Bearbeiten von „Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH“
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Die Bearbeitung kann rückgängig gemacht werden. Bitte prüfe den Vergleich unten, um sicherzustellen, dass du dies tun möchtest, und veröffentliche dann unten deine Änderungen, um die Bearbeitung rückgängig zu machen.
Aktuelle Version | Dein Text | ||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
{{Hauptartikel|Geschichte der Straßenbahn | {{Hauptartikel|Geschichte der Heidelberger Straßenbahn}} | ||
=== Pferdebahn, Bergbahn und Übernahme durch die Stadt === | === Pferdebahn, Bergbahn und Übernahme durch die Stadt === | ||
Zeile 24: | Zeile 22: | ||
=== Ausbau des Streckennetzes und Weltkriege === | === Ausbau des Streckennetzes und Weltkriege === | ||
In den folgenden Jahren wurde das Streckennetz | In den folgenden Jahren wurde das Streckennetz stark erweitert. Bis 1915 fuhren Bahnen bis Handschuhsheim, Schlierbach, Kirchheim, Leimen und Wiesloch. | ||
Als Heidelberg im | Als Heidelberg im ersten Weltkrieg zur Lazarettstadt wurde, wurde das Streckennetz dahingehend erweitert, dass der Güterbahnhof über die [[Güteramtsstraße (Heidelberg)|Güteramtsstraße]] angebunden wurde. So konnten Verwundete direkt vom Güterbahnhof auf offene Anhängerwagen gebracht werden um sie so den Kliniken und Lazaretten zuzuführen. | ||
Nach den Einschränkungen durch den ersten Weltkrieg wurden in den späten 1920er-Jahren die Strecken erneut ausgebaut. Die Straßenbahnstrecken waren in der Regel einspurig mit verschiedenen Ausweichstellen angelegt. | Nach den Einschränkungen durch den ersten Weltkrieg wurden in den späten 1920er-Jahren die Strecken erneut ausgebaut. Die Straßenbahnstrecken waren in der Regel einspurig mit verschiedenen Ausweichstellen angelegt. 2029 beschlossen HSB und OEG, die beide über Gleise von Handschuhsheim bis in die Innenstadt verfügten, diese gemeinsam zu nutzen und so für beide Gesellschaften einen zweigleisigen Betrieb zu ermöglichen. Dabei verblieb ein Gleis in der Verantwortung der OEG, das andere in der der HSB. Ende der 1920er-Jahre gab es HSB-Straßenbahnlinien nach Wieblingen, Handschuhsheim, Schlierbach, Neckargemünd, Kirchheim, Leimen, Wiesloch, Eppelheim und Schwetzingen. | ||
Da Heidelberg im | Da Heidelberg im zweiten Weltkrieg von Kampfhandlungen weitgehend verschont blieb, hatte auch die HSB eine Vergleichsweise gute Ausgangslage für die Wiederaufnahme des Betriebs. Bereits am 19.05.1945 konnte nach der Genehmigung wieder Züge fahren. Ab dem 21.11.1945 war, dank der provisorischen Holzbrücke, auch wieder ein durchgehender Verkehr über den Neckar in Richtung Neuenheim möglich. In den folgenden Jahren wurden viele Strecken zweigleisig ausgebaut und an verschiedenen Stellen erweitert. | ||
=== HSB unter Druck === | === HSB unter Druck === | ||
1959 verfügte die HSB über ein Schienennetz von 45,2 km Schienenlänge. | 1959 verfügte die HSB über ein Schienennetz von 45,2 km Schienenlänge. Gleichzeitig geriet das Unternehmen durch die Zunahme des Individualverkehrs wirtschaftlich unter Druck. Eine zeitweise Verlegung des Verkehrsknotens Bismarckplatz zum Seegarten scheiterte. Von politischer Seite wurden vermehrt Streckenschließungen gefordert, gegen die sich der damalige Direktor der HSB [[Fritz Bergmaier]] energisch zur Wehr setzte. Direkt einer Besprechung zur Zukunft der Straßenbahn brach er am 15.03.1961 tot zusammen. | ||
Die Forderungen nach dem Rückbau der Straßenbahn ging derweil über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus. So setzte sich die Landesregierung dafür ein, dass auf der [[Bundesstraße 35]] mehr | Die Forderungen nach dem Rückbau der Straßenbahn ging derweil über die Heidelberger Stadtgrenzen hinaus. So setzte sich die Landesregierung dafür ein, dass auf der [[Bundesstraße 35]] mehr platz für den motorisierten Individualverkehr geschaffen wird, was u.a. dazu führte dass 1962 die Bahnstrecke nach [[Neckargemünd]] eingestellt wurde, seit damals von der Buslinie {{Stadtbus|35}} bedient wird. | ||
Um den steigenden Personalkosten | Um den steigenden Personalkosten Blei gleichzeitig rückläufigen Fahrgastzahlen und damit auch Einnahmen zu begegnen wurden weitere Strecken geschlossen. Ab 1966 wurde der Ein-Mann-Betrieb auf einigen Linien eingeführt, was bedeutete dass sie Straßenbahnen ohne Schaffner verkehrten. Bis 1976 war der gesamte Fuhrpark so umgestellt, dass der Ein-Mann-Betrieb auf allen Fahrzeugen technisch möglich war. | ||
