Schildkrötpuppenfabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Schildkrötpuppenfabrik''' befand sich im Mannheimer Stadtteil [[Neckarau]]. Die Firma Schildkröt-Puppen, vormals ''Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik'', wurde [[1873]] in Mannheim von Friedrich Bensinger gegründet. 1896 wurden hier die ersten Puppen aus Celluloid produziert. Diese Herstellungsmethode machte die Puppen leichter und unempfindlicher im Vergleich zu den Vorgängern mit einem Porzellankopf.
Die '''Schildkrötpuppenfabrik''' befand sich im Mannheimer Stadtteil [[Neckarau]]. Die Firma Schildkröt-Puppen, vormals ''Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik'', wurde [[1873]] in Mannheim von Friedrich Bensinger als ''Rheinische Hartgummi-Waaren-Fabrik''gegründet. 1896 wurden hier die ersten Puppen aus Zelluloid produziert. Diese Herstellungsmethode machte die Puppen leichter und unempfindlicher im Vergleich zu den Vorgängern mit einem Porzellankopf. Die Fabrik mit dem entzündlichen Material brannte 1885 fast komplett ab und wurde neu errichtet. 1914 gab es 6.000 Beschäftigte. 16 davon waren gelernte Friseurinnen, die den Puppen die Haare einsetzten. Auch Haarkämme wurden aus Zelluloid hergestellt.


''Schildkröt'' ist weltweit der älteste Puppenhersteller, der von 1896 bis heute Puppen unter seinem Warenzeichen produziert. Allerdings hat die Firma Schildkröt seit dem 1. Januar 1993 ihren Sitz in Rauenstein bei Sonneberg, Thüringen. Dort wird heute von der neuen Eigentümerfamilie Bieman ein Drittel des Umsatzes von etwa 50.000 Exemplaren durch ''limitierte Repliken'' der damaligen Puppen erzielt. Jeweils ein weiteres Drittel machen Spielpuppen und Plüschtiere für Kinder sowie sehr aufwendig gestaltete ''Künstlerpuppen'' aus.  
Das Unternehmen wurde nach 1933 enteignet/arisiert. 1954 beschäftigte die Fabrik wieder 2.500 Angestellte. 1975 kam fast das wirtschaftliche Aus. Die Produktion in Mannheim wurde eingestellt.
 
''Schildkröt'' ist weltweit der älteste Puppenhersteller, der von 1896 bis heute Puppen unter seinem Warenzeichen produziert. Allerdings hat die Firma Schildkröt seit dem 1. Januar 1993 ihren Sitz in [[Rauenstein]] bei Sonneberg, Thüringen. Dort wird heute von der neuen Eigentümerfamilie Bieman ein Drittel des Umsatzes von etwa 50.000 Exemplaren durch ''limitierte Repliken'' der damaligen Puppen erzielt (Replika-Puppen). Jeweils ein weiteres Drittel machen Spielpuppen und Plüschtiere für Kinder sowie sehr aufwendig gestaltete ''Künstlerpuppen'' aus.  


Eine beachtliche Sammlung von Produkten der Schildkrötpuppenfabrik befindet sich im örtlichen [[Heimatmuseum Neckarau|Heimatmuseum]] im Neckarauer [[Rathaus Neckarau|Rathaus]].
Eine beachtliche Sammlung von Produkten der Schildkrötpuppenfabrik befindet sich im örtlichen [[Heimatmuseum Neckarau|Heimatmuseum]] im Neckarauer [[Rathaus Neckarau|Rathaus]].
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Version vom 21. Dezember 2009, 20:19 Uhr

Die Schildkrötpuppenfabrik befand sich im Mannheimer Stadtteil Neckarau. Die Firma Schildkröt-Puppen, vormals Rheinische Gummi- und Celluloidfabrik, wurde 1873 in Mannheim von Friedrich Bensinger als Rheinische Hartgummi-Waaren-Fabrikgegründet. 1896 wurden hier die ersten Puppen aus Zelluloid produziert. Diese Herstellungsmethode machte die Puppen leichter und unempfindlicher im Vergleich zu den Vorgängern mit einem Porzellankopf. Die Fabrik mit dem entzündlichen Material brannte 1885 fast komplett ab und wurde neu errichtet. 1914 gab es 6.000 Beschäftigte. 16 davon waren gelernte Friseurinnen, die den Puppen die Haare einsetzten. Auch Haarkämme wurden aus Zelluloid hergestellt.

Das Unternehmen wurde nach 1933 enteignet/arisiert. 1954 beschäftigte die Fabrik wieder 2.500 Angestellte. 1975 kam fast das wirtschaftliche Aus. Die Produktion in Mannheim wurde eingestellt.

Schildkröt ist weltweit der älteste Puppenhersteller, der von 1896 bis heute Puppen unter seinem Warenzeichen produziert. Allerdings hat die Firma Schildkröt seit dem 1. Januar 1993 ihren Sitz in Rauenstein bei Sonneberg, Thüringen. Dort wird heute von der neuen Eigentümerfamilie Bieman ein Drittel des Umsatzes von etwa 50.000 Exemplaren durch limitierte Repliken der damaligen Puppen erzielt (Replika-Puppen). Jeweils ein weiteres Drittel machen Spielpuppen und Plüschtiere für Kinder sowie sehr aufwendig gestaltete Künstlerpuppen aus.

Eine beachtliche Sammlung von Produkten der Schildkrötpuppenfabrik befindet sich im örtlichen Heimatmuseum im Neckarauer Rathaus.

Siehe auch

Quellen

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