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Karl Pfaff

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Karl Pfaff (geboren am 29. Oktober 1856 in Ettlingen; gestorben am 17. August 1908 in Heidelberg) war Gymnasialprofessor, ehrenamtlicher Pfleger der Kunst- und Altertumsdenkmale für den Amtsbezirk Heidelberg und Konservator der Städtischen Sammlungen (heute: Kurpfälzisches Museum) in Heidelberg.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater war der Seminaroberlehrer Joseph Erasmus Pfaff. Nach dem Schulbesuch in Ettlingen und dem Besuch des Gymnasiums Heidelberg (1871-1876) studierte Pfaff klassische Philologie und alte Geschichte an der Universität Heidelberg. Er schloss das Studium im September 1881 ab mit der phil. Staatsprüfung.

Von 1881 bis 1906 war Pfaff Lehrer am Gymnasium Heidelberg, 1887 wurde er Professor.

1897 wurde er Mitglied der Historischen Kommission für die Geschichte der Stadt Heidelberg, 1898 zum Konservator der Städtischen Sammlungen ernannt.

In den Jahren ab 1898 führte Pfaff archäologische Ausgrabungen in Heidelberg durch. Funde überführte er in das Palais Morass (Hauptstraße 97).

Von 1899 bis 1901 grub er an der Kreuzung Vangerow-/Kirchstraße die Grundmauern der Bergheimer Kirche aus.

Weitere Grabungen: 1899-1906: Pfaff und der Archäologe Karl Schumacher legten an der Ecke Hainsbachweg/Bergstraße in Heidelberg fränkische Reihengräber mit reichen Beigaben des 6./7. Jahrhunderts frei.

Oktober 1900: im Kirchheimer Gewann Heuaue wurde ein alemannisch/fränkischer Reihengräberfriedhof (aus der Zeit von 550 bis 650 n. Chr.) entdeckt und bis 1903 von Karl Pfaff ausgegraben („Gräberfeld Heuaue II“).

1900/1901: Pfaff führte im Auftrag des Schlossvereins auf der Molkenkur Ausgrabungen durch (Nur wenige Reste der mittelalterlichen Anlage der „Oberen Burg“ wurden gefunden).

Januar 1902: Pfaff entdeckte bei der Anlage des Zentralfriedhofs im Gewann Neckarfeld (Neuenheim) zwei Gruben der Rössener Kultur (5000-4400 v. Chr.).

1902-1904: Pfaff führte auf der Schauenburg bei Dossenheim Ausgrabungen durch.

1905: Er legte im Gewann Pfädelsäcker (Handschuhsheim) ein fränkisches Grab frei.

Im Frühjahr 1906 wurde Pfaff pensioniert. Er wurde vom Stadtrat zum Konservator der städtischen Alterthümersammlung ernannt

26. Mai 1908: Eröffnung der Städtischen Kunst- und Alterthümersammlung zur Geschichte Heidelbergs und der Kurpfalz im ehemaligen Chelius´schen Haus (Hauptstraße 97)

Pfaff war unverheiratet.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heidelberg (Europäische Wanderbilder; 87, 88), Orell Füssli, Zürich 1885
  • Bericht über die...Ausgrabungen...zu...Kirchheim 1900 bis Juli 1901, in: Heidelberger Zeitung, 30.7.1901
  • Heidelberg und Umgebung, Heidelberg 1897 (Erstausgabe, noch mit anderem Bildmaterial). (unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1910, Frankfurt 1978)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chronik der Stadt Heidelberg für die Jahre 1907-1909, XV. bis XVII. Jahrgang. Im Auftrag des Stadtrats bearbeitet von Dr. Ferdinand Rösiger. Mit 29 Abb. Heidelberg 1913, S. 362ff.
  • Karl-Horst Möhl, Nach den Plänen von Pfaff gegraben (über Grabung auf der Molkenkur) (Rhein-Neckar-Zeitung, 3. April 2001, Blick)
  • Leena Ruuskanen, Der Heidelberger Bergfriedhof. Kulturgeschichte und Grabkultur. Ausgewählte Grabstätten, Heidelberg 1992, S. 276
  • K. Schumacher, Karl Pfaff†, in: Prähistorische Zeitung I, 1909, S. 271
  • Wolfgang Seidenspinner, Manfred Benner, Heidelberg (Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Bd. 32,1). Hg. vom Regierungspräsidium Stuttgart - Landesamt für Denkmalpflege. Stuttgart 2007, S. 79ff.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfaff war Träger des Ritterkreuzes 1. Klasse des Zähringer Löwen.