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Eisenzeit

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Die Eisenzeit ist nach der Steinzeit und der Bronzezeit die dritte vorgeschichtliche Periode. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass Eisen als Werkstoff für Geräte, Waffen und Schmuck verwendet wurde.

Als Erfinder der Eisentechnik gelten die Hethiter, die von ca. 1500 bis 1200 vor Chr. eine Art Eisenmonopol im Nahen Osten hatten.

Für Europa (außerhalb des Bereichs der griechischen und etruskischen Hochkulturen)unterscheidet man einen älteren Abschnitt als Hallstattzeit und einen jüngeren Abschnitt La Tène-Zeit. Diese beiden Epochen werden häufig als vorrömische Eisenzeit (8. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) zusammengefasst. Es folgen die Römerzeit (1. bis 4. Jahrhundert n. Chr.) und die Zeit der Völkerwanderung.

Das Ende der Eisenzeit ist unterschiedlich datiert, je nach dem, wann in der jeweiligen Region schriftliche Quellen einsetzen (damit ist das Ende der Vor- und Frühgeschichte und der Beginn der eigentlichen Geschichte definiert).

Die Zeit der Hallstatt-Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kultur der älteren Eisenzeit zeigte zunächst nur geringe Unterschiede zur vorausgegangenen Urnenfelderkultur. Es zeigten sich aber bald Tendenzen zur Konzentration wirtschaftlicher und politischer Macht. Durch Salzgewinnung und -handel reich und mächtig gewordene Stammesgemeinschaften und Fürsten in Hallstatt geben der Epoche den Namen, andere erbauten bewehrte Fürstensitze wie die Heuneburg bei Hundersingen an der oberen Donau. Solche Zeugnisse der Hallstattkultur fehlen im hiesigen Raum.

Die Zeit der La Tène-Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch für die spätere Eisenzeit (ca. 450 - 2. Jhdt. v. Chr.) ist die Anlage von stadtähnlichen Anlagen (von den Römern als "oppidum" bezeichnet), wohl unter mediterranem Einfluss. Dazu könnte die Anlage auf dem Heiligenberg mit ihren Ringwällen zu rechnen sein. Allerdings ist nicht belegt, ob diese dauerhaft bewohnt war oder nur in Kriegszeiten als Rückzugsgebiet diente. Die noch größere Anlage auf dem Donnersberg liegt außerhalb des Gebiets der Metropolregion Rhein-Neckar und ist daher hier nicht Gegenstand der Beschreibung. Die Träger dieser Kultur sind eindeutig als "keltische" (d.h. keltische Sprachen sprechende) Völker zu identifizieren, die aus ihrem Ursprungsgebiet in Süddeutschland und Ostfrankreich nach Norditalien, in Teile der Balkanhalbinsel und Kleinasiens sowie auf die iberische Halbinsel sowie (auf noch nicht ganz geklärten Wegen) auf die britischen Inseln und nach Irland expandierten. Von den Römern wurden diese Völker als "Gallier" bezeichnet. Diese Bezeichnung war den Festlandskelten vorbehalten. Die Völker in Britannien und Irland, die ebenfalls keltische Sprachen hatten, wurden in der Antike nicht als Kelten bezeichnet. Diese Bezeichnung kam für die Inselkelten erst im späten 19. Jahrhundert auf.

Auf der Gemarkung des heutigen Bad Dürkheim hat sich in der frühen La Tène-Zeit ein wichtiges Machtzentrum der Pfalz befunden. Die Region war ein (für damalige Verhältnisse) dicht besiedelter Wirtschaftsraum und hatte möglicherweise auch Handelskontakte bis in den Mittelmeerraum. Kontrolliert wurde das keltische Zentrum wahrscheinlich von einer „Adelsschicht“ mit einem „Fürsten“ als obere Instanz.

1864 wurde auf dem Gewann Heidenfeld südöstlich von Bad Dürkheim ein dazu passendes „keltisches Prunkgrab“ (Dreifußgrab) entdeckt, das bis heute die reichste keltische Bestattung zwischen Rhein und Mosel repräsentiert und zur Gruppe der „Fürstengräber“ zählt. In diesen Zusammenhang gehört auch die Heidenmauer, ein 2,5 km langer Ringwall, der um das Jahr 500 v. Chr. durch Kelten nach Art eines Murus Gallicus errichtet wurde.

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]