Am 15. 06. 1969 wurden die Fahrpreise um durchschnittlich 13% erhöht. Dies löste heftige Proteste bei Schülern und Studierenden aus, die zeitweise den Verkehr der HSB komplett blockierten und von der Boykottaktion "Roter Punkt" begleitet wurde. Eine Woche später wurde die Erhöhung zurückgenommen und der Fahrbetrieb wieder aufgenommen. | Am 15. 06. 1969 wurden die Fahrpreise um durchschnittlich 13% erhöht. Dies löste heftige Proteste bei Schülern und Studierenden aus, die zeitweise den Verkehr der HSB komplett blockierten und von der Boykottaktion "Roter Punkt" begleitet wurde. Eine Woche später wurde die Erhöhung zurückgenommen und der Fahrbetrieb wieder aufgenommen. | ||
=== Kahlschlag im Schienenverkehr === | === Kahlschlag im Schienenverkehr === | ||
Aufgrund eines, von der Stadt Heidelberg in Auftrag gegebenen Gutachtens von Prof. | Aufgrund eines, von der Stadt Heidelberg in Auftrag gegebenen Gutachtens von Prof. Schechterle aus Ulm begann 1971 eine radikale im Schienennetz der HSB bei gleichzeitiger Preiserhöhung, was wieder starke Proteste und Blockadeversuche hervorrief. Eine Komplettblockade der HSB wurde nur durch ein Großaufgebot der Polizei verhindert. | ||
Bis 1974 waren neben der Strecke nach Neckargemünd, auch die Linien nach Wiesloch, Schwetzingen und Kirchheim eingestellt. Zwei Jahre Später folgte auch die Straßenbahnverbindung vom Bismarckplatz durch die Hauptstraße zum Karlstor. Das Streckennetz war auf gut 20 Kilometer geschrumpft und Omnibusse dominierten den Verkehrsbetrieb der HSB. | Bis 1974 waren neben der Strecke nach Neckargemünd, auch die Linien nach Wiesloch, Schwetzingen und Kirchheim eingestellt. Zwei Jahre Später folgte auch die Straßenbahnverbindung vom Bismarckplatz durch die Hauptstraße zum Karlstor. Das Streckennetz war auf gut 20 Kilometer geschrumpft und Omnibusse dominierten den Verkehrsbetrieb der HSB. | ||
=== Erhalt und Optimierung === | === Erhalt und Optimierung === | ||
Die folgenden Jahrzehnte waren vor allem durch den Erhalt und die Optimierung des Verkehrs geprägt. Von den Spätsiebzigern in die Achzigerjahre wurde der Bismarckplatz neu gestaltet und dabei die getrennten Haltestellen von HSB und OEG zusammengelegt, ebenso wie die Gleise. Um Kosten zu sparen beteiligte sich die HSB an der ''Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel'' in Mannheim, in dem die Verkehrsbetriebe aus Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen auch große Reparaturen vornehmen konnten. Schwere Schäden entstanden bei einem Großbrand im HSB-Betriebshof 1984. | Die folgenden Jahrzehnte waren vor allem durch den Erhalt und die Optimierung des Verkehrs geprägt. Von den Spätsiebzigern in die Achzigerjahre wurde der Bismarckplatz neu gestaltet und dabei die getrennten Haltestellen von HSB und OEG zusammengelegt, ebenso wie die Gleise. Um Kosten zu sparen beteiligte sich die HSB an der ''Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel'' in Mannheim, in dem die Verkehrsbetriebe aus Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen auch große Reparaturen vornehmen konnten. Schwere Schäden entstanden bei einem Großbrand im HSB-Betriebshof 1984. | ||
=== Errichtung neuer Strecken und rnv === | === Errichtung neuer Strecken und rnv === | ||
1996 beschloss der Gemeinderat Heidelberg die Neubaustrecke für eine neue Linie 6 nach Kirchheim. Zehn Jahre später ging die Strecke als erste größere Neubaustrecke nach Ende der Nachkriegszeit in Betrieb. In der Zwischenzeit hatten die defizitären Nahverkehrsunternehmen HSB, [[MVV Verkehr]], [[VBL]], [[OEG|MVV OEG AG]] und [[HSB]] zusammengeschlossen und die [[Rhein-Neckar-Verkehr GmbH]] gegründet. Diese übernahm 2005 den operativen Betrieb aller Straßenbahn und Buslinien der HSB. Die Bergbahn war davon nicht betroffen. Im Rahmen des Zusammenschlusses wurden die Liniennummern der Verkehrsunternehmen harmonisiert und Dopplungen im Unternehmen zu vermeiden. So ging beispielsweise die neue Linie 6 schließlich als {{Linie 26}} in | 1996 beschloss der Gemeinderat Heidelberg die Neubaustrecke für eine neue Linie 6 nach Kirchheim. Zehn Jahre später ging die Strecke als erste größere Neubaustrecke nach Ende der Nachkriegszeit in Betrieb. In der Zwischenzeit hatten die defizitären Nahverkehrsunternehmen HSB, [[MVV Verkehr]], [[VBL]], [[OEG|MVV OEG AG]] und [[HSB]] zusammengeschlossen und die [[Rhein-Neckar-Verkehr GmbH]] gegründet. Diese übernahm 2005 den operativen Betrieb aller Straßenbahn und Buslinien der HSB. Die Bergbahn war davon nicht betroffen. Im Rahmen des Zusammenschlusses wurden die Liniennummern der Verkehrsunternehmen harmonisiert und Dopplungen im Unternehmen zu vermeiden. So ging beispielsweise die neue Linie 6 schließlich als {{Linie 26}} in betrieb. 2009 übertrug die HSB ihre Linienkonzessionen an die rnv. | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
Zeile 56: | Zeile 54: | ||
* Verkehrsknoten Heidelberg, Wolfgang Löckel, EK-Verlag Freiburg, 2016 | * Verkehrsknoten Heidelberg, Wolfgang Löckel, EK-Verlag Freiburg, 2016 | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
<references/> | <references/> | ||