Eva von Gadow: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Eva von Gadow''' (geb. 03. 09. 1913 in Klein Ridsenow/Mecklenburg; verst. 2002, begraben in Lensahn/Holstein) war eine deutsche psychiatrische Krankenschwester und Leiterin eines Lehrganges für Fachschwestern für psychiatrische Pflege.  
'''Eva v. Gadow''' (* [[3. September]] [[1913]] in Klein Ridsenow/Mecklenburg; † [[2002]], begraben in Lensahn/Holstein) war eine deutsche psychiatrische Krankenschwester und Leiterin eines Lehrganges für Fachschwestern für psychiatrische Pflege.  


===== Biographie =====
== Biographie ==
Eva Maria von Gadow war im Zweiten Weltkrieg als Krankenschwester in der Lazarettpflege tätig. Sie erstellte hier ein Kriegstagebuch, von dem sie geringe Auszüge zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.<ref>Birgit Panke-Kochinke und Monika Schaidhammer-Placke: ''Frontschwestern und Friedensengel. Kriegskrankenpflege im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Ein Quellen- und Fotoband'', Mabuse Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-933050-91-X,  S. 224-228. [http://d-nb.info/964738058/04 Eva von Gadow Kriegstagebuch]</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich im Zusammenhang mit der Prinzhorn-Sammlung in Heidelberg. [[Viktor von Weizsäcker]] schrieb das Vorwort für ihr Buch mit dem Titel "Irrenpflege". Dieses Vorwort ist eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige konkrete Belegstelle für das Denken Viktor von Weizsäckers über Pflege (Peter Achilles). Ein Stipendium der Rockefeller-Foundation für ein psychiatrisches Pflegestudium in den USA, das ihr von der Schwesternschule der Universität Heidelberg mit Unterstützung von Ärzten der [[Ludolf Krehl|Ludolf-Krehl]]-Klinik angeboten wurde, lehnte sie erstaunlicherweise ab. Möglicherweise hing dies damit zusammen, dass ihre Verdienste um die Prinzhorn-Sammlung von anderer Seite in der Öffentlichkeit lanciert wurden. Eva von Gadow ging 1952 als psychiatrische Krankenschwester nach Gütersloh, Göttingen, Altena/Westfalen und später nach Kiel. Dort baute sie einen Weiterbildungslehrgang für Psychiatriekrankenpflege auf. Sie stellte in diesem Curriculum den Patienten, ganz im Sinne der Heidelberger anthropologischen Schule, in den Mittelpunkt. Eva von Gadow leitete ab den 60er Jahren 20 Jahre lang den Pflegedienst in der Psychiatrischen Klinik Kiel. Sie war Mitglied der Rot-Kreuz Schwesternschaft "Helenenstift" sowie Mitglied im Agnes-Karll-Verband. Sie sprach fließend Russisch und Italienisch. Ende der 1970er Jahre unternahm sie eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn.
Eva Maria v. Gadow war im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] als Krankenschwester in der [[Lazarett]]-Pflege tätig. Sie erstellte hier ein Kriegstagebuch, von dem sie geringe Auszüge zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.<ref>Birgit Panke-Kochinke und Monika Schaidhammer-Placke: ''Frontschwestern und Friedensengel. Kriegskrankenpflege im [[Erster Weltkrieg|Ersten]] und Zweiten Weltkrieg. Ein Quellen- und Fotoband'', Mabuse Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-933050-91-X,  S. 224-228. [http://d-nb.info/964738058/04 Eva von Gadow Kriegstagebuch]</ref> Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich im Zusammenhang mit der [[Prinzhornsammlung|Prinzhorn-Sammlung]] in [[Heidelberg]]. Der Mediziner [[Viktor von Weizsäcker]] schrieb das Vorwort für ihr Buch mit dem Titel "Irrenpflege". Dieses Vorwort ist eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige konkrete Belegstelle für das Denken Viktor von Weizsäckers über Pflege (Peter Achilles). Ein Stipendium der Rockefeller-Foundation für ein psychiatrisches Pflegestudium in den USA, das ihr von der [[Schwesternschule der Universität Heidelberg]] mit Unterstützung von Ärzten der [[Ludolf-Krehl-Klinik]] angeboten wurde, lehnte sie erstaunlicherweise ab. Möglicherweise hing dies damit zusammen, dass ihre Verdienste um die Prinzhorn-Sammlung von anderer Seite in der Öffentlichkeit lanciert wurden. Eva von Gadow ging 1952 als psychiatrische Krankenschwester nach Gütersloh, Göttingen, Altena/Westfalen und später nach Kiel. Dort baute sie einen Weiterbildungslehrgang für Psychiatriekrankenpflege auf. Sie stellte in diesem Curriculum den Patienten, ganz im Sinne der Heidelberger anthropologischen Schule, in den Mittelpunkt. Eva von Gadow leitete ab den 60er Jahren 20 Jahre lang den Pflegedienst in der Psychiatrischen Klinik Kiel. Sie war Mitglied der [[Deutsches Rotes Kreuz|Rot-Kreuz]]-Schwesternschaft "Helenenstift" sowie Mitglied im Agnes-Karll-Verband. Sie sprach fließend Russisch und Italienisch. Ende der 1970er Jahre unternahm sie eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn.


