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== Politik == | == Politik == | ||
=== Oberbürgermeister === | === Oberbürgermeister === | ||
Oberbürgermeister | Oberbürgermeister ist seit dem 1. Januar 2024 [[/de.wikipedia.org/wiki/Nicolas Meyer|Nicolas Meyer]] (FWG). Er ist am 25. Juni 2023 gewählt worden. | ||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Frankenthal war eine fränkische Gründung aus dem späten 5. Jahrhundert. Der Ort hieß ursprünglich Franconodal. | Frankenthal war eine fränkische Gründung aus dem späten 5. Jahrhundert. Der Ort hieß ursprünglich Franconodal. | ||
Das Dorf Frankenthal wurde erstmalig in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch vom 20. September [[772]] erwähnt.In einer weiteren Schenkungsurkunde aus dem Jahr 812 wurde dem Kloster Weißenburg eine Kirche im Dorf mit Höfen, Weiden und Wiesen übertragen. | Das Dorf Frankenthal wurde erstmalig in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch vom 20. September [[772]] erwähnt. In einer weiteren Schenkungsurkunde aus dem Jahr 812 wurde dem Kloster Weißenburg eine Kirche im Dorf mit Höfen, Weiden und Wiesen übertragen. | ||
Eine erste Blütezeit erlebte Frankenthal, nachdem der Adlige Erkenbert aus Worms [[1119]] das ''Chorherrenstift'' und seine Frau Richlindis sechs Jahre später ein Frauenstift gründeten. | Eine erste Blütezeit erlebte Frankenthal, nachdem der Adlige Erkenbert aus Worms [[1119]] das ''Chorherrenstift'' und seine Frau Richlindis sechs Jahre später ein Frauenstift gründeten. | ||
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Das Kloster wurde [[1562]] durch Kurfürst [[Friedrich III. von der Pfalz|Friedrich III.]] aufgehoben und die Mönche vertrieben. Das Gelände und die Klostergebäude wurden einer Gruppe von Glaubensflüchtlingen zur Verfügung gestellt. Frankenthal war damit eine im Zuge von Reformation und religiöser Verfolgung entstandene ''Exulantenstadt'' neben [[Schönau]], Otterberg, und zu einem kleineren Teil [[Mannheim]]. | Das Kloster wurde [[1562]] durch Kurfürst [[Friedrich III. von der Pfalz|Friedrich III.]] aufgehoben und die Mönche vertrieben. Das Gelände und die Klostergebäude wurden einer Gruppe von Glaubensflüchtlingen zur Verfügung gestellt. Frankenthal war damit eine im Zuge von Reformation und religiöser Verfolgung entstandene ''Exulantenstadt'' neben [[Schönau]], Otterberg, und zu einem kleineren Teil [[Mannheim]]. | ||
Zahlreiche calvinistische Flamen und Wallonen waren vor Krieg und Zwangsbekehrung zunächst aus den Spanischen Niederlanden nach Frankfurt am Main geflohen. Wegen konfessioneller Konflikte konnten sie sich dort jedoch nicht halten und nahmen daher das Angebot Friedrichs III. (1562) an, sich in der Kurpfalz in aufgehobenen Klöstern anzusiedeln. Mit den Flüchtlingen wurden Ansiedlungsverträge geschlossen, ''Kapitulationen'' genannt. Zunächst kamen 32 Familien nach Schönau, 64 Familien nach Frankenthal. Da auch das bereits zuvor säkularisierte Kloster Schönau nicht ausreichte, um die zahlreichen | Zahlreiche calvinistische Flamen und Wallonen waren vor Krieg und Zwangsbekehrung zunächst aus den Spanischen Niederlanden nach Frankfurt am Main geflohen. Wegen konfessioneller Konflikte konnten sie sich dort jedoch nicht halten und nahmen daher das Angebot Friedrichs III. (1562) an, sich in der Kurpfalz in aufgehobenen Klöstern anzusiedeln. Mit den Flüchtlingen wurden Ansiedlungsverträge geschlossen, ''Kapitulationen'' genannt. Zunächst kamen 32 Familien nach Schönau, 64 Familien nach Frankenthal. Da auch das bereits zuvor säkularisierte Kloster Schönau nicht ausreichte, um die zahlreichen Glaubensflüchtlinge aufzunehmen, wurde 1564 auch das ehemalige Kloster Klein-Frankenthal belegt. Gewerbe sollte die Lebensbasis sein, in Frankenthal auch Landwirtschaft. In einer zweiten Einwanderungswelle in den achtziger Jahren des 16. Jahrhunderts gelang es den Flüchtlingen | ||
aus den Niederlanden, ihre Vermögenswerte mitzunehmen. Hinzu kamen ihre gewerblichen und agrarischen Erfahrungen. Das brachte der Kurpfalz nicht zu unterschätzende Entwicklungsimpulse. In Frankenthal entstanden | aus den Niederlanden, ihre Vermögenswerte mitzunehmen. Hinzu kamen ihre gewerblichen und agrarischen Erfahrungen. Das brachte der Kurpfalz nicht zu unterschätzende Entwicklungsimpulse. In Frankenthal entstanden bedeutende Tapisseriewerkstätten. Vor allem für den kurpfälzischen Hof wurden Luxusgegenstände hergestellt, es siedelten sich Goldschmiede an und es entstand eine Malerschule, die regen Austausch mit Malern in den Niederlanden pflegte. | ||
In einer neuen Kapitulation von 1571 erhielt Frankenthal einen eigenen Schultheiß. Eine Mauer und ein Graben sicherten die künftige Stadt. Am 30. Oktober [[1577]] wurde Frankenthal das Stadtrecht verliehen. | In einer neuen Kapitulation von 1571 erhielt Frankenthal einen eigenen Schultheiß. Eine Mauer und ein Graben sicherten die künftige Stadt. Am 30. Oktober [[1577]] wurde Frankenthal das Stadtrecht verliehen. | ||
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