Wormser Hof: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
94 Bytes hinzugefügt ,  14. Dezember 2014
Zeile 16: Zeile 16:
80 Jahre später war das Gebäude im Besitz des Pfalzgrafen von Sulzbach, der hier sein Hoflager hatte.  Nachdem im 18. Jahrhundert der Komplex den Grafen Wiser aus Leutershausen gehört und in den 1760er Jahren ein Josef Costes eine Wachs- und Unschlittfabrik hier errichtet hatte, kaufte 1810 der Apotheker Wilhelm Mai das Haus, verkaufte aber schon 1814 den ganzen Komplex Hauptstraße 108 -114 an den Apotheker Ph. L. Geiger. von diesem kaufte 1836 ein Dr. Ruth das Haus Hauptstraße 110, damals als das ''Dr. Rettigsche Haus'' bekannt, um es 4 Jahre später, [[1840]] an die [[Harmonie-Gesellschaft]] zu veräu0ern. Seither wurde das Gebäude "Harmonie" genannt, diesen Namen übernahm das ab [[1956]] hier ansässige ''Lichtspielhaus Harmonie.  
80 Jahre später war das Gebäude im Besitz des Pfalzgrafen von Sulzbach, der hier sein Hoflager hatte.  Nachdem im 18. Jahrhundert der Komplex den Grafen Wiser aus Leutershausen gehört und in den 1760er Jahren ein Josef Costes eine Wachs- und Unschlittfabrik hier errichtet hatte, kaufte 1810 der Apotheker Wilhelm Mai das Haus, verkaufte aber schon 1814 den ganzen Komplex Hauptstraße 108 -114 an den Apotheker Ph. L. Geiger. von diesem kaufte 1836 ein Dr. Ruth das Haus Hauptstraße 110, damals als das ''Dr. Rettigsche Haus'' bekannt, um es 4 Jahre später, [[1840]] an die [[Harmonie-Gesellschaft]] zu veräu0ern. Seither wurde das Gebäude "Harmonie" genannt, diesen Namen übernahm das ab [[1956]] hier ansässige ''Lichtspielhaus Harmonie.  


=== Die ''Harmonie'' ===
=== Die ''Harmonie'' I ===
Der neuerbaute große Saal der Harmonie-Gesellschaft im Wormser Hof  wurde am 30. Oktober [[1842]] mit einem Festball und einem Festessen eingeweiht. die Gesellschaft gründete 1843 eine Musik- und Gesangsschule für Kinder. 1865 wurde ein Anbau an den großen Saal in der Theaterstraße errichtet. Die Räume des Vorderhauses wurden nun an die Stadt vermietet, diese betrieb darin eine landwirtschaftliche Winterschule. Die Harmonie, die nunmehr über einen Ballsaal, eine Kegelbahn, Billardtische, einen Bibliothek, ein Lesezimmer und einen Rauchsalon verfügte, war nun das repräsentative Zentrum des Heidelberger Gesellschaftslebens. So fand hier 1856 die Feier zu Vermählung des Großherzogs Friedrich I. von Baden mit Prinzessin Luise von Preußen statt,  ebenso die 50-Jahrfeier der Schlacht bei Leipzig 1863. Es wurde jedoch nicht nur (im großbürgerlichen Sinn) repräsentiert, man bildete sich auch. So sprach Pfarrer Kneipp 1893 über seine Gesundheitslehre.  
Der neuerbaute große Saal der Harmonie-Gesellschaft im Wormser Hof  wurde am 30. Oktober [[1842]] mit einem Festball und einem Festessen eingeweiht. die Gesellschaft gründete 1843 eine Musik- und Gesangsschule für Kinder. 1865 wurde ein Anbau an den großen Saal in der Theaterstraße errichtet. Die Räume des Vorderhauses wurden nun an die Stadt vermietet, diese betrieb darin eine landwirtschaftliche Winterschule. Die Harmonie, die nunmehr über einen Ballsaal, eine Kegelbahn, Billardtische, einen Bibliothek, ein Lesezimmer und einen Rauchsalon verfügte, war nun das repräsentative Zentrum des Heidelberger Gesellschaftslebens. So fand hier 1856 die Feier zu Vermählung des Großherzogs Friedrich I. von Baden mit Prinzessin Luise von Preußen statt,  ebenso die 50-Jahrfeier der Schlacht bei Leipzig 1863. Es wurde jedoch nicht nur (im großbürgerlichen Sinn) repräsentiert, man bildete sich auch. So sprach Pfarrer Kneipp 1893 über seine Gesundheitslehre.  


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb die Harmonie-Gesellschaft auch das Nachbarhaus Hauptstraße 108. Dieser Barockbau wurde später, 1959 abgerissen, um die  [[Theaterstraße (Heidelberg)|Theaterstraße]], die man als zu eng empfand, zum [[Theaterplatz (Heidelberg)|Theaterplatz]] zu erweitern.  
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwarb die Harmonie-Gesellschaft auch das Nachbarhaus Hauptstraße 108. Dieser Barockbau wurde später, 1959 abgerissen, um die  [[Theaterstraße (Heidelberg)|Theaterstraße]], die man als zu eng empfand, zum [[Theaterplatz (Heidelberg)|Theaterplatz]] zu erweitern.  


Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude als Reservelazarett. Nach Kriegsende wurde eine Gaststätte eingerichtet mit 1000 Sitzplätzen, in der man günstig essen konnte.  Die Handels-und Gewerbebank hielt zischen 1903 und 1943 ihre Generalversammlungen im Harmonie-Gebäude ab.  [[1939]] erwarb die Schwanenbrauerei Schwetzingen die Gebäude Hauptstraße 108 und 110.  
Im Ersten Weltkrieg diente das Gebäude als Reservelazarett. Nach Kriegsende wurde eine Gaststätte eingerichtet mit 1000 Sitzplätzen, in der man günstig essen konnte.  Die Handels-und Gewerbebank hielt zischen 1903 und 1943 ihre Generalversammlungen im Harmonie-Gebäude ab.  [[1939]] erwarb die Schwanenbrauerei Schwetzingen (Schwanenbauerei Kaltschmitt AG) die Gebäude Hauptstraße 108 und 110.  
 
=== Die "Harmonie" II, Lichtspielhaus und Kino-Center ==
 


   
   
9.472

Bearbeitungen

Navigationsmenü