Kapuzinerkloster (Heidelberg)

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Das Heidelberger Kapuzinerkloster, gegründet 1685, befand sich im nordöstlichen Eck des Herrengartens in Heidelberg, zwischen Hauptstraße und Plöck.

Als 1685 mit dem Kurfürsten Karl II. die reformierte Dynastie Pfalz-Simmern ausgestorben war, fiel die Kurpfalz als Erbe an die katholischen Pfalz-Neuburger. Der neue Landesherr Kurfürst Philipp Wilhelm hatte sich kurz zuvor vertraglich verpflichtet, den religiösen Status quo der Kurpfalz zu respektieren. Mit ihm kamen die Kapuziner, ein klassischer Orden der Gegenreformation, nach Heidelberg. Ihnen folgten andere Orden. Insgesamt gab es damals mindestens 10 Ordensniederlassungen in Heidelberg.

Ab 1688 bauten die Kapuziner im nordöstlichen Eck des Herrengartens, wo sie schon ein Grundstück besaßen, ein Kloster mit Kirche. 1692 wurde die Kirche eingeweiht. Das Kloster überstand den Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689/1693 unversehrt. Kurfürst Friedrich der Siegreiche, zuvor in der Franziskanerkirche beigesetzt, erhielt 1696 eine Grabstätte in der Kapuzinerkirche. Später wurden seine sterblichen Reste in der Jesuitenkirche bestattet. 1802 wurde das Kapuzinerkloster aufgehoben, nach 1807 das Gebäude zerstört, 1811 auch die Kirche.