Adam Remmele: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Adam Remmele''' (* [[26. Dezember]] [[1877]] in [[Altneudorf]], † [[9. September]] [[1951]] in Freiburg/Br., beigesetzt in Karlsruhe) war Müller, Gewerkschafter, Politiker (Sozialdemokrat), badischer Innenminister, badischer Staatspräsident und Redakteur.
'''Adam Remmele''' (* [[26. Dezember]] [[1877]] in [[Altneudorf]] bei [[Schönau (Odenwald)|Schönau]], † [[9. September]] [[1951]] in Freiburg/Br., beigesetzt in Karlsruhe) war Müller, Gewerkschafter, Politiker (Sozialdemokrat), badischer Innenminister, badischer Staatspräsident und Redakteur.


<!--Vater: Peter Remmele, Müller in Altneudorf
Sein Vater war Peter Remmele, Müller in Altneudorf, seine Mutter Katharina Remmele, geb. Daub. Remmele hatte drei Brüder und eine Schwester. Einer seiner Brüder war der Kommunist [[Hermann Remmele]] (1880–1939).


Mutter: Katharina, geb. Daub
== Leben und Wirken ==
Er besuchte zunächst die Schule in Budenheim bei Mainz, 1886 erfolgte der Umzug der Familie nach [[Ludwigshafen]]. Ab 1891 machte Remmele eine Lehre als Müller im Mühlenwerk der Ludwigshafener Presshefefabrik. 1892 trat er dem ''Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter Mannheim-Ludwigshafen'' bei. 1894 machte er die  Gesellenprüfung. 1894 erfolgte sein Beitritt zum ''Verband deutscher Müllergesellen'' und zur [[SPD]]. Von 1895 bis 1898 absolvierte Remmele die für Handwerksgesellen vorgeschriebene  Wanderschaft durch Süddeutschland.


3 Brüder, 1 Schwester
Von 1900 bis 1903 fungierte Remmele als Vorsitzender des ''Gewerkschaftskartell Müller und verwandte Berufe''. Von 1902 bis 1905 war er  Mitglied des Aufsichtrat der Konsumvereine in Ludwigshafen, von 1903 bis 1905 Leiter des Arbeitsamtes Ludwigshafen.


Bruder: Hermann Remmele (*1880 Ziegelhausen, 1939 in Moskau hingerichtet)
1905 wurde Remmele 2. Vorsitzender des Mühlenarbeiterverbands in Altenburg/Sachsen, in den Jahren 1906-1908 war er Vorsitzender der Landesorganisation der SPD in Altenburg/Sachsen.
Am 29. Februar 1908 zog Remmele  nach [[Mannheim]] um. 1908-1912 war er dort als Filialleiter tätig. Von 1908 bis 1918 war er Redakteur der "Volksstimme" Mannheim, 1908-1912 Vorsitzender des ''Brauerei- und Mühlenarbeiterverbandes Mannheim''.


Schule in Budenheim bei Mainz
Von 1911 bis 1918 war er Stadtrat in Mannheim.
Vom 3. September bis zum 27. November 1918 leistete Remmele Kriegsdienst in Villingen.


1886: Umzug der Familie nach Ludwigshafen
Vom 5. Januar 1919 bis 1931 war er Mitglied des badischen Landtags, ab dem 25. Januar 1919 fungierte er als  Vizepräsident der badischen Nationalversammlung. Im Mai 1919 zog Remmele mit seiner Familie nach [[Karlsruhe]] um. Von 1919 bis 1931 war er  Mitglied des Reichrats, von 1919-1929 badischer Innenminister und von 1922 bis 1923 badischer Staatspräsident, ebenso von 1927 bis 1928. Von 1929-1931 war er badischer Minister des Kultus und des Unterrichts, von 1929 bis 1931 badischer Justizminister.
1931 wurde er Geschäftsführer der "Volksstimme" Mannheim, von 1932 bis 33 war er hauptamtliches Mitglied im Zentralverband Deutscher Konsumvereine.


