und wurde dort Professor für Pathologie und Direktor der Poliklinik, ferner wurde er zum großherzoglichen badischen Hofrat ernannt (1838 zum Geheimen Hofrat). 1838/39 und 1850/51 war Puchelt Rektor der Universität. 1852 legte er seine Professur nieder, da er nach einer Augenkrankheit erblindet war.
Schriften
- Das Venensystem in seinen krankhaften Verhältnissen, Leipzig 1818
- Über die Homöopathie, Berlin 1820
- Beiträge zur Medicin als Wissenschaft und Kunst, Leipzig 1823
- Das System der Medicin in Umrissen dargestellt 5 Bände, Heidelberg 1826 - 1835
Puchelt war ab 1828 Mitherausgeber der seit 1825 erschienenen Heidelberger klinischen Annalen, in denen er auch selbst Aufsätze veröffentlichte. Auch gab er das Werk von Johann Samuel Ersch Literatur der Medicin seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts bis auf die neueste Zeit heraus.
Literatur
- Petra Müller, Friedrich August Benjamin Puchelt (1784 - 1856). Biographie und Ergographie. Ein Leben im Wandel des medizinischen Grundverständnisses von Medizin als Kunst zur Medizin als "Natur-Wissenschaft", Heidelberg 1992 (nicht allgemein zugänglich)