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Limes
Limes (limes ist lateinisch für Grenze) ist die Bezeichnung für Sicherungsmaßnahmen, vor allem Grenzpatrouillen und Wachttürme, Gräben und Wälle sowie Palisaden, die die Grenzen des römischen Reiches sichern sollten.
Soweit die Grenze mit einem Flusslauf identisch war, wie am Rhein nördlich des Main oder an der Donau, waren solche Sicherungsmaßnahmen entbehrlich, man spricht dann vom "nassen Limes". Soweit die Grenze auf Land verlief, wurden zumindest Wachttürme aufgestellt und Wege (Schneisen) für Patrouillengäng der Wachsoldaten angelegt. solche Landgrenzen gab es zum Beispiel auch in Nordafrika, im Nahen und Mittleren Osten und in unserer Region im Odenwald und östlich davon.
Für die Region relevant waren der Odenwaldlimes, der Neckarlimes und vor allem der Obergermanisch-Raetische Limes.
Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Limes diente, jedenfalls in unserer Region und den Nachbargebieten, als überwachte Grenzlinie, die kleine räuberische Überfälle im Hinterland verhindern und besonders den Grenzverkehr über die von den Grenzsoldaten kontrollierten Übergänge lenken sollte. Zum rein militärischen kam der wirtschaftliche Zweck. Durch die Kontrolle der grenze erhielten die Römer Kenntnis von den Waren- und Menschenströmen, die sich in das Römische Reich hinein- und hinausbewegten. Man konnte die Warenströme mit Zöllen belegen. Die Funktion einer Verteidigungsstellung bei Auseinandersetzungen großen Stils konnte der Limes nicht erfüllen. Dazu war die Linie zu lang und mit den Truppen in den Kastellen zu schwach besetzt.
Ausbauphasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei den ersten Grenzanlagen (um 100 - 115 N. Chr.)gab es nur hölzerne Wachttürme, die durch Postenwege miteinander verbunden waren. In iner zweiten Ausbauphase wurde parallel zum Postenweg ein Palisadenzaun errichtet (um 120 n. Chr.). In der dritten Phase wurde der hölzerne Wachtturm durch einen aus Steinen erbauten Trum ersetzt (um 145/146 n. Chr.). In der vierten und letzten Phase (die zum Beispiel beim Odenwaldlimes wegen der Verschiebung der Grenzlinie nach Osten nicht mehr zur Anwendung kam) wurde die Grenzlinie durch einen Graben mit Wall verstärkt.[1] Im Hinterland kamen die Kastelle für die römischen Grenztruppen hinzu, der wesentliche militärische Teil der Grenzsicherung.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- D. Baatz, Der römische Limes. Archäologische Ausflüge zwischen Rhein und Donau, Berlin 2000
- D. Planck (Hg.), Die Römer in Baden-Württemberg, Stuttgart 2005
- D. Baatz, F.-R. Herrmann, Die Römer in Hessen, Stuttgart 1989
Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ vgl. Göldner, Feldforschung ohne Spaten, in: Der Odenwaldlimes, Bad Homurg v.d.H. 2012, S. 15, mit Zeichnungen