Georg Friedrich Dentzel

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Georg Friedrich Dentzel (* 16. Juli 1755 in Dürkheim, † 7. Mai 1828 in Versailles) war lutherischer Theologe und später französischer Offizier.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er kam in Dürkheim als Sohn des Bäckermeisters Johann Philipp Dentzel und der Katharina Dorothea zur Welt. Durch ein Stipendium gefördert, besuchte Dentzel die Dürkheimer Lateinschule und ab 1773 in Halle und Jena protestantische Theologie.

Danach schloss er sich als Feldgeistlicher dem „Régiment de Royal Deux-Ponts“ an, welches für Frankreich am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Im September 1781 wurde er bei einer Seeschlacht am Bein verletzt. Nach dem entscheidenden Seegefecht bei Yorktown, an welchem er ebenfalls teilgenommen hatte, kam er mit seiner Einheit über Brest nach Landau.

Gegen Widerstand des Bürgermeisters und des zweiten Pfarrers wunde Dentzel Ende 1783 zum „Ersten Pfarrer“ an der protestantischen Gemeinde gewählt. Somit eine der Führungsfiguren im Landauer „Konsistorium“, ging er daran de „Landauer Katechismus“ aus dem Jahr 1657 außer Kraft zu setzen und setzt einige Neuerungen Durch. Unter anderem erreichte er, dass Beerdigungen, Taufen und Konfirmationen öffentlich gefeiert werden. Zudem richtete er eine Pfarrwitwenkasse ein.

1784 heiratete er die Tochter des Landauer Bürgermeisters, Sybille Luise Wolff. In diesem Jahr ließ er seinen Namen ändern in „Georges-Frédéric“

Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor: Sohn Jean-Christophe-Louis (1786) und Tochter Caroline (1789)

Politisch aktiv wurde Dentzel zunächst kirchenintern im Zuge der Französischen Revolution, als er Ende 1789 eine führende Rolle bei der Entmachtung von Teilen des Konsistoriums einnahm.

Anfang 1791 wurde er Gründungspräsident der „Gesellschaft der Freunde der Konstitution“, die sich dem Jakobinerlager zurechnete und in deren Netzwerk integriert war. Seine Tätigkeit als Pfarrer stellte er Mitte 1792 vollständig ein, nachdem er zum Abgeordneten des Pariser Nationalkonvents gewählt worden war. Die Familie folgte ihm Ende des Jahres nach Paris.

Vom Konvent zum Kommissar für die Departements Moselle und Bas-Rhin ernannt, war er unter anderem in Bergzabern bei der Loslösung der Region vom Fürstentum Pfalz-Zweibrücken half.

Als Landau Mitte 1793 von preußischen Truppen belagert wurde, war Dentzel in seiner Eigenschaft als Konventskommissar in der Stadt. Zwar gelang es ihm die Folgen der Belagerung für die Landauer Bevölkerung etwas zu mildern, jedoch geriet er in Konflikt mit den örtlichen Befehlshabern. Nachdem er einen missliebigen General hatte absetzen lassen, wurde von seinen Gegnern die Entmachtung Dentzels schlussendlich erfolgreich in die Wege geleitet. Einem Anschlag auf sein Leben entging er dabei nur knapp.

Anfang 1794 wurde er in Paris zum Tode verurteilt. Die Hinrichtung wurde, auch aufgrund der Fürsprache früherer Landauer Freunde, zunächst verschoben. Nach dem Sturz Robespierres wurde Dentzel rehabilitiert und wieder in seine Position im Konvent eingesetzt.

In der Folge bemühte er sich erfolgreich um militärische Posten. Daneben war er 1795 bis 1799 Mitglied des „Conseil des Anciens », bis Napoleon Bonaparte faktisch die Macht in Frankreich übernahm

1801 war Dentzel ein letztes mal in Landau, um seine dortigen Besitzümer zu verkaufen. Darunter waren drei Häuser (eines davon in der Königstraße gelegen) sowie bewirtschaftete Felder in Nußdorf und Queichheim.

Ab 1806 schloss sich eine erfolgreiche militärische Karriere unter Kaiser Napoleon an. Er blieb bis zu dessen endgültiger Niederlage bei Waterloo in dessen unmittalbaren Diensten.

König Louis XVIII. Erhob Dentzel zum „Maréchal de camp“ und versetzte ihn 1815 in Ruhestand.

Er starb am 7. Mai 1828 in seinem Haus in Versailles.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Georg Friedrich Dentzel“