1891: Lehre als Müller im Mühlenwerk der Ludwigshafener Presshefefabrik
Von 1928 bis 1932 war Remmele Mitglied des Reichstages für die SPD.
Nach dem Umzug 1932 nach Hamburg wurde er am 4. Mai 1933 verhaftet und ins Polizeigefängnis Karlsruhe verbracht. Am 16. Mai 1933 musste er an der Schaufahrt prominenter Sozialdemokraten durch Karlsruhe zum KZ Kislau teilnehmen. Am 9. März 1934 wurde er  aus Kislau entlassen.


1892: Beitritt zum Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter Mannheim-Ludwigshafen
1934 übernahm er die Firma  Fa. Ettlinger & Co (Tee- und Kaffeeversand) in Hamburg. Am 21. Juli 1944 wurde Remmele erheut verhaftet und kam ins  KZ Fuhlsbüttel bei Hamburg.


1894: Gesellenprüfung
Nach der Befreiung aus dem KZ beteiligte er sich 1945 am  Wiederaufbau des ''Konsumvereins Hamburg''; er wurde 1947 Geschäftsführer im Hauptvorstand deutscher Konsumvereine (bis 1949).
Von 1948 bis 1949 war er  Mitglied des ''Wirtschaftsrats Frankfurt''.


1894: Beitritt zum Verband deutscher Müllergesellen und zur SPD
== Privates ==
Nach der am 13. April 1901 erfolgten Heirat mit Philippine Rosine geb. Dilger (†29. Juli 1933), wurde im August 1903 der Sohn Wilhelm Ferdinand geboren, am 21. September 1901 die Tochter Anna Wilhelmina, am 6. Oktober 1911 der Sohn Ferdinand Kurt Ludwig und am 18. Mai 1916 der Sohn Rudolf.
1909 trat er aus der evangelischen Kirche aus und  der freireligiösen Gemeinde bei.
Am 29. Juli 1933 starb seine Ehefrau Philippine Rosine, während sich Remmele im Konzentrationslager Kislau befand.


1895-1898: Wanderschaft durch Süddeutschland
== Ehrungen ==
* 1948 wurde Remmele die Ehrenbürgerschaft der Stadt Karlsruhe verliehen.
* Nach ihm wurde die 1964 eingeweihte ''Adam-Remmele-Schule'' in Daxlanden benannt.
* Adam Remmele ist in einem Ehrengrab auf dem Karlsruher Hauptfriedhof beigesetzt, das in die Liste der „erhaltungswürdigen Gräber“ aufgenommen wurde.
* In seinem Geburtsort Altneudorf (heute Teil von Schönau, Odenwald) trägt eine Straße seinen Namen.


1900-1903: Vorsitzender des Gewerkschaftskartell Müller und verwandte Berufe
== Literatur ==
Günter Wimmer, ''Adam Remmele. Ein Leben für die soziale Demokratie'', Ubstadt-Weiher 2009;  Rezension in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jahrgang 15 (2011), Seiten 297 f.


13. April 1901: Heirat mit Philippine Rosine geb. Dilger (†29. Juli 1933)
== Weblinks ==
* {{Wikipedia}}
* {{Stadtwiki Karlsruhe}}


21. September 1901: Geburt der Tochter Anna Wilhelmina
{{SORTIERUNG:Remmele, Adam}}
 
[[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Republik Baden)]]
1902-1905: Mitglied des Aufsichtrat der Konsumvereine in Ludwigshafen
[[Kategorie:Reichstagsabgeordneter (Weimarer Republik)]]
 
[[Kategorie:Sozialdemokrat]]
1903-1905: Leiter des Arbeitsamt Ludwigshafen
[[Kategorie:Person des 19. Jahrhunderts]]
 
[[Kategorie:Person des 20. Jahrhunderts]]
6. August 1903: Geburt des Sohnes Wilhelm Ferdinand
[[Kategorie:Person (Schönau im Odenwald)]]
 
[[Kategorie:Person (Mannheim)]]
1905: 2. Vorsitzender des Mühlenarbeiterverbands in Altenburg/Sachsen
[[Kategorie:Mann]]
 
1906-1908: Vorsitzender der Landesorganisation der SPD in Altenburg/Sachsen
 
29. Februar 1908: Umzug nach Mannheim
 
1908-1912: Filialleiter Mannheim
 
1908-1918: Redakteur der "Volksstimme" Mannheim
 
1908-1912: Vorsitzender des Brauerei- und Mühlenarbeiterverbandes Mannheim
 
1909: Austritt aus der evangelischen Kirche. Beitritt zur freireligiösen Gemeinde
 
6. Oktober 1911: Geburt des Sohnes Ferdinand Kurt Ludwig
 
1911-1918: Stadtrat Mannheim
 
18. Mai 1916: Geburt des Sohnes Rudolf
 
3. September-27. November 1918: Kriegsdienst in Villingen
 
1918/19: ASR Baden (?)
 
