Der Begriff Gau wird in verschiedenen Zusammenhängen verwendet.

Mittelalter

Im Mittelalter bezeichnete der Begriff Gau den Amtsbezirk eines Grafen. Karl der Große etablierte nach der Niederwerfung der einheimischen Bevölkerung des Südostens seines Reiches dort das Grafschaftsprinzip. Der neue Herrscher über das Reich setzte Grafen als seine Stellvertreter vor Ort ein. Im Fränkischen Reich bezeichnete der comitatus im Wesentlichen den Amtsbezirk eines Grafen (comes, grafio), des Gaugrafen. Dieser war gleichzeitig oberster Richter und Führer eines Heerbanns. Dem Gau zugeordnet waren Zentmarken oder Hundertschaften, die oft durch Zentgrafen verwaltet wurden. Im Zent(grafen)gericht fungierten diese als Schöffen.

Mittelalterliche Gaue

Nationalsozialismus

Zur Zeit des Nationalsozialismus war Deutschland in Verwaltungsbezirke und in Parteibezirke eingeteilt, die jeweils Gaue genannt wurden.

siehe auch Robert Wagner

Heutige Anwendung

Öffentliche Verwaltung

Wegen des nationalsozialistischen Sprachgebrauchs wird die Bezeichnung Gau heute nicht mehr in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands verwendet.

Vereine/Institutionen

Verschiedene Vereine und Institutionen verwenden den Begriff Gau jedoch nach wie vor, beispielsweise einige Pfadfindergruppen, Turnvereine (vergleiche "Turngau", "Gaujugend", "Gaumeisterschaft") und der Adac.

Landschaften

Auch als Teil von Landschaftsbezeichnungen hat sich das Wort Gau und auch Gäu erhalten:

Gau


Weblinks

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