Joseph Martin Kraus: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Joseph Martin Kraus''' (geboren 20. Juni 1756 in Miltenberg, gestorben 15. Dezember 1782 in Stockholm) war ein Komponist, der eine Zeitlang in [[Buchen]] lebte.
'''Joseph Martin Kraus''' (* [[20. Juni]] [[1756]] in Miltenberg; † [[15. Dezember]] [[1782]] in Stockholm) war ein Komponist, der eine Zeitlang in [[Buchen]] lebte.


Die Familie zog 1761 nach Buchen, wo Kraus unter anderen durch den Rektor der Lateinschule Georg Joseph Pfister gefördert wurde. Ab 1768 besuchte Kraus das Jesuitengymnasium und das Musikseminar in [[Mannheim]]. Von 1773 bis 1775 studierte er die Rechtswissenschaften in Mainz und Erfurt, ab 1776 in Göttingen. Bereits seit dieser Zeit litt Kraus an Tuberkulose, damals als ''Schwindsucht'' bezeichnet.
Die Familie zog [[1761]] nach Buchen, wo Kraus unter anderen durch den Rektor der Lateinschule Georg Joseph Pfister gefördert wurde. Ab [[1768]] besuchte Kraus das Jesuitengymnasium und das Musikseminar in [[Mannheim]]. Von [[1773]] bis 1775 studierte er die Rechtswissenschaften in Mainz und Erfurt, ab 1776 in Göttingen. Bereits seit dieser Zeit litt Kraus an Tuberkulose, damals als ''Schwindsucht'' bezeichnet.


1778 ging Kaus nach Schweden, wo er 1781 eine Stelle als zweiter Hofkapellmeister am Hof des Königs Gustav III. erhielt. Auf einer Reise durch  Europa von 1782 bis 1786 (Dresden, Leipzig, Erfurt, Würzburg, Regensburg, Wien, Triest, Venedig, Bologna, Rom,  Neapel, Paris und London)  lernte er u.a. die Komponisten Haydn, Gluck, Salieri und andere kennten. Zurück in Schweden wurde er 1787  Direktor der Königlichen Musikakademie, komponierte neue Werke und reorganisierte das Musik- und das Theaterwesen.  
1778 ging Kaus nach Schweden, wo er 1781 eine Stelle als zweiter Hofkapellmeister am Hof des Königs Gustav III. erhielt. Auf einer Reise durch  Europa von 1782 bis 1786 (Dresden, Leipzig, Erfurt, Würzburg, Regensburg, Wien, Triest, Venedig, Bologna, Rom,  Neapel, Paris und London)  lernte er u.a. die Komponisten Haydn, Gluck, Salieri und andere kennten. Zurück in Schweden wurde er 1787  Direktor der Königlichen Musikakademie, komponierte neue Werke und reorganisierte das Musik- und das Theaterwesen.  


Am 16. März [[1792]] wurde sein Gönner, König Gustav II. während eines Maskenballs tödlich verletzt<ref><small>Verdi machte daraus eine Oper</small></ref> und starb wenige Tage später. Bei Kraus hatte sich die Tuberkulose verschlimmert, er starb am 15. Dezember 1792.
Am 16. März 1792 wurde sein Gönner, König Gustav II. während eines Maskenballs tödlich verletzt<ref>Verdi machte daraus eine Oper</ref> und starb wenige Tage später. Bei Kraus hatte sich die Tuberkulose verschlimmert, er starb am 15. Dezember 1792.


Kraus' Werk umfasst mehr als 200 Stücke, darunter kirchenmusikalische Werke, Opern, Bühnen- und Balettmusiken, Lieder, Arien und Kantaten sowie Kammermusik.<ref><small>wegen der Einzelheiten siehe den unter Weblinks aufgeführten Wikipediaartikel</small></ref>
Kraus' Werk umfasst mehr als 200 Stücke, darunter kirchenmusikalische Werke, Opern, Bühnen- und Balettmusiken, Lieder, Arien und Kantaten sowie Kammermusik.<ref>Für Einzelheiten siehe den unter [[#Weblinks|Weblinks]] aufgeführten Wikipedia-Artikel</ref>


== Nachleben ==
== Nachleben ==
Nach seinem frühen Tod geriet Kraus bald in Vergessenheit, erst in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er wieder "entdeckt" und aufgeführt, seit den 70er Jahren wurde er wieder einem größeren Publikum bekannt.  
Nach seinem frühen Tod geriet Kraus bald in Vergessenheit, erst in den [[1920er|Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts]] wurde er wieder "entdeckt" und aufgeführt, seit den [[1970er]] Jahren wurde er wieder einem größeren Publikum bekannt.  