5. Januar 1919-1931: Mitglied des badischen Landtags
 
25. Januar 1919: Vizepräsident der badischen Nationalversammlung
 
Mai 1919: Umzug nach Karlsruhe
 
1919-1931: Mitglied des Reichrats
 
1919-1929: badischer Innenminister
 
1922-1923: badischer Staatspräsident
 
1926: Ehrendoktor der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg
 
1927-1928: badischer Staatspräsident
 
14. April 1928: als dritte Brücke über den Neckar bei Heidelberg wird die Ernst-Walz-Brücke in Anwesenheit des badischen Staatspräsidenten Remmele dem Verkehr übergeben
 
1929-1931: badischer Minister des Kultus und des Unterrichts
 
1929-1931?: badischer Justizminister
 
1931: Geschäftsführer der "Volksstimme" Mannheim
 
1932/33: hauptamtliches Mitglied im Zentralverband Deutscher Konsumvereine
 
1928-32: MdR
 
1932: Hamburg
 
4. Mai 1933: Verhaftung in Hamburg, Transport ins Polizeigefängnis Karlsruhe
 
16. Mai 1933: Schaufahrt prominenter Sozialdemokraten durch Karlsruhe zum KZ Kislau (-9. 3. 1934)
 
29. Juli 1933: Philippine Rosine geb. Dilger stirbt
 
9. März 1934: Entlassung aus Kislau
 
1934: Übernahme der Fa. Ettlinger & Co (Tee- und Kaffeeversand) in Hamburg
 
21. Juli 1944: Verhaftung, KZ Fuhlsbüttel
 
1945: Wiederaufbau Konsumverein Hamburg
 
1947-49: Geschäftsführer im Hauptvorstand deutscher Konsumvereine
 
1948: Ehrenbügerschaft der Stadt Karlsruhe
 
1948-49: Mitglied des Wirtschaftsrat Frankfurt
 
Literatur:
 
Günter Wimmer, Adam Remmele. Ein Leben für die soziale Demokratie. Ubstadt-Weiher 2009 – Rezension in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jg. 15 (2011), S.  297f.-->

Aktuelle Version vom 31. Mai 2018, 20:12 Uhr

Adam Remmele (* 26. Dezember 1877 in Altneudorf bei Schönau, † 9. September 1951 in Freiburg/Br., beigesetzt in Karlsruhe) war Müller, Gewerkschafter, Politiker (Sozialdemokrat), badischer Innenminister, badischer Staatspräsident und Redakteur.

Sein Vater war Peter Remmele, Müller in Altneudorf, seine Mutter Katharina Remmele, geb. Daub. Remmele hatte drei Brüder und eine Schwester. Einer seiner Brüder war der Kommunist Hermann Remmele (1880–1939).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er besuchte zunächst die Schule in Budenheim bei Mainz, 1886 erfolgte der Umzug der Familie nach Ludwigshafen. Ab 1891 machte Remmele eine Lehre als Müller im Mühlenwerk der Ludwigshafener Presshefefabrik. 1892 trat er dem Verband der Brauerei- und Mühlenarbeiter Mannheim-Ludwigshafen bei. 1894 machte er die Gesellenprüfung. 1894 erfolgte sein Beitritt zum Verband deutscher Müllergesellen und zur SPD. Von 1895 bis 1898 absolvierte Remmele die für Handwerksgesellen vorgeschriebene Wanderschaft durch Süddeutschland.

