Kenneth Holmes

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Kenneth Charles Holmes (geboren am 19. November 1934 in Hammersmith, London; gestorben am 2. November 2021[1]) war Molekularbiologe, Biophysiker und Hochschullehrer (Universität Heidelberg).

Nach dem Physikstudium in Cambridge wurde er 1959 am Birkbeck College der Universität London promoviert. 1960/61 war er als Postdoktorand am Boston Children’s Hospital, wo er seine Arbeit über Muskelstruktur mit Carolyn Cohen begann.

1967 kam Holmes an das Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg, wo er - zunächst aufgrund seines Alters von nur 37 Jahren - eine "Gast"-Abteilung für Biophysik einrichtete. Ab 1972 war er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. 1972 wurde er zum Direktor ernannt. Von 1971 bis 1999 war er Professor für Biophysik an der Universität Heidelberg. 2003 ging er am MPI in den Ruhestand.

Er war seit 1997 korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und seit 1994 der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Von ihm stammen Pionierarbeiten zur Struktur von Viren (insbesondere die Bestimmung der Struktur des Tabakmosaikvirus mit Röntgenkristallographie) und war ab 1970 ein Pionier der Verwendung von Synchrotronstrahlungsquellen für Röntgenstrukturuntersuchungen in der Biologie (er gründete in diesem Zusammenhang die Außenstelle des European Molecular Biology Laboratory am DESY in Hamburg). Herkömmliche Röntgenstrahlen waren für seine Untersuchungen von zu geringer Stärke. Holmes bestimmte die Struktur der Aktinfilamente im Muskel mit Röntgenkristallographie (und die Struktur einiger anderer komplexer Proteine), befasste sich in der Folge mit dem molekularen Mechanismus der Muskeln und entwickelte röntgenoptische Methoden für die Strukturbestimmung von faserartigen Molekülen.

Seine Tochter ist die Schauspielerin und Singer-Songwriterin Anna Holmes.

Presseartikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Wray, Wegweisender Muskel-Forscher. Kenneth C. Holmes im Alter von 87 Jahren gestorben, in Rhein-Neckar-Zeitung vom 15. November 2021, Seite 13 (Feuilleton)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rhein-Neckar-Zeitung, 15. November 2021, S. 13.