Patrick-Henry-Village: Unterschied zwischen den Versionen

2.587 Bytes hinzugefügt ,  24. April 2021
ein wenig Aktualität wird wohl nicht schaden; wird fortgesetzt
(Aktualisierung Frührjahr 2016)
(ein wenig Aktualität wird wohl nicht schaden; wird fortgesetzt)
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Patrick-Henry-Village''' (auch deutsch Patrick-Henry-Siedlung, Abkürzung PHV) war ein in den 1950er Jahren entstandenes Wohngebiet der Amerikanischen Armee in [[Heidelberg]] im [[Rhein-Neckar-Kreis]] (Baden-Württemberg). Es liegt westlich der Stadt in Richtung BAB-[[Anschlussstelle Heidelberg-Schwetzingen]] (Nr. 38) jenseits der [[Bundesautobahn 5|Bundesautobahn A 5]]. Benachbart liegen [[Eppelheim]] und der Ortsteil [[Kirchheim]] ([[Heidelberg]]); im Westen der [[Kurpfalzhof]], die Orte [[Oftersheim]] (auch Waldschlössel und Schützenhaus) und [[Plankstadt]].
'''Patrick-Henry-Village''' (PHV) war ein in den 1950er Jahren entstandenes Wohngebiet der Amerikanischen Armee in [[Heidelberg]], das ca. 100 Hektar Fläche umfasst und in dem damals ca. 18.000 Menschen gelebt haben. Es liegt westlich der Stadt in Richtung BAB-Anschlussstelle Heidelberg-Schwetzingen (Nr. 38) jenseits der [[Bundesautobahn 5|Bundesautobahn A 5]]. Benachbart liegen [[Eppelheim]] und der Ortsteil [[Kirchheim]] ([[Heidelberg]]); im Westen die Orte [[Oftersheim]] und [[Plankstadt]].


Seit Ende Oktober 2015 wurde das PHV zu einem Landesregistrierungszentrums  für Flüchtlinge ausgebaut. Hier werden die Flüchtlinge registriert und gesundheitlich untersucht. Außerdem stellen sie vor Ort bei einem Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ihren Asylantrag. Danach werden die Flüchtlinge auf die Stadt- und Landkreise verteilt. Dafür ist das Land Baden-Württemberg zuständig.  
Seit 2014 wird das PHV als Erstaufnahmezentrum (EAZ) für Asylbewerber ("Flüchtlinge") genutzt. Hier werden die Flüchtlinge registriert und gesundheitlich untersucht. Außerdem stellen sie gegebenenfalls, nämlich falls Baden-Wüttemberg zuständig ist, vor Ort bei einem Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ihren Asylantrag. Danach werden die Flüchtlinge auf die Stadt- und Landkreise verteilt. Zukünftig soll hier auch die Altersfeststellung stattfinden.  


Ende April 2016 sollte die Nutzung als Registrierungszentrum für ein Jahr verlängert werden.<ref>stadtblatt vom 20. März 2016</ref>
Ende April 2016 sollte die Nutzung als Registrierungszentrum für ein Jahr verlängert werden.<ref>stadtblatt vom 20. März 2016</ref>
Ein Ende der Nutzung ist jedoch noch nicht absehbar, so lange eine Alternative noch nicht feststeht. (Stand 2018). Ein Gutachten des Landesinnenministeriums empfiehlt, den Standort PHV komplett zu räumen und stattdessen, ebenfalls als Interimslösung, das Erstaufnahmezentrum, inzwischen in ''Ankunftszentrum'' umbenannt, in das [[Gewann Wolfsgärten]] am Autobahnkreuz Heidelberg umzuziehen.<ref>Micha Hörnle, Rhein-Neckar-Zeitung vom 16. Oktober 2018 (Heidelberg)</ref>
Der Gemeinderat der Stadt Heidelberg hat inzwischen die IBA (Internationale Bauausstellung) unter Leitung von Prof. Braum beauftragt, eine Gesamtplanung für den neuen Stadtteil zu erstellen. Das Ankunftszentrum sollte darin nicht enthalten sein. Stadt und Land wollten die Umsiedlung des Ankunftszentrums in das Gewann Wolfsgärten. Gegen diese Pläne richtete sich ein Bündnis verschiedener Gruppen einschließlich mehrerer Parteien und Gruppierungen, die im Gemeinderat vertreten sind (SPD, GAL, Bunte Linke, Die Linke, Die Partei und Waseem Butt). Das Bündnis erreichte, dass am 11. April 2021  ein ''Bürgerentscheid'' durchgeführt wurde. Bei einer Beteiligung von knapp 40 Prozent sprachen sich 70,3 % gegen die Verlagerung des Zentrums in die Wolfsgärten aus. Das vorgeschriebene Quorum wurde somit erreicht.  Damit scheidet diese Variante in den Planungen der Stadt aus. Da eine Verlagerung in das ehemalige ''Airfield'' unwahrscheinlich ist, andererseits aber alle Beteiligten unbedingt das Ankunftszentrum in Heidelberg halten wollen (nur die AfD ist gegen das Ankunftszentrum überhaupt), wird jetzt überlegt, ob das Gelände des PHV erweitert werden muss oder ob "nachverdichtet" werden muss, also unter Verlust von Wohnungsflächen und/oder Arbeitsplätzen sowie Grünflächen weitergeplant wird. <ref>Philipp Neumayr und Denis Schnur, ''Bürgerentscheid: Klares Votum gegen Wolfsgärten'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 12. April 2021, Seite 3 (Rubrik Heidelberg); Kommentar von Denis Schnur, ''Verzockt'', in derselben Ausgabe, Kommentar von OB Würzner, ''"Ein bisschen enttäuscht"'' und Infokasten mit den Abstimmungsergebnissen in den stadtteilen ''So wählten die Stadtteile''</ref>
== Presseberichte ==
* Denis Schnur, ''Bis zur Anhörung dauert's keine zehn Tage'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 23. Juni 2018 (Heidelberg)
* Sebastian Riemer, ''Patrick-Henry-Village: Jetzt geht es ums Geld. Heidelberg platz auf Ex-US-Siedlung die „Wissensstadt der Zukunft“. Stadt kauft wahrscheinlich nicht das gesamte Gelände vom Bund'', in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 30. November 2018 (Heidelberg)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
2.816

Bearbeitungen