Heidelberg Hauptbahnhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Das gewonnen innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt: die [[Kurfürstenanlage]].
Das gewonnen innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt: die [[Kurfürstenanlage]].
===Bahnstadt ===
Der Güterbahnhof Heidelberg wurde 1997 stillgelegt. Auf dem großen Gelände zwischen Speyrer Straße und Pfeffengrund wird nun ein neuer Stadtteil geplant. Seine Planungen laufen unter dem vorläufigen Namen ''Bahnstadt''. Die Bundesbahn ist immer noch Eigentümer der größten Geländeanteile in diesem Bereich. Beim städtebaulichen Konzept ist auch die Frage der Bodensanierung von dort vermuteten Altlasten zu klären.


===Neue Leittechnik ab 2006===
===Neue Leittechnik ab 2006===

Version vom 4. Januar 2007, 16:07 Uhr

Haltestelle: Hauptbahnhof (H)
hin & weg - RIS
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Hauptbahnhof

Der "neue" Heidelberger Hauptbahnhof wurde 1955 fertig gebaut. Er löste den alten Hauptbahnhof in der Stadtmitte ab, welcher als Kopfbahnhof angelegt war. Auf die Lage des ehemaligen Hauptbahnhofes weist heute noch die Bahnhofstraße hin, die vom alten Bahnhof weg an den Gleisen (heute Kurfürstenanlage) in Richtung Eppelheim entlang führte.

Aktuelle Auskunft

Im Internet gibt es auch die Abfahrtstafel:

Aktueller Abfahrtsplan vom Heidelberger Hbf

(Jeweils die aktuelle Stunde eingeblendet. Andere Zeiten können angeklickt werden.)

Form follows Function

Hauptbahnhof
Datei:Hbf HD Innen.JPG
Halle des Hauptbahnhofs mit Sonnenwagen
Gleise

Das Grundgesetz der modernen Architekur und des Designs fordert, dass die äußere Hülle (die Form) der Funktion angepasst werden muss. Diesem Gesetz folgte der Bahnhofsentwurf mit seinen vier wesentlichen Bauelementen: Empfangshalle inklusive Vorplätzen, Verwaltungs- und Gastronomietrakt, Bahnsteigbrücke und die Bahnsteige mit ihrer geschwungenen Spannbetonüberdachung (nur noch teilweise erhalten).

Die zweiseitig verglaste Schalterhalle im Empfangsgebäude ist 16 x 52 Meter groß und vier Stockwerke hoch. Sie wirkt trotz der Baumasse dadurch von Außen und Innen recht transparent, leicht. An der Außenfassade mahnt eine übergroße Normaluhr die Reisenden. In dieser Fassade sind zwischen den Türbereichen zur Stadt hin drei sich sowohl nach innen als auch nach außen öffnende Kioske (Lebensmittel, Zeitungen, Andenken) eingebaut. An der Stirnwand gab es jahrzehntelang eine -jetzt verdeckte- Werbung für die Heidelberger Druckmaschinen und zu den Gleisen hin die Normaluhr und eine Wandmalerei in Sgraffitotechnik ("Sonnenwagen") von Joseph Karl Huber.

Im Verwaltungs- und Gastronomietrakt sind bzw. waren im Erdgeschoss Wartesäle und Wirtschaftsbetriebe einschließlich der nötigen Küchenanlagen untergebracht. Der Schnellimbiss wie auch die Bahnhofsgaststätte mit dem angegliederten Wein- und Gesellschaftszimmer sind mit großen verglasten Türen zum Bahnhofsplatz geöffnet, auf dem ursprünglich im Sommer auch eine Terrassenbewirtschaftung vorgesehen war. Das Untergeschoss dieses Gebäudeteils nahm die öffentlichen Toiletten und Frisör-, Wasch- und Baderäume auf.

Die Planung des Empfangsgebäudes ist ein Werk des Hochbaudezernenten der Bundesbahndirektion Stuttgart Helmuth Conradi (1903-1973), einem Architektur-Schüler von Paul Schmitthenner und Paul Bonatz an der TH Stuttgart.

Betriebswerk im Vorfeld, Güterbahnhof nebenan und Stellwerke waren zwar für die Funktion des Gesamtbetriebs Eisenbahn erforderlich - aber nicht für den Reisezweck aus der Sicht des individuellen Reisenden. Sie entstanden deshalb zum Teil in einer anderen, bescheideneren Formensprache bereits in den 30er Jahren.

