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Neue Universität
Die Neue Universität ist das L-förmige Hörsaalgebäude der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg in der Altstadt. Sie befindet sich am Universitätsplatz gegenüber der Alten Universität und entlang der Grabengasse. Sie ist Teil einer Blockbebauung der Seminarstraße, Graben- und Schulgasse, die auch den Hexenturm und unterirdische Lager der UB umfasst.
Sie bietet Lernenden und Lehrenden 15 Hörsäle und die Neue Aula.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Neue Uni wurde 1930 mit Hilfe von hauptsächlich amerikanischen Spendern nach Plänen und durch Karl Gruber erbaut. Die Spenden hatte der US-Botschafter Jacob Gould Schurman - ein ehemaliger Student der Universität Heidelberg - vermittelt. Er hatte zu Beginn des Jahres 1928 bei einem Essen der Steubengesellschaft in New York seine Spendenaktion gestartet und bei wohlhabenden Amerikanern damit über 500.000 Dollar gesammelt.
Ein Brand am 16. Juni 1948, der einem Kurzschluss in den Bühnenaufbauten der zum "States Theater" umfunktionierten Aula folgte und den Dachstuhl kostete, brachte den Lehrbetrieb zum Erliegen.
Ab 1952 stand die Neue Uni dann nach den Reparaturen und der Freigabe der Theater-Aula durch die US-Armee wieder vollständig für die Lehre zur Verfügung.
Im Sommer 1978 gab es dann die nächsten größeren Renovierungsarbeiten: Dabei wurde die Cafeteria im Keller geschlossen. Bis 1981 wurde der größte Hörsaal 13, entlang der Grabengasse – mit neuer Beleuchtung und Lüftung ausgestattet. 2009 begannt die Sanierung der kompletten Neuen Uni, die 2011 abgeschlossen werden konnte. Mit einer Festwoche "625 Jahre Universität Heidelberg" wurde das für mehr als zehn Millionen Euro sanierte Universitätsgebäude in Anwesenheit von Altkanzler Helmut Kohl (CDU) und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) eröffnet. Unter Kohls Schirmherrschaft - ebenfalls ein ehemaliger Geschichtsstudent - waren von privat und Firmenspenden (steuerwirksam) acht Millionen Euro für die Sanierung eingeworben worden. Rektor zu diesem Zeitpunkt war Prof. Dr. Bernhard Eitel.
Widmung an den lebendigen Geist[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Neue Uni erhielt 1931 die von Friedrich Gundolf formulierte Widmung Dem lebendigen Geist und etwas später darüber eine Skulptur der sitzenden griechischen Göttin Pallas Athene (Göttin der Weisheit und traditionell Schirmherrin der Künste und Wissenschaften. Nach ihr wurde auch Palladium benannt). 1933 wurde auf Wunsch der örtlichen NSDAP aus der Inschrift "Dem lebendigen Geist" der Schriftzug "Dem deutschen Geist". 1934 schlug der von den Nazis eingesetzte Rektor Groh im Auftrag von Gruber den Reichsadler aus Bronze vor. Beides wurde im Mai 1936 eingeweiht – vor der 550-Jahr-Feier der Hochschule zwischen 27. Juni und 1. Juli. 1938 wurde die Stifternamenstafel im ersten Obergeschoss entfernt und dafür eine Hitlerbüste aufgestellt. Diese Symbolik wurde 1945 auf Befehl der Militärregierung rückgängig gemacht.
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Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Griesbach, Dieter; Krämer, Annette; Maisant, Mechthild: Die Neue Universität Heidelberg. In: Veröffentlichungen zur Heidelberger Altstadt, Hrsg. P. A. Riedl, Bd. 19, Heidelberg, 1984.
- Meinhold Lurz: Der Bau der Neuen Universität im Brennpunkt gegensätzlicher Interessen. In: Ruperto Carola, Bd. 27, 1975. S. 39-45.