Dossemer Kerwe: Unterschied zwischen den Versionen

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(Die Ausführungen zum Brauchtum folgen dem Aufsatz von Wolfgang Seidenspinner, vgl. LitVerz.)
 
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Die '''Dossemer Kerwe''' findet jährlich in [[Dossenheim]] am dritten Wochenende im September statt. Sie wird von der Gemeinde Dossenheim , dem [[Heimatverein Dossenheim]] und zahleichen Vereinen veranstaltet.
Die '''Dossemer Kerwe''' findet jährlich in [[Dossenheim]] am dritten Wochenende im September statt. Sie wird von der Gemeinde Dossenheim , dem [[Heimatverein Dossenheim]] und zahlreichen Vereinen veranstaltet.


Zentrum ist der [[Kronenburger Hof]]. Dort können die Besucher den Veranstaltungen zur Brauchtumspflege und Folklore-Darbietungen beiwohnen, moderne Live-Musik hören, für die Kinder gibt es Clowns und Zauberer.  Viele Besucher aus Dossenheim und der Region kommen wegen des Straßenfestes und dem ausgedehnten Kinderflohmarkt, der an zwei Tagen im ganzen Ortskern stattfindet.
Zentrum ist der [[Kronenburger Hof]]. Dort können die Besucher den Veranstaltungen zur Brauchtumspflege und Folklore-Darbietungen beiwohnen, moderne Live-Musik hören, für die Kinder gibt es Clowns und Zauberer.  Viele Besucher aus Dossenheim und der Region kommen wegen des Straßenfestes und dem ausgedehnten Kinderflohmarkt, der an zwei Tagen im ganzen Ortskern stattfindet.


== Bannweidgericht und Holzäpfeltanz ==
== Bannweidgericht und Holzäpfeltanz ==
Bei den Aufführungen des "Bannweidgerichts" und des Holzäpfeltanzes im Brauchtumsteil der Dossemer Kerwe handelt es sich um den jährlich wiederkehrenden Versuch, ehemaliges und längst vergessenes Brauchtum  
Bei den Aufführungen des "Bannweidgerichts" und des Holzäpfeltanzes im Brauchtumsteil der Dossemer Kerwe handelt es sich um den jährlich wiederkehrenden Versuch, ehemaliges und längst vergessenes Brauchtum wiederzubeleben.
wiederzubeleben.


Ursprünglich hatte es beide Einrichtungen in Dossenheim gegeben, jedoch wurde 1814 ein Verbot durch die zuständige Behörde ausgesprochen.  Hintergrund für das Bannweidgericht war die Ausgestaltung von Fronrechten durch den jeweiligen Fronherrn. Im Rahmen von Fronleistungen hatten die "spannfähigen Bauern" ihr Vieh für Spanndienste einzusetzen, während die übrigen, ärmeren Bauern, mit den Händen zu arbeiten hatten.  Die Dossenheimer Spannbauern, also die Oberschicht des damaligen Bauerndorfes, erhielten das Privileg, in der Zeit von der Getreideernte bis zum Sonntag nach Mariä Himmelfahrt (15. August) einen bestimmten Bezirk abzugrenzen, der nur von ihnen für ihr Zugvieh als Weidefläche genutzt werden durfte ("Bannweidrecht"), wobei ihre Söhne, die "Bannweidbuben", als Hirten das Vieh beaufsichtigten und Unberechtigte daran hinderten, ihr eigenes Vieh zu weiden und Ähren zu lesen. Jeweils Samstag Nacht setzten sich die zwölf Burschen im Freien beim Feuer zusammen und hielten Gericht über die in der Woche begangenen Frevel. Als Sanktionen sprachen sie Geldstrafen aus. Das war das "Bannweidgericht". Die Weidgerechtigkeit endete am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt, also dem damaligen Tag des Holzäpfeltanzes.
Ursprünglich hatte es beide Einrichtungen in Dossenheim gegeben, jedoch wurde 1814 ein Verbot durch die zuständige Behörde ausgesprochen.  Hintergrund für das Bannweidgericht war die Ausgestaltung von Fronrechten durch den jeweiligen Fronherrn. Im Rahmen von Fronleistungen hatten die "spannfähigen Bauern" ihr Vieh für Spanndienste einzusetzen, während die übrigen, ärmeren Bauern, mit den Händen zu arbeiten hatten.  Die Dossenheimer Spannbauern, also die Oberschicht des damaligen Bauerndorfes, erhielten das Privileg, in der Zeit von der Getreideernte bis zum Sonntag nach Mariä Himmelfahrt (15. August) einen bestimmten Bezirk abzugrenzen, der nur von ihnen für ihr Zugvieh als Weidefläche genutzt werden durfte ("Bannweidrecht"), wobei ihre Söhne, die "Bannweidbuben", als Hirten das Vieh beaufsichtigten und Unberechtigte daran hinderten, ihr eigenes Vieh zu weiden und Ähren zu lesen. Jeweils Samstag Nacht setzten sich die zwölf Burschen im Freien beim Feuer zusammen und hielten Gericht über die in der Woche begangenen Frevel. Als Sanktionen sprachen sie Geldstrafen aus. Das war das "Bannweidgericht". Die Weidgerechtigkeit endete am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt, also dem damaligen Tag des Holzäpfeltanzes.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.dossenheim.de/servlet/PB/menu/1949478/ Kurzbeschreibung der Kerwe und Programm<!--aufgerufen am  13. August 2013-->]
* [http://www.dossenheim.de/servlet/PB/menu/1949478/ Kurzbeschreibung der Kerwe und Programm, aufgerufen am  13. August 2013]


[[Kategorie:Dossenheim]]
[[Kategorie:Kultur (Dossenheim)]]
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