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Achim von Arnim
Achim von Arnim (eigentlich Carl Joachim Friedrich Ludwig von Arnim; * 26. Januar 1781 in Berlin; † 21. Januar 1831 in Wiepersdorf, Kreis Jüterbog) war Schriftsteller und neben Clemens Brentano und Joseph von Eichendorff ein wichtiger Vertreter der Heidelberger Romantik.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von Arnim entstammte einem märkischen Adelsgeschlecht. Da die Mutter bei seiner Geburt starb, übertrug sein Vater Joachim Erdmann von Arnim, Gesandter Friedrichs des Großen, die Erziehung des Sohnes seiner Schwiegermutter Caroline von Labes.
Achim von Arnim studierte 1798 Rechtswissenschaften in Halle und ab 1799 Mathematik und Physik in Göttingen- Er schrieb dort Versuch einer Theorie der elektrischen Erscheinungen. In Göttingen lernte er Johann Wolfgang von Goethe und Clemens Brentano kennen, unter deren Einfluss er begann, sich von den Naturwissenschaften abzuwenden und sich auf eigene literarische Arbeiten zu konzentrieren.
Von 1801-1804 unternam von Arnim eine Bildungsreise durch Europa mit seinem Bruder Carl Otto, ferner im Juni 1802 eine Rheinreise mit Clemens Brentano. Im November 1804 war Clemens Brentano bei Arnim in Berlin, gemeinsam besuchten sie Ludwig Tieck in Ziebingen.
Nachdem 1804 der Roman Ariels Offenbarungen erschienen war, schrieb Arnim im Januar 1805 den Aufsatz „Von Volksliedern“ (erschien gekürzt in der Berlinischen Musikalischen Zeitung von Johann Friedrich Reichardt). Am 15. Februar 1805 entwarf Brentano in einem Brief aus Heidelberg an Arnim erstmals den Plan eines „wohlfeilen Volksliederbuchs“. Im Mai 1805 wohnte Arnim mit Brentano im Gartenhäuschen am heutigen Neckarstaden zwischen Fahrtgasse und Brunnengasse. Die beiden verfassten Des Knaben Wunderhorn. Alte Deutsche Lieder, der erste Band erschien im September 1805 bei der Verlagsbuchhandlung Mohr und Zimmer. 1806 veröffentlichte Arnim die Kriegslieder. Im Oktober 1807 gab es ein Treffen mit Brentano in Giebichenstein bei Halle. Im November 1807 reiste er mit Brentano nach Weimar. Im November und Dezember 1807 war Arnim mit Brentano in Kassel bei den Grimms, sie arbeiteten weiter an den Wunderhorn-Gedichten. Im Januar 1808 kehrte Arnim mit den Druckvorlagen für Des Knaben Wunderhorn II und III nach Heidelberg zurück. Ab 29. April 1808 wohnte er mit Brentano in der Hauptstraße 151 wo eine Gedenktafel an diesen Aufenthalt erinnert. Bei Mohr und Zimmer erschien zudem Achim von Arnims und Brentanos Zeitung für Einsiedler. Mohr und Zimmer fassten die Einzelhefte im gleichen Jahr unter dem Titel Tröst Einsamkeit, alte und neue Sagen und Wahrsagungen, Geschichten und Gedichte, hg. von Ludwig Achim von Arnim in Buchform zusammen.
Vom 12. Mai-16. November 1808 wohnte Arnim in der Neue Schloßstraße 2 im Gartenhaus. Im September 1808 erschienen Band II und III von Des Knaben Wunderhorn. Am 16. November 1808 verließ Arnim Heidelberg endgültig. Ab 1809 lebte er in Berlin.
In der Ausgabe vom 25./26. November 1808 erschien im Morgenblatt für gebildete Stände eine Rezension von Band II und III von Des Knaben Wunderhorn von Johann Heinrich Voß.
Im Januar 1811 erfolgte die Gründung der Deutschen Tischgesellschaft, später in Christlich-deutsche Tischgesellschaft durch Achim von Arnim und Adam Müller (Mitglieder: Brentano, Kleist, Chamisso etc.), eine patriotische Vereinigung, zu der nur christlich getaufte deutsche Männer Zutritt hatten.
Im März 1811 heiratete Arnim Bettina Elisabeth Brentano, damals 26 Jahre alt, eine Schwester von Clemens Brentano.
1812 hielt Arnim vor der Christlich-deutschen Tischgesellschaft eine Rede Über die Kennzeichen des Judentums. Von Oktober 1813 bis Februar 1814 gab er die Berliner Tageszeitung "Der Preußische Correspondent" heraus. Ab 1814 lebte bis zu seinem Tode überwiegend auf seinem Gut Wiepersdorf bei Jüterbog.
Nachleben und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 23. März 1929 kaufte Rudolf Sillib, Direktor der Universitätsbibliothek Heidelberg für 25.000 RM aus privaten Spenden auf einer Auktion bei Karl Ernst Henrici in Berlin aus dem Nachlass Achim von Arnims in Wiepersdorf den handschriftlichen Teil des Quellenmaterials, aus dem Des Knaben Wunderhorn entstand (246 Briefe, über 2000 Lieder und Sinnsprüche).
Eine Gedenktafel am Gebäude Hauptstraße 151 in Heidelberg erinnert an seinen dortigen Aufenthalt und an die Zusammenarbeit mit Clemens Brentano.
Nach Achim von Arnim ist die Achim-von-Arnim-Straße im Heidelberger Stadtteil Rohrbach benannt.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Achim von Arnim“
- Übersicht bei Wikisource zu den online verfügbaren Texten Arnims einschließlich zu den Digitalisaten von Des Knaben Wunderhorn