Deutsches Weintor
Das Deutsche Weintor befindet sich in Schweigen-Rechtenbach es gilt als ein Wahrzeichen der Pfalz und markiert den südlichen Beginn der Deutschen Weinstraße. Eigentümerin ist die in Ilbesheim ansässige Winzergenossenschaft Deutsches Weintor, welche hier auch einen Gastronomiebetrieb leitet.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mit der zunehmenden Verdrängung jüdischer Weinhändler aus ihren Betrieben ging ab 1933 ein rasanter Niedergang des Weinabsatzes einher. Um dem entgegenzuwirken, schufen die nationasozialistischen Machthaber mit der "Deutschen Weinstraße" ein ihren Vorstellungen entsprechendes Werbeprojekt. Teil der Planung war der Bau eines Weintores an beiden Enden der Strecke. In Schweigen entstand nach den Plänen der Landauer Architekten Mittel und Peter ein Tor mit Nebengebäuden. Entgegen den ursprünglichen Plänen erhielt das Tor eine Unterkellerung, die Platz für 400.000 Liter Fasswein bot.
Die Baulast mussten die Gemeinden Schweigen (Grundstück), Rechtenbach (Sand und Kalk), Oberotterbach (Sandstein) und Dörrenbach (Holz) tragen.
Der erste Spatenstich erfolgte am 27. Juli 1936, einen Monat später erfolgte die Grundsteinlegung. Zur Einweihungsfeier am 18. Oktober 1936 in Anwesenheit von Gauleiter Bürckel und hochrangigen Militärvertretern wurde proklamiert, dass das Tor als "Friedenstor" zu verstehen sei. Zugleich wurde aber offen über die Vereinigung der südpfälzischen Weinbaugebieten mit den in Frankreich gelegenen Weingütern geredet, für welche die Weinstraße und das Tor symbolisch stehen sollten. Der Gesamtkomplex mit Gaststätte wurde im Mai des folgenden Jahres fertiggestellt.
Im November 1947 wurde der Ostflügel der Anlage durch die französische Besatzungsmacht abgerissen. Das Hakenkreuz unter dem Reichsadler auf der Südseite wurde herausgemeißelt. Auf die vollständige Sprengung des Weintores wurde nach Intervention von Bürgermeister Adam Lattrell verzichtet. 1949 wurde der Landkreis Bad Bergzabern Eigentümer des Geländes und trieb den Wiederaufbau des Gastronomie voran, die im September 1950 vollendet wurde.
1960 wurde ein Weintorsaal und ein Küchenflügel auf der Südseite des Tors angebaut. Tor und Westflügel gingen 1978 in Besitz der Winzergenossenschaft Deutsches Weintor eG über, die dort eine Vinothek einrichtete. 2007 erwarb die Genossenschaft auch den Ostflügel, der grundlegend saniert und umgebaut wurde.
Ab 2012 wurden in den Bereich vor das Tor unter dem Namen Wein Walk of Fame Platten in den Boden eingelassen, welche Persönlichkeiten und Vereine rund um das Thema "Wein" ehren. Kurze Infotafeln im Torbogen erläutern die Bodenplatten.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Deutsches Weintor“