Mühlhausen (Landau)

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Gedenkstein am füheren Standort

Bei Landau existierte bis ins 15. Jahrhundert ein Ort Namens Mühlhausen (andere Schreibweise: Mülhausen).

Er bestand ungefähr auf dem Gebiet der heutigen Eichbornstraße

Mühlhausen war Bestandteil des Machtbereichs der Madenburg, den Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Grafen von Leiningen-Landeck innehatte. Anders als die umliegenden Orte hatte Mühlhausen ein Marktprivileg. Dieses wurde durch das Speyrer Domkapitel ausgeübt. 1274 wurde das Marktprivileg auf die gerade erst entstehende Stadt Landau übertragen, wo es durch den deutschen König ausgeübt wurde. Im nach dem Tod des Emich IV. von Leiningen darüber entbrannten Streit wurde 1292 ein Kompromiss gefunden, indem Landau Entschädigungen an das Domkapitel zahlen musste. Mühlhausen selbst erhielt das Marktrecht nicht wieder.

Mit Errichtung der Landauer Stadtmauer kam es in Mühlhausen wie in den umliegenden Orten zu einer schnellen Wanderung der Bewohner in die Stadt. Mühlhausen behielt jedoch zunächst einen eigenen Schultheiß und eine eigene Pfarrei. 1412 kamen zwei Drittel des verpfändeten Dorfs an Landau. Zwanzig Jahre später kaufte die Stadt das verbliebene Drittel, womit der Ort aufhörte zu existieren.

Von der historischen Bebauung ist nichts mehr vorhanden. Seit 1922 erinnert ein Gedenkstein an den früheren Standort.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[1] [2]

  1. Landau in der Pfalz/Aus der Geschichte einer alten Reichs-und Festungsstadt, Stadt Landau 1974
  2. Kurt Andermann/Ulrich A.Wien (Hrsg.) Begegnungsraum Stadt. Bürger, Adel, Geistlichkeit (Landau in der Vormoderne) Verlag Regionalkultur 2023