St. Josef Rheingönheim

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Haupteingang
St. Joseph Rheingönheim 3.jpeg

Die römisch-katholische Kirche Rheingönheims St. Josef befindet sich im Nordwesten des Ortes. Sie ist Teil der Gemeinde Pfarrei Hl. Katharina von Siena

Das Gebäude ist 44m lang und 18m breit. Der Turm kommt auf eine Höhe von 34m

Inventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrere Mosaikbilder flankieren den Mittelgang. Sie zeigen die heiligen Monika, Antonius mit Jesuskind, und Agnes sowie einen Schutzengel. Im Altarraum werden Apostel Petrus und Pauls in Form von Mosaikbildern dargestellt.

An mehreren Stellen wird dem ehemaligen Pfarrer Wilhelm Caroli gedacht, der zunächst von den Nationalsozialisten aus Rheingönheim verwiesen wurde und 1942 im KZ Dachau umkam:

  • Die Hände einer Herz-Jesu-Statue sind denen des Pfarrers nachgeformt
  • Eine eigene Gedenktafel zeichnet die Stationen seiner NS-Verfolgung nach
  • Die „Wilhelm-Caroli-Kapelle“, die bis zu ihrer Umbenennung „Kriegerkapelle“ hieß. Die Urne des Pfarrers wurde im November 1996 hier beigesetzt. In dieser Kapelle befindet sich eine Gedenktafel für die umgekommenen Soldaten des Ersten Weltkriegs sowie ein Altarstein der noch aus der Simultankirche stammt. Die Statuen der heiligen Maria und Joseph sowie die Kniebänke stammen aus der „Notkirche“ von 1893.

Die Kirchenfenster zeigen bildlich dargestellt die zehn Gebote. Sie sind an die zerstörten Originalfenster angelehnt in den 1950er Jahren neu geschaffen worden. Ein Fenster überstand die Kriegseinwirkung und ist eingelagert. Ein weiteres erhalten gebliebenes Fenster wurde Mittig an der Orgelempore eingesetzt. Es zeigt einen musizierenden Engel

Die Lampenträger der Beleuchtung stammen aus er Bauzeit der Kirche und wurden von der Firma Reimer, Rheingönheim gefertigt. Die Glasfassungen wurden 1992 mundgeblasen in der Limburger Glashütte.

Der Zelebrationsaltar und der Ambo wurden nach dem 2. Vatikanischen Konzil von Leopold Hafner aus Aicha aus Marmor geschaffen. Den Altar zieren die handgeschmiedeten ehemaligen Kommunionbanktüren

Von dieser Kommunionbank wurden die sandsteinenen Kassettenelemente zur Verzierung in die „Wilhelm-Caroli-Kapelle“ versetzt.

Die beiden Seitenaltäre sind den Heiligen Maria und Joseph geweiht. Entsprechende figürliche Darstellungen, 1934 aufgestellt, symbolisieren den Spruch „Bete und Arbeite“. . Die Figuren stammen von Joseph Schaumann aus Bad Bergzabern.

Der Hochaltar stammt vom Kaiserslauterner Künstler Jakob Stolz und ist byzantinischer Kunst nachempfunden. Zu seiner Gestaltung zählen Symboldarstellungen der vier Kardinalstugenden:

  • Klugheit (König Salomo, die kluge Jungfrau und der hl. Aloisius)
  • Mäßigung (Johannes der Täufer, eine Frau in einfacher Kleidung und der hl. Gallus)
  • Gerechtigkeit (Noah und die hl, Elisabeth, Landgräfin von Thüringen)
  • Starkmut (Samson und der hl. Bonifatius)

Der in Silber und Gold gearbeitete Tabernakel trägt auf Medaillons die Symbole der sieben römisch-katholischen Sakramente.

  • Taufe: Ein Fisch als Christussymbol und Wellenlinien für das Wasser
  • Buße: Zwei gekreuzte Schlüssel
  • Firmung: Eine Taube als Symbol für den heiligen Geist
  • Ehe: Zwei ineinanderliegende Hände verbunden durch eine priesterliche Stola
  • Priesterweihe: Kelch und Hostie
  • Krankensalbung: Kerze und ein aufgeschlagenes Buch
  • Die Kommunion: A und O (Alpha und Omega) an den als Türgriffe fungierenden Medaillons.