Im Rahmen der [[Schwetzinger Festspiele]] 2016 führte das ''Helsinki Baroque Orchestra'' unter der Leitung des Cembalisten Aapo Häkkinen  die ''c-Moll-Sinfonie'' von Joseph Maria Kraus auf.<ref><small>Nike Luber, ''Buchener Mozart. Helsinki Baroque Orchestra bei den Schwetzinger Festspielen'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 18. Mai 2016, Seite 13</small></ref>
Im Rahmen der [[Schwetzinger Festspiele]] führte [[2016]] das ''Helsinki Baroque Orchestra'' unter der Leitung des Cembalisten Aapo Häkkinen  die ''c-Moll-Sinfonie'' von Joseph Maria Kraus auf.<ref>Nike Luber, ''Buchener Mozart. Helsinki Baroque Orchestra bei den Schwetzinger Festspielen'', in: [[Rhein-Neckar-Zeitung]] vom 18. Mai 2016, Seite 13</ref>


Die [[Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft]] e. V., gegründet 1982 in Buchen,  hat  durch Publikationen, interdisziplinäre Symposien und Jahrestagungen sowie Exkursionen nach Schweden und Österreich dazu beigetragen, das Leben und Werk des Komponisten zu erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen.  
Die [[Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft|Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft e. V.]], gegründet [[1982]] in Buchen,  hat  durch Publikationen, interdisziplinäre Symposien und Jahrestagungen sowie Exkursionen nach Schweden und Österreich dazu beigetragen, das Leben und Werk des Komponisten zu erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen.  
 
== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
<references />


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.kraus-gesellschaft.de/index.htm Webpräsenz der Internationalen Joseph Martin Kraus-Gesellschaft e.V.]
* {{Homepage2|www.kraus-gesellschaft.de|Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft e.V.}}
* {{Wikipedia}}
* {{Wikipedia}}


== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
<small><references /></small>
{{SORTIERUNG:Kraus, Joseph Martin}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Komponist]]
[[Kategorie:Person im 18. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Buchen]]
[[Kategorie:Buchen]]
[[Kategorie:Komponist]]

Version vom 13. Juli 2016, 17:10 Uhr

Joseph Martin Kraus (* 20. Juni 1756 in Miltenberg; † 15. Dezember 1782 in Stockholm) war ein Komponist, der eine Zeitlang in Buchen lebte.

Die Familie zog 1761 nach Buchen, wo Kraus unter anderen durch den Rektor der Lateinschule Georg Joseph Pfister gefördert wurde. Ab 1768 besuchte Kraus das Jesuitengymnasium und das Musikseminar in Mannheim. Von 1773 bis 1775 studierte er die Rechtswissenschaften in Mainz und Erfurt, ab 1776 in Göttingen. Bereits seit dieser Zeit litt Kraus an Tuberkulose, damals als Schwindsucht bezeichnet.

1778 ging Kaus nach Schweden, wo er 1781 eine Stelle als zweiter Hofkapellmeister am Hof des Königs Gustav III. erhielt. Auf einer Reise durch Europa von 1782 bis 1786 (Dresden, Leipzig, Erfurt, Würzburg, Regensburg, Wien, Triest, Venedig, Bologna, Rom, Neapel, Paris und London) lernte er u.a. die Komponisten Haydn, Gluck, Salieri und andere kennten. Zurück in Schweden wurde er 1787 Direktor der Königlichen Musikakademie, komponierte neue Werke und reorganisierte das Musik- und das Theaterwesen.

Am 16. März 1792 wurde sein Gönner, König Gustav II. während eines Maskenballs tödlich verletzt[1] und starb wenige Tage später. Bei Kraus hatte sich die Tuberkulose verschlimmert, er starb am 15. Dezember 1792.

Kraus' Werk umfasst mehr als 200 Stücke, darunter kirchenmusikalische Werke, Opern, Bühnen- und Balettmusiken, Lieder, Arien und Kantaten sowie Kammermusik.[2]

Nachleben

Nach seinem frühen Tod geriet Kraus bald in Vergessenheit, erst in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde er wieder "entdeckt" und aufgeführt, seit den 1970er Jahren wurde er wieder einem größeren Publikum bekannt.

Im Rahmen der Schwetzinger Festspiele führte 2016 das Helsinki Baroque Orchestra unter der Leitung des Cembalisten Aapo Häkkinen die c-Moll-Sinfonie von Joseph Maria Kraus auf.[3]

Die Internationale Joseph Martin Kraus-Gesellschaft e. V., gegründet 1982 in Buchen, hat durch Publikationen, interdisziplinäre Symposien und Jahrestagungen sowie Exkursionen nach Schweden und Österreich dazu beigetragen, das Leben und Werk des Komponisten zu erforschen und einer breiteren Öffentlichkeit nahe zu bringen.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Verdi machte daraus eine Oper
  2. Für Einzelheiten siehe den unter Weblinks aufgeführten Wikipedia-Artikel
  3. Nike Luber, Buchener Mozart. Helsinki Baroque Orchestra bei den Schwetzinger Festspielen, in: Rhein-Neckar-Zeitung vom 18. Mai 2016, Seite 13