Waggonfabrik Fuchs: Unterschied zwischen den Versionen
Peewit (Diskussion | Beiträge) (Ein Bild: der Turm) |
(Tippfehler korrigiert) Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
||
(8 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Schild Fuchs Waggonfabrik.jpg|miniatur|Waggonschild von 1908]] | |||
[[Datei:Wasserturm der Fuchs'schen Waggonfabrik, Heidelberg-Rohrbach.jpg|thumb|Überbleibsel der Waggonfabrik: der Wassertrum]] | [[Datei:Wasserturm der Fuchs'schen Waggonfabrik, Heidelberg-Rohrbach.jpg|thumb|Überbleibsel der Waggonfabrik: der Wassertrum]] | ||
Die '''Waggonfabrik Fuchs''' | Die 1844 von Johann Schäfer gegründete Waggonfabrik wurde nach dessen Tod 1861 an [[Heinrich Fuchs der Ältere|Heinrich Fuchs]] verkauft, der [[1862]] die ''Waggonfabrik Heinrich Fuchs'' gründete. Die ''Waggonfabrik Fuchs''' stellte von 1862 bis 1957 Eisenbahn- und Straßenbahnwaggons bzw. Triebfahrzeuge her, ab 1936 auch Panzerteile im Auftrag der Stahlwerke Völklingen und Baumaschinen. Zunächst wurde in der [[Weststadt (Heidelberg)|Weststadt]] beginnend ab der heutigen [[Bunsenstraße (Heidelberg)|Bunsenstraße]] weiter nach Süden und ab ca. 1900 in [[Rohrbach (Heidelberg)|Rohrbach]] in der [[Heinrich-Fuchs-Straße (Heidelberg)|Heinrich-Fuchs-Straße]] produziert. | ||
Der damalige Eigentümer Dillinger Hütte | |||
<gallery> | |||
Salonwagen OEG.jpg|Fuchs-Halbzug 45/46 der [[OEG]], Baujahr 1928 | |||
Fuchs 1122 der RHB in Mannheim.jpg|Fuchs Triebwagen der [[RHB]], Baujahr 1939 | |||
Fuchs-triebwagen und gmeinder-lok der oeg.jpg|Fuchs Vier-Achs-Triebwagen der [[OEG]], Baujahr 1952 | |||
</gallery> | |||
Am 28. August 1944 wurden auf dem Betriebsgelände Der Fuchs Waggonfabrik die Zwangsarbeiter Aleksej Belov, Pavel Chrebor, Anatolij Bachacev, Nikolaj Evdokimov und Vasilij Skorkin getötet. Ihnen wurde vorgeworfen, während eines Luftangriffs Lebensmittel aus einem Güterzug entwendet zu haben. Neben den anwesenden Abordnungen der DAF, Gestapo, Polizei, NSDAP und Mitarbeitern der Waggonfabrik wurden zwischen 50 und 80 weitere Zwangsarbeiter dazu gezwungen der Hinrichtung beizuwohnen. Zur Hinrichtung selbst wurde ebenfalls ein Zwangsarbeiter gezwungen. An Sie erinnern heute ein Mahnmal direkt am Wasserturm sowie Stolpersteine in der Heinrich-Fuchs-Straße. | |||
<gallery> | |||
Denkmal fuer die getoeteten Zwangsarbeiter Fuchs1.jpg|Mahnmal für die Getöteten | |||
Denkmal fuer die getoeteten Zwangsarbeiter Fuchs2.jpg|Hinweistafel am Mahnmal | |||
Stolpersteine Heinrich-Fuchs-Strasse Heidelberg.jpg|Stolpersteine für die Getöteten | |||
</gallery> | |||
Nach dem Krieg verkaufte der damalige Eigentümer Dillinger Hütte das Werk 1957 an die ''International Harvester Company'', die auf dem Gelände Bau- und Landmaschinen fertigte. Zum Schluss diente das Werk als Auslieferungs- und Wartungszentrum des japanischen Baumaschinenkonzerns ''Furukawa''. | |||
Das Fabrikgelände wurde zu einem Wohngebiet mit eingestreuten Sozialeinrichtungen umgebaut, dem [[Quartier am Turm]]. Von der Waggonfabrik übriggeblieben sind noch der Turm, der dem Wohngebiet den Namen gab und ein kleines Gleisstück aus dem Anschluss der Waggonwerke an das öffentliche Bahnnetz.<ref>Wolfgang G. Nestler, ''Vom Waggonbau zum Wohnquartier'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 24. Juli 2013, Beilage ''Blick in die Stadtteile''</ref> | Das Fabrikgelände wurde zu einem Wohngebiet mit eingestreuten Sozialeinrichtungen umgebaut, dem [[Quartier am Turm]]. Von der Waggonfabrik übriggeblieben sind noch der Turm, der dem Wohngebiet den Namen gab und ein kleines Gleisstück aus dem Anschluss der Waggonwerke an das öffentliche Bahnnetz.<ref>Wolfgang G. Nestler, ''Vom Waggonbau zum Wohnquartier'', Rhein-Neckar-Zeitung vom 24. Juli 2013, