Jürgen Gerlach
Jürgen Werner Friedrich Gerlach (* 6. März 1938 in Kassel) ein ist Geschäftsführer i. R. und deutscher Politiker (Die Tierschutzpartei) aus Wald-Michelbach.
Familie
Jürgen Gerlach kam als Sohn des Baudirektors Ernst Gerlach und dessen Frau Eva geb. Tröller zur Welt. Er war der Zweitälteste von insgesamt sechs Geschwistern. In seiner Kindheit haben ihn vor allem die Nachkriegsereignisse und das Zusammenleben in einer großen Familie geprägt. Er ist seit 1989 mit der Sekretärin Martina Gerlach geb. Seifert verheiratet und hat einen Sohn (Thomas * 1962) und zwei Töchter (Annette * 1963 und Sybille * 1965).
Beruflicher Werdegang
Von 1945 bis 1949 besuchte Gerlach die Grundschule in Eschwege. Nach dem Umzug der Familie nach Südhessen besuchte er anschließend von 1949 bis 1958 das "Alte Realgymnasium" (Heute: Georg-Büchner-Schule) in Darmstadt, wo er auch sein Abitur absolvierte.
Von 1958 bis 1960 folgte eine Banklehre bei der Stadt- und Kreissparkasse in Darmstadt. Danach studierte er von 1960 bis 1961 industrielle Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Darmstadt (heute Technische Universität Darmstadt) und von 1961 bis 1963 Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main.
Ab September 1963 war er im Maschinenbau bei der Firma Dr. Reutlinger & Söhne GmbH in Darmstadt tätig. Hier arbeitete er bis 1994 als Prokurist dieses mittelständischen Sondermaschinenherstellers und anschließend als kaufmännischer Geschäftsführer des kleineren High-Tech-Unternehmens MG Microscope GmbH im Bereich "konfokale Mikroskopie". Im Jahr 1998 trat er in den Ruhestand.
Politische Karriere
Meldungen in den Jahren von 1989 bis 1991 über Transporte lebender Tiere, die Informationen über Tierversuche, die seiner Meinung nach „verantwortungslose Haltung von Tieren in der Landwirtschaft“ und viele andere Tierquälereien sowie die „Gleichgültigkeit der meisten Menschen gegenüber diesen Verbrechen“ bewegten ihn, für den Tierschutz aktiv zu werden.
Durch die folgenden Aktionen im Rahmen des Einsatzes für den Tierschutz wurde er im Jahre 1995 auf die Tierschutzpartei aufmerksam. Da er der Ansicht war, dass durch den „sicher sehr wichtigen karitativen Tierschutz keine grundlegenden Änderungen im Umgang mit den Tieren erreichbar“ seien, trat er ihr noch im selben Jahr beitrat und begründete deren hessischen Landesverband mit.
Er kandidierte unter anderem bei den Bundestagswahlen, Lantagswahlen und bei Wahlen zum Europäischen Parlament.
Von 1995 bis 1997 war er stellvertretender Landesvorsitzender in Hessen, von 1997 bis 2001 Landesvorsitzender. Ab 1997 gehörte er dem Bundesvorstand als Beisitzer an und ab 1999 als zweiter stellvertretender Bundesvorsitzender. Seit 2001 ist er Bundesvorsitzender der Tierschutzpartei, nachdem seine Vorgängerin, die Autorin Gisela Bulla, Ende 2000 von diesem Amt zurückgetreten war.
Von 1997 bis 2001 saß er außerdem im Ortsbeirat seines Wohnortes Unter-Schönmattenwag, einem Ortsteil von Wald-Michelbach, in dem er seit 1991 wohnt.
Sonstiges
Gerlach ist seit 1990 Vegetarier und seit 1998 Veganer. Zu seinen Hobbys zählen neben dem politischen Tierschutz, der zu seiner Hauptbeschäftigung wurde, die Beschäftigung mit der Tierrechtsphilosophie, das Hören klassischer Musik und das Sammeln von Briefmarken. Maßgeblich beinflusst haben ihn die Tierrechtsphilosophen Helmut Kaplan, Tom Regan, Peter Singer und Carlo Consiglio.