Geschichtslehrpfad „Goldfisch“

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

2011 eröffnete in Mosbach die neue KZ-Gedenkstätte hinter der Clemens-Brentano-Grundschule zum ehemaligen Konzentrationslager Mosbach-Neckarelz. Sie verknüpft die verschiedenen Teile des hierher verlegten Konzentrationslagers Natzweiler aus dem Elsass. Zunächst gab es einen Geschichtslehrpfad „Goldfisch“, der die Erinnerung und Mahnung an die hier begangenen Verbrechen in den Schlussmonaten des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs 1944/45 mit dem KZ verknüpft.

Dabei handelt sich um einen Rundweg in Obrigheim von ca. 2,5 km Länge oberhalb der Bundesstraße 27 am Neckarufer, der die letzten oberirdischen Überreste der geheimen Rüstungsfabrik »Goldfisch« mit einander verbindet. Die Rüstungsfabrik selbst war erst 1944 in Gipsstollen unterirdisch angelegt worden.

An 10 Stationen erklären Schautafeln die steinernen Übrigbleibsel dieser Geschichte. Außerdem erläutern sie den Hintergrund der Rüstungsverlagerung aus Genshagen und schildern den Alltag der KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in den zur Fabrik ausgebauten Gipsstollen.

Ein Betreten der unterirdischen Stollenanlage ist jedoch nicht möglich, da dort weiterhin Gips abgebaut wird.

Der Tarnbegriff Goldfisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

-noch offen-

Goldfisch war nur ein Tarnname für das geheime Auslagerungsprojekt des Flugmotorenwerks Daimler-Benz Motoren GmbH in Genshagen an einen unterirdischen Standort in Süddeutschland. Das Werk war ein Tochterunternehmen der Daimler-Benz AG Stuttgart. Ziel war eine Verlegung der Produktion in das neu auszubauende Konzentrationslager Mosbach-Neckarelz. Dies geschah von März 1944 bis März 1945. Dabei handelte es sich aus Sicht von SS und Wehrmachtsführung formell um ein Außenlager des inzwischen ins Neckartal zu verlagernde KZ Natzweiler-Struthof. Denn in Frankreich waren nach der Invasion im Juni die Alliierten auf einem raschen Vormarsch zur deutschen Grenze. Dieses KZ betrieb u. a. mehrere Bergwerks-Stollen bei Obrigheim, in denen Daimler-Benz-Flugmotoren in Zwangsarbeit gefertigt wurden bzw. werden sollten.

Die Flucht von Vinzenz Rose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

-noch offen-

Ein gelungener Fluchtversuch aus dem Sperrbereich des Konzentrationslagers Mosbach-Neckarelz. Am 30. August 1944 gelang es Oskar Rose, seinen Bruder Vinzenz aus dem Lager Neckarelz zu befreien. Die beiden überlebten das Kriegsende in der Illegalität. Nach 1945 setzten sich Oskar und Vinzenz Rose weiter gegen die anhaltende Benachteiligung ihrer Minderheit ein. Nach dem Tod seines Bruders Oskar führte Vinzenz Rose die Anstrengungen zur politischen Anerkennung der nationalsozialistischen Verbrechen an der Minderheit fort. 1974 errichtete er mit eigenen Mitteln ein Mahnmal auf dem Gelände des ehemaligen »Zigeunerfamilienlagers« in Auschwitz-Birkenau. 1978 erhielt er für seine Bemühungen um die Verständigung und Aussöhnung mit der Mehrheitsbevölkerung als erster Sinto das Bundesverdienstkreuz.

Zeitachse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab Mitte März 1944 arbeiteten die KZ-Häftlinge dort Tag und Nacht in zwei Schichten. Sie mussten die Baustelle einrichten und 50.000 m² Bodenfläche ausbetonieren. Auch im Außenbereich der Stollen errichteten sie weitere Gebäude und Bahnanlagen.

Am 26. Juni 1944 trafen die ersten Maschinen aus Genshagen ein

Im Oktober 1944 wurden die ersten Flugzeugmotoren der Fa. Benz ausgeliefert

Im November 1944 wurde die SS-Kommandantur (vormals Natzweiler) des gesamten KZ-Komplexes um diese unterirdische Waffenfabrik nach Guttenbach verlegt.

Das Ende des Konzentrationslagers Mosbach-Neckarelz und seiner Nebenlager[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

23. März 1945 - Der Betrieb der unterirdischen Produktion endet

Ab 28. März 1945 - das Wort Evakuierung tarnt die für viele tödliche Deportation der KZ-Häftlinge ins KZ München-Dachau (Todesmarsch und Todeszug; Endphasenverbrechen)

Ein Zug mit ca. 200 weiblichen KZ-Gefangenen verschwindet unter ungeklärten Umständen

Am 2. April 1945 wurden die Orte Mosbach, Neckarelz und Obrigheim von amerikanischen Truppen besetzt und noch einige wenige bei den unterirdischen Produktionsanlagen zurückgebliebene KZ-Häftlinge befreit. Am 2. April 1945 werden auch die verlassenen anderen verschiednen Teile des KZ und seiner Fabrik um Mosbach befreit.

Über 800 Gefangene konnten am 3. April von amerikanischen Truppen aus dem Zug zwischen Adelsheim und Osterburken im Kirnautal befreit werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]




Artikel in Arbeit

An diesem Artikel wird aktuell gearbeitet. Anfragen, Ergänzungen, Anregungen, Kritik und Kommentare bitte in die Artikeldiskussion oder direkt an den Autor
Letzte Bearbeitung war am 2024-09-04 von FürAlleKnalle.

Museen im Neckar-Odenwald-Kreis