Von 1900 bis 1903 fungierte Remmele als Vorsitzender des Gewerkschaftskartell Müller und verwandte Berufe. Von 1902 bis 1905 war er Mitglied des Aufsichtrat der Konsumvereine in Ludwigshafen, von 1903 bis 1905 Leiter des Arbeitsamtes Ludwigshafen.

1905 wurde Remmele 2. Vorsitzender des Mühlenarbeiterverbands in Altenburg/Sachsen, in den Jahren 1906-1908 war er Vorsitzender der Landesorganisation der SPD in Altenburg/Sachsen. Am 29. Februar 1908 zog Remmele nach Mannheim um. 1908-1912 war er dort als Filialleiter tätig. Von 1908 bis 1918 war er Redakteur der "Volksstimme" Mannheim, 1908-1912 Vorsitzender des Brauerei- und Mühlenarbeiterverbandes Mannheim.

Von 1911 bis 1918 war er Stadtrat in Mannheim. Vom 3. September bis zum 27. November 1918 leistete Remmele Kriegsdienst in Villingen.

Vom 5. Januar 1919 bis 1931 war er Mitglied des badischen Landtags, ab dem 25. Januar 1919 fungierte er als Vizepräsident der badischen Nationalversammlung. Im Mai 1919 zog Remmele mit seiner Familie nach Karlsruhe um. Von 1919 bis 1931 war er Mitglied des Reichrats, von 1919-1929 badischer Innenminister und von 1922 bis 1923 badischer Staatspräsident, ebenso von 1927 bis 1928. Von 1929-1931 war er badischer Minister des Kultus und des Unterrichts, von 1929 bis 1931 badischer Justizminister. 1931 wurde er Geschäftsführer der "Volksstimme" Mannheim, von 1932 bis 33 war er hauptamtliches Mitglied im Zentralverband Deutscher Konsumvereine.

Von 1928 bis 1932 war Remmele Mitglied des Reichstages für die SPD. Nach dem Umzug 1932 nach Hamburg wurde er am 4. Mai 1933 verhaftet und ins Polizeigefängnis Karlsruhe verbracht. Am 16. Mai 1933 musste er an der Schaufahrt prominenter Sozialdemokraten durch Karlsruhe zum KZ Kislau teilnehmen. Am 9. März 1934 wurde er aus Kislau entlassen.

1934 übernahm er die Firma Fa. Ettlinger & Co (Tee- und Kaffeeversand) in Hamburg. Am 21. Juli 1944 wurde Remmele erheut verhaftet und kam ins KZ Fuhlsbüttel bei Hamburg.

Nach der Befreiung aus dem KZ beteiligte er sich 1945 am Wiederaufbau des Konsumvereins Hamburg; er wurde 1947 Geschäftsführer im Hauptvorstand deutscher Konsumvereine (bis 1949). Von 1948 bis 1949 war er Mitglied des Wirtschaftsrats Frankfurt.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der am 13. April 1901 erfolgten Heirat mit Philippine Rosine geb. Dilger (†29. Juli 1933), wurde im August 1903 der Sohn Wilhelm Ferdinand geboren, am 21. September 1901 die Tochter Anna Wilhelmina, am 6. Oktober 1911 der Sohn Ferdinand Kurt Ludwig und am 18. Mai 1916 der Sohn Rudolf. 1909 trat er aus der evangelischen Kirche aus und der freireligiösen Gemeinde bei. Am 29. Juli 1933 starb seine Ehefrau Philippine Rosine, während sich Remmele im Konzentrationslager Kislau befand.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1948 wurde Remmele die Ehrenbürgerschaft der Stadt Karlsruhe verliehen.
  • Nach ihm wurde die 1964 eingeweihte Adam-Remmele-Schule in Daxlanden benannt.
  • Adam Remmele ist in einem Ehrengrab auf dem Karlsruher Hauptfriedhof beigesetzt, das in die Liste der „erhaltungswürdigen Gräber“ aufgenommen wurde.
  • In seinem Geburtsort Altneudorf (heute Teil von Schönau, Odenwald) trägt eine Straße seinen Namen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Wimmer, Adam Remmele. Ein Leben für die soziale Demokratie, Ubstadt-Weiher 2009; Rezension in: Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Jahrgang 15 (2011), Seiten 297 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]