Zu seiner Geschichte

1955 Umzug und Eröffnung

Am 5. Mai 1955 wurde der Hauptbahnhof vom damaligen Bundespräsident Theodor Heuss eröffnet. Der Umzug von Bahnhof und Gleisanlagen aus der Stadtmitte um zwei Kilometer nach Westen erforderte jahrelange Bauarbeiten und detaillierte Planungen, weil der Verkehr auf den Gleisen immer aufrecht erhalten wurde.

Der Vorgängerbau entstand in den Jahren nach 1840. Bereits damals wurde an der Stadtmauer einer der ersten deutschen Bahnhöfe unweit des heutigen Verkehrsknotens Bismarckplatz auf der grünen Wiese errichtet. Es ging um die erste badische Bahnverbindung nach Mannheim. Als 1846 die Strecke nach Frankfurt hinzukam, wurde neben dem bereits bestehenden Badischen Bahnhof ein weiterer Kopfbahnhof, der Main-Neckar-Bahnhof, ungefähr da errichtet, wo heute das Mengler-Hochhaus steht. 1953 entstand wieder einer der modernsten Bahhnhöfe ausgestattet mit neuster Technik im Nachkriegsdeutschland. Das Kopfmachen der Züge konnte entfallen. Schluß war es noch nicht mit "Mannem hinne" ab Friedrichsfeld.

Hauptbahnhof von der Czernybrücke aus

Das gewonnen innerstädtische Gelände, die ehemaligen Gleisanlagen mit ihren störenden Bahnübergängen am Römerkreis und Seegarten, wurden bis 1956 komplett demontiert und mit damals modernen Behördenbauten und einer vierspurigen Verkehrsachse für Kfz-Fahrzeuge neu besiedelt: die Kurfürstenanlage.

Bahnstadt

Der Güterbahnhof Heidelberg wurde 1997 stillgelegt. Auf dem großen Gelände zwischen Speyrer Straße und Pfeffengrund wird nun ein neuer Stadtteil geplant. Seine Planungen laufen unter dem vorläufigen Namen Bahnstadt. Die Bundesbahn ist immer noch Eigentümer der größten Geländeanteile in diesem Bereich. Beim städtebaulichen Konzept ist auch die Frage der Bodensanierung von dort vermuteten Altlasten zu klären.

Neue Leittechnik ab 2006

Der Heidelberger Hauptbahnhof wird seit 2006 von Karlsruhe aus "ferngesteuert". Das heißt, dass von dort die Weichen und Signale (Bahnler-Deutsch: die Fahrstraßen) bedient werden. Die Umstellung des Heidelberger Hauptbahnhofs auf das neue elektronische Stellwerk verlief nach Bahnberichten am 25. und 26. November reibungslos. An diesen beiden Tagen war der Bahnverkehr in und um Heidelberg allerdings dafür auch völlig eingestellt. Die Ansagen für die Bahnsteig-Kundschaft kommen per Kabel aus Mannheim.

Literatur

  • Josef Kaiser, Martin Schack, Richard Winter: 5o Jahre neuer Heidelberger Hauptbahnhof. Von den Anfängen bis zum modernsten Bahnhof Deutschlands. Message, Ludwigshafen am Rhein. 2005. 140 S. ISBN 3934845258 (erschienen zum Bahnhofsjubiläum)
    • darin Josef Kaiser: Heidelberger Zentralstation feierte Jubiläum (online mit mehreren Abbi.)
  • Martin Schack: Neue Bahnhöfe. Empfangsgebäude der Deutschen Bundesbahn 1948 bis 1973. Neddermeyer. 216 Seiten – 2004. ISBN 3933254493
  • Burkhard Wollny, Andreas Knipping: Deutsche Bundesbahn. Ein Rückblick auf die Jahre 1949-1993. Transpress. 408 Seiten – 2005. ISBN 3613712725

Anschrift und Weblinks

Anschrift, Lage des Hauptbahnhofs
Willy-Brandt-Platz 5
69115 Heidelberg (Bergheim)
Links zur Bahn
3-Löwen-Takt - eine telefonische Fahrplanauskunft
für Bus und Bahn unter
018 05 - 77 99 66 (12 Ct./min. im Telekom-Festnetz).
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