Den Kreuzweg schuf Franz Seiler, der Mitglied der Gemeinde war. Er ist in Holz geschnitzt und besteht aus 14 Stationen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Ende 1889 das Simultaneum mit der protestantischen Gemeinde aufgrund von Baufälligkeit der Paul-Gerhardt-Kirche beendet werden musste, feierten die Katholiken des Ortes im Gasthaus „Zum Grünen Baum“.

Mit den etwa 45.000 Goldmark, die als Entschädigung für den Verlust des Kirchenraums sowie als Spende des Domdekans Pfeifer zur Verfügung standen, wurde an der heutigen Carolistraße ein Bauplatz gekauft, auf dem im Oktober 1893 eine Notkirche entstand.

Zehn Jahre später wurde die Pfarrei St. Josef gegründet, deren erster Pfarrer Domkaplan Josef Hartmüller wurde.

Der Bau einer eigenen Kirche am Bauplatz begann im Mai 1914 und war im Dezember 1915 vollendet. Die Pläne stammen vom Landauer Architekten Albert Boßlet. Sie vereint Elemente des Jugendstil und der Neuromanik. Auf Boßlet geht auch die originale Innenbemalung zurück, die mit grün, dunkelblau und schwarz auf das damals neuartige elektrische Licht abgestimmt war. Die Fensterbögen waren mit schwarz-ockerfarbenen Ornamenten verziert. Das Mittelfenster der Empore trägt noch diese Ausgestaltung.

Die Glocken wurden von der Notkirche übernommen, mussten aber zwei Jahre später zu Kriegszwecken wieder abgegeben werden. Die Notkirche wurde zum Schwesternhaus umgebaut, zwischen diesem und der neuen Kirche entstand 1916 eine Kinderschule.

Nach Kriegsende wurde eine neue Heizung installiert, die aber wegen Kohlemangels nicht betrieben werden konnte.

Die wesentlichen Baumaßnahmen der nächsten Jahre betrafen die neue Orgel (1923), das aus drei Glocken bestehende neue Geläut (1924) und die Anschaffung einer Kirchturmuhr (1929).

Im März 1942 mussten abermals die Glocken für Kriegszwecke abgegeben werden. Bei den Bombenangriffen auf Ludwigshafen 1943 und 1944 wurde zuerst das Deckengewölbe, später der Kirchturm zerstört. Die zur Notkirche eingerichtete Kinderschule wurde ebenfalls beschädigt und die Kirche wurde in der Nähschule eingerichtet

Der Wiederaufbau nach Kriegsende zog sich bis 1956, als ein neues Geläut mit jetzt 4 Glocken eingeweiht wurde. Zu den baulichen Änderungen gehört, dass das ursprünglich in Stuck-Gips ausgeführte Gewölbe beim Wiederaufbau durch Holz erstellt wurde. Die erste Außenrenovierung erfolgte 1967/68, wobei eine neue Turmuhr installiert wurde und eine Ölheizung angeschafft wurde.

Mitte der 1970er Jahre begann ein umfangreiches Bauprogramm. Zunächst wurde der Kirchenvorplatz umgestaltet, anschließend das Pfarrhaus renoviert und die Kirche im Innern umgestaltet. 1981 erfolgte die nächste Außenrenovierung.

Vollständig neu wurde das Kirchinnere 1986 erstellt: Es kam eine neue Heizung, der Fußboden wurde erneuert, dazu wurden Altar, Ambo und Kreuzweg getauscht. Die Orgel wurde elektrifiziert. Die neue Innenbemalung übernahm Hilmar Brucker aus Oggersheim.

Die letzte Außenrenovierung erfolgte 2002/03.

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrei Heilige Katharina von Siena
Carolistr.21
67067 Ludwigshafen
Telefon: (06 21) 637 187 22

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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