Deportation von Sinti und Roma im Mai 1940

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Am 16. Mai Vorlage:1940 wurden 2.500 Sinti und Roma aus Deutschland von den Nazis in das besetzte Polen verschleppt. Auch aus unserer Region. Erster Zwischenstop ist in Asperg bei Ludwigsburg. Davon gibt es sogar Fotografien. Zum ersten Mal wurden ganze Familien deportiert: kleine Kinder ebenso wie alte Menschen. Ihr "reibungsloser" Abtransport gilt als ein Vorlauf und Übungsfeld für die späteren Judendeportationen. Z. B. für die Wagner-Bürckel-Aktion mit über 6.000 Juden aus Baden und der Saarpfalz am 21./ 22. Oktober 1940. Himmler kündigte nach weiteren Vorbereitungen im September 1941 an, dass das „Altreich“ und das „Protektorat“ „vom Westen nach dem Osten von Juden geleert und befreit“ werde. Analog dazu sollte das Deutsche Reich „zigeunerfrei“ werden.

Es gibt eine weitere Besonderheit. Die Vorbereitung und der Ablauf wurden von den beteiligten Beamten akribisch schriftlich und fotografisch festgehalten. Nur wenige überlebten.

„Insgesamt wurden an die 15.000 Menschen aus Deutschland zwischen 1938 und 1945 als ‚Zigeuner‘ oder ‚Zigeunermischlinge‘ umgebracht“, davon etwa 10.500 in Auschwitz-Birkenau.

Literatur

  • Udo Engbring-Romang: Die Verfolgung der Sinti und Roma in Hessen zwischen 1870 und 1950. Frankfurt a. M., 2001
  • Romani Rose (Hrsg.): "Den Rauch hatten wir täglich vor Augen." Der nationalsozialistische Völkermord an den Sinti und Roma. Katalog zur Dauerausstellung in Heidelberg. Das Wunderhorn, Heidelberg 1999, ISBN 3-88423-142-1, 3-88423-143-X
  • Michael Zimmermann: Rassenutopie und Genozid. Die nationalsozialistische „Lösung der Zigeunerfrage“. Hamburg, 1996,

Weblinks

  • Das Romanes-Wort Porajmos (deutsch etwa: „das Verschlingen“) bezeichnet den Völkermord an den europäischen Roma in der Zeit des Nationalsozialismus.