===== Veröffentlichungen =====
== Veröffentlichungen ==
• 1948: ''Irrenpflege. Selbstbeobachtungen im Hungerzustand'', Beiträge aus der allgemeinen Medizin 6, mit einem Vorwort Viktor von Weizsäckers, Enke Verlag Stuttgart.
* ''Irrenpflege. Selbstbeobachtungen im Hungerzustand'', Beiträge aus der allgemeinen Medizin 6, mit einem Vorwort Viktor von Weizsäckers, Enke Verlag Stuttgart, 1948


===== Einzelnachweise =====
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Frau]]
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[[Kategorie:DRK]]
[[Kategorie:Person (Heidelberg)]]
[[Kategorie:Person im 20. Jahrhundert]]

Version vom 7. März 2018, 13:55 Uhr

Eva v. Gadow (* 3. September 1913 in Klein Ridsenow/Mecklenburg; † 2002, begraben in Lensahn/Holstein) war eine deutsche psychiatrische Krankenschwester und Leiterin eines Lehrganges für Fachschwestern für psychiatrische Pflege.

Biographie

Eva Maria v. Gadow war im Zweiten Weltkrieg als Krankenschwester in der Lazarett-Pflege tätig. Sie erstellte hier ein Kriegstagebuch, von dem sie geringe Auszüge zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich im Zusammenhang mit der Prinzhorn-Sammlung in Heidelberg. Der Mediziner Viktor von Weizsäcker schrieb das Vorwort für ihr Buch mit dem Titel "Irrenpflege". Dieses Vorwort ist eine der wenigen, wenn nicht gar die einzige konkrete Belegstelle für das Denken Viktor von Weizsäckers über Pflege (Peter Achilles). Ein Stipendium der Rockefeller-Foundation für ein psychiatrisches Pflegestudium in den USA, das ihr von der Schwesternschule der Universität Heidelberg mit Unterstützung von Ärzten der Ludolf-Krehl-Klinik angeboten wurde, lehnte sie erstaunlicherweise ab. Möglicherweise hing dies damit zusammen, dass ihre Verdienste um die Prinzhorn-Sammlung von anderer Seite in der Öffentlichkeit lanciert wurden. Eva von Gadow ging 1952 als psychiatrische Krankenschwester nach Gütersloh, Göttingen, Altena/Westfalen und später nach Kiel. Dort baute sie einen Weiterbildungslehrgang für Psychiatriekrankenpflege auf. Sie stellte in diesem Curriculum den Patienten, ganz im Sinne der Heidelberger anthropologischen Schule, in den Mittelpunkt. Eva von Gadow leitete ab den 60er Jahren 20 Jahre lang den Pflegedienst in der Psychiatrischen Klinik Kiel. Sie war Mitglied der Rot-Kreuz-Schwesternschaft "Helenenstift" sowie Mitglied im Agnes-Karll-Verband. Sie sprach fließend Russisch und Italienisch. Ende der 1970er Jahre unternahm sie eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn.

Veröffentlichungen

  • Irrenpflege. Selbstbeobachtungen im Hungerzustand, Beiträge aus der allgemeinen Medizin 6, mit einem Vorwort Viktor von Weizsäckers, Enke Verlag Stuttgart, 1948

Einzelnachweise

  1. Birgit Panke-Kochinke und Monika Schaidhammer-Placke: Frontschwestern und Friedensengel. Kriegskrankenpflege im Ersten und Zweiten Weltkrieg. Ein Quellen- und Fotoband, Mabuse Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-933050-91-X, S. 224-228. Eva von Gadow Kriegstagebuch