Diskussion:Marsilius von Inghen: Unterschied zwischen den Versionen

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== Marsilius und das Judenerbe ==
== Marsilius und das Judenerbe ==


Die Universität Heidelberg beruft sich oft und gern auf das "Erbe" von seit Jahrhunderten zu Staub zerfallenen Traditionen. Nun hat das nicht immer mit dem hier so oft beschworenen "Geist" zu tun, es geht oft auch einfach um die pekuniären Mittel der universität. Auch das von den vertriebenen Heidelberger Juden geraubte Vermögen eigenen sich die Feingeister an. Ich zitiere aus dem Aufsatz von Miethek:
Die Universität Heidelberg beruft sich oft und gern auf das "Erbe" von seit Jahrhunderten zu Staub zerfallenen Traditionen. Nun hat das nicht immer mit dem hier so oft beschworenen "Geist" zu tun, es geht oft auch einfach um die pekuniären Mittel der universität. Auch das von den vertriebenen Heidelberger Juden geraubte Vermögen eigenen sich die Feingeister an. Ich zitiere aus dem Aufsatz von Miethke:
 
"Schließlich hat Marsilius auch eine Zuwendung aufgezeichnet, die
Ruprecht II. seiner Univerit
̈
at gemacht hat, die uns heute nicht so
sympathisch erscheinen mag: Als der Kurf
̈
urst sich aus ganz anderen
Erw
̈
agungen heraus ebenfalls schon im ersten Jahr seiner Regierung
1390 dazu entschloß, die in der Kurpfalz lebenden Juden des Landes
zu verweisen, lenkte Marsilius offenbar seinen Blick bei der Verf
̈
ugung
̈
uber deren Hinterlassenschaft, das sogenannte «Judenerbe», auf die
Heidelberger Universit
̈
at. Ihre gesamte Habe, ihre Immobilien und ihre
Fahrhabe mußten die Juden n
̈
amlich zur
̈
ucklassen. Der Nachlaß der
Heidelberger Juden wurde der Universit
̈
at zugewandt: die hebr
̈
aischen
B
̈
ucher, mit denen die Universit
̈
at damals offensichtlich nicht viel
anfangenkonnte,hatsiealsbaldinFrankfurtamMainverkaufenlassen,
die ehemals j
̈
udischen H
̈
auser dienten k
̈
unftig den Professoren zur
Wohnung. An diesen Maßnahmen war die Universit
̈
at nicht nur passiv
interessiert. Marsilius selbst hat es in seinem 6. Rektorat in einem
Eintrag im Rektorbuch festgehalten, daß eine Magisterversammlung
bereitsam2.November1390dar
̈
uber beriet. Man beschloß damals, die
«vom F
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ursten der Universit
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at zugewiesenen H
̈
auser und die Synagoge
nachderVertreibungderJuden»f
̈
ur das geplante Artisten-Collegium
zu verwenden, nur wollte man mit aller Vorsicht darauf achten, daß
nicht der F
̈
urst sich von der Universit
̈
at
̈
ubelgesinnten Ratgebern –
auch solche konnte man also damals im Heidelberger Schloß vermuten
– dazu verleiten ließe, im Gegenzug von der Universit
̈
at f
̈
ur die
Judenh
̈
auser eine Ausgleichszahlung zu verlangen.
9.472

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