Odenwald-Neckar-Alb-Autobahn

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Die Odenwald-Neckar-Alb-Autobahn (auch Odenwaldautobahn und Neckar-Alb-Autobahn genannt) war ein geplantes Bauprojekt, dass die bestehende Bundesautobahn 45 von Aschaffenburg über den heutigen Neckar-Odenwald-Kreis in Richtung Stuttgart verlängern sollte.

Erste Planungen hierzu begannen 1968, als das Bundesland Hessen einen entsprechenden Vorschlag an Baden-Württemberg richtete.

Der ursprüngliche Plan sah einen Streckenverlauf vor, der in weiten Teilen der Linie des alten römischen Limes entsprochen hätte. Der Kreis Mosbach sprach sich im Herbst 1969 deutlich für diese Planung aus.

Das baden-württembergische Autobahnamt entwickelte in der Folgezeit eine Alternativplanung, die hinter Scheidental und Wagenschwend eine Brücke über das Seebachtal vorsah und anschließend zwischen Neckargerach und Binau den Neckar queren sollte. Dahinter sollte über Mörtelstein der Verlauf über eine Querung der Bundesautobahn 6 bei Sinsheim oder Bonfeld der Stuttgarter Raum erreicht werden. Im weiteren Verlauf der Planung wurden bei Mörtelstein und Wagenschwend jeweils Anschlussstellen eingeplant.

Der ursprünglich geplante Baubeginn im Jahr 1972 konnte jedoch nicht eingehalten werden. Den sich anschließenden Planungen zufolge war eine Fertigstellung nun für 1980 vorgesehen. In dieser Zeit kam es zu ersten Konflikten bezüglich des Autobahnplanes: Während viele Gemeinden das Projekt als wichtig einstuften, wehrte sich Neckargerach bereits 1970 gegen den Bau. Erst zwei Jahre zuvor hatte der Ort die Anerkennung als Erholungsort erhalten, um die nun gefürchtet wurde. Auch die geplante Anschlussstelle in Wagenschwend wurde vom dortigen Gemeinderat abgelehnt, da man nachhaltige Auswirkungen auf die lokale Landwirtschaft fürchtete. Als sich auch in der Rems-Murr-Region stärker werdender Widerstand gegen die Autobahn bildete. wurde der Baubeginn auf 1985 verschoben.

Der Ausbruch der ersten Ölkrise im Jahr 1973 brachte einen generellen Planstop für Großprojekte mit sich, so dass in den nächsten vier Jahren keine weiteren Anstrengungen zum Autobahnbau vorgenommen wurden. Ab 1977 kam die Diskussion wieder auf, ein Baubeginn wurde für 1990 in Aussicht gestellt. Entlang der gesamten geplanten Strecke kam es in der Folge aber zu starken Bürgerprotesten, beflügelt durch das nach ähnlichen Widerständen gescheiterte Bauprojekt einer Schwarzwaldautobahn bei Freiburg.

Als Anfang 1979 die zweite Ölkrise ausbrach, ließ das Land Baden-Württemberg das Projekt endgültig fallen. Auch verschiedene, im Folgejahr diskutierte Ersatzprojekte wurden nicht realisiert.