Bunker in Mannheim

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Version vom 13. Juli 2014, 19:29 Uhr von Peewit (Diskussion | Beiträge) (→‎Hintergrund: so wird es eine Absatz-Überschrift)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mannheim wurde am 16. Dezember 1940 als erste deutsche Stadt im Zweiten Weltkrieg bei einem flächenhaften Luftangriff bombardiert. In der Folge wurden in der Stadt verstärkt zahlreiche Bunker und andere Schutzbauten für die Bevölkerung errichtet. Es entstanden 20 Hoch- und 32 Tiefbunker. Einige davon sind auch noch im 21. Jahrhundert vorhanden. Vorübergehend konnten sie damals 130.000 Menschen aufnehmen.

Hintergrund

Aufgrund seiner Lage an Rhein und Neckar war Mannheim auch nachts für die Bomber der RAF leicht zu finden und es wurde danach bei insgesamt 150 weiteren Luftangriffen getroffen. Dabei wurden geschätzt 25 553 Tonnen Bomben über die Stadt abgeworfen.[1]

Der erste Angriff galt als Antwort auf das Bombardement der Stadt Coventry. 134 Maschinen flogen über Mannheim. Die Bilanz ihrer Bomben waren 34 Tote und 1266 obdachlose Menschen.

Lokalisierung

Schutzanlagen gab es unter folgenden Orten:

  • Paradeplatz[2]
  • bei den Bahnanlagen, z. B. an der Jungbuschbrücke (Ochsenpferch-Hochbunker) und in Neckarau und in Rheinau (Straßenbahnendschleife)
  • Tiefbunker vor dem Hauptbahnhof (wurde beim Bau der heutigen Tiefgarage 1985 abgebrochen)
  • Theatervorplatz
  • Alter Meßplatz
  • Bürgermeister-Fuchs-Straße, Ecke Dammstraße in der Neckarstadt-West[3]
  • Friedrichspark am Eisstadion u
  • Ehrenhof des Schlosses
  • dem Quadrat Q6 (4200 Plätze)
  • Goetheplatz (8500 Plätze)
  • Pfalzbau auf dem Lindenhof (12 000 Plätze)
  • Seckenheim Zentrum beim Rathaus (5 000 Plätze)
  • Danziger Baumgang auf der Schönau (732 Liege- und 815 Sitzplätze und mit dem ersten Bunkermuseum in Baden-Württemberg[4])
  • Lindenhof Bunker bei der Disterwegschule
  • Almenhof/Niederfeld Hochbunker
  • Feudenheim Hochbunker
  • Käfertal, Speckweg Ecke Neues Leben am Fussball- und Spielplatz
  • "Immelmannbunker"(wurde aber im Zuge der Vergrösserung des Werksgelände von Boehringer(heute Roche) inzwischen abgerissen!)
  • Sandhofen Birnbaumstrasse (in dem Bunker ist jetzt ein Museum untergebracht[5])

Kriegszeit

Bei den Luftangriffen gab es 2171 Todesopfer.

Die vielen Betonbauten mit Decken- und Wandstärken von bis zu 1,80 Meter Stärke retteten bei den über 150 Luftangriffen vielen Mannheimern das Leben. Dabei wurde aber die Innenstadt und der Lindenhof zu über 90 Prozent zerstört.

Nachkriegszeit

Die Bunkerräume dienten in den ersten Nachkriegsjahren zum Teil als Notwohnungen oder Internierungslager.

Der Schlossbunker z. B. war Wohnraum und wurde bis in die 60er Jahre hinein als Unterkunft für „Sozialfälle“ genutzt.

Unter dem Goetheplatz eröffnete ein Studentenwohnheim und der Schutzbau unter dem Paradeplatz diente eine Zeitlang als Hotel.

Der Bunker unter Q6 wurde erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert errichtet. Darüber befindet sich ein Parkhaus; der Bunker selbst kann ebenfalls als Parkhaus benutzt werden, ist aber nur zu Stoßzeiten (z.B. Advent) in Betrieb. Ab Sommer 2011 erfolgt ein kompletter Abriss und eine Neubebauung zusammen mit Q7.

Siehe auch

Literatur

  • Zehntausende suchten hier einst Zuflucht. RNZ, 6. Sep. 2010, S. 9
  • Volker Keller: Mannheim im Bombenkrieg 1940 - 1945. Wartberg Verlag , 2003. ISBN 3831313725

Fußnoten

  1. Volker Keller: Mannheim im Bombenkrieg
  2. [1]
  3. "Nur wenn man um die Vergangenheit weiß, kann man Zukunft gestalten". CDU MA-Neckarstadt, aufgerufen Sept. 2010
  4. [2]
  5. [3]