Herbert Derwein

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Herbert Derwein, bis 1926 Herbert Levin, (* 6. April 1893 in Braunschweig; † 13. Januar 1961 in Heidelberg) war Historiker und Stadtarchivar der Stadt Heidelberg.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derwein verlor mit 14 Jahren durch eine Scharlach-Erkrankung sein Gehör.

Nach dem Studium in Leipzig, Göttingen, Gießen wurde er 1916 zum Doktor der Philosophie an der Universität Gießen promoviert.


1919 heiratete er die Schauspielerin und Schriftstellerin Irma von Drygalski (1892–1953). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor.

1921 kaufte Derwein das Haus Dossenheimer Landstraße 53 in Heidelberg-Handschuhsheim.

Im Jahre 1917 schrieb die damalige Corps-Suevia-Stiftung der Universität Heidelberg einen Wettbewerb über „Die Romantik in Heidelberg“ aus. Um diesem Thema gerecht zu werden, übersiedelte Derwein, der damals noch Herbert Levin hieß, im selben Jahr nach Heidelberg und gewann mit der Arbeit „Die Heidelberger Romantik“ (1922 erschienen) die Ausschreibung.

Es folgte die Tätigkeit in einer Bank.

1926 änderte Levin seinen Namen in Derwein.

1939 wurde der anerkannte Flurnamenforscher Derwein Leiter des Badischen Flurnamen-Ausschusses.

1940 erschien Derweins Buch Die Flurnamen Heidelbergs. Das Werk soll den Ausschlag gegeben haben, ihm die Leitung des Heidelberger Stadtarchivs zu übertragen. Jahrelang vorher wirkte er schon halbamtlich am Kurpfälzischen Museum.

Von 1941-1958 wirkte Derwein als Stadtarchivar der Stadt Heidelberg.

1953 starb die erste Ehefrau Irma von Drygalski. Einige Jahre später heiratete Derwein Gertrud Bergmann.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Derweinstraße in Handschuhsheim, wurde 1970 nach ihm benannt.
  • Es gibt eine Gedenktafel im Hof der Tiefburg in Handschuhsheim (1973)

Schriften (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • als Herbert Levin, Die Heidelberger Romantik. Preisschrift der Corps-Suevia-Stiftung der Universität Heidelberg, München 1922
  • als Herbert Derwein, Vom Heidelberger Begräbniswesen in früheren Zeiten, in: Kurpfälzer Jahrbücher 1930
  • Das Zisterzienserkloster Schönau. Mit den Zeichnungen des 16. Jahrhunderts aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, Frankfurt 1931
  • Handschuhsheim und seine Geschichte, 1933
  • Heidelberg im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Ein Stück badischer Bürgergeschichte, Heidelberg 1958
  • Heidelberger Familien im Mittelalter. Ein Kapitel zur Familienforschung, in: Heidelberger Neueste Nachrichten, 185, 10. 8. 1935, S. 3
  • Heidelberg im geschichtlichen Überblick**, in: Hermann Eris Busse (Hg.), Heidelberg und das Neckartal, Badische Heimat, Zeitschrift für Volkskunde, Heimat-, Natur- und Denkmalschutz, 26. Jg., Jahresband 1939, Freiburg 1939, S. 88-95
  • Heidelberger Straßennamen, in: Hermann Eris Busse (Hg.), Heidelberg und das Neckartal. Badische Heimat, Zeitschrift für Volkskunde, Heimat-, Natur- und Denkmalschutz, 26. Jg., Jahresband 1939, Freiburg 1939, S. 159-163 (häufig zitiert bei Räther, Heidelberger Straßennamen)
  • Die Flurnamen von Heidelberg. Straßen/Plätze/Feld/Wald. Eine Stadtgeschichte, Heidelberg 1940
  • Geschichte der Stadt [Heidelberg], in: Die Stadt und die Landkreise Heidelberg und Mannheim. Amtliche Kreisbeschreibung, Hg. von der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 2. Die Stadt Heidelberg und die Gemeinden des Landkreises Heidelberg, Karlsruhe 1968
  • Das Heidelberger Stadtarchiv, in: Ruperto Carola, XIII. Jg., Bd. 29 (Juni 1961), S. 163-165

Literatur und Zeitungsberichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Benl, in: Baden-Württembergische Biographien 1 (1992)
  • Gedenkstunde für Herbert Derwein. Werner Schindler würdigte den großen Heimatforscher und seine Verdienste, in: Rhein-Neckar-Zeitung, 9. 4. 1963
  • Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, herausgegeben vom Heidelberger Geschichtsverein, Nr. IV/1999, S. 208
  • Eugen Holl, [Herbert] Derwein, in: Handschuhsheimer Jahrbuch 2007, S. 42ff.
  • Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten, Heidelberg 1992, S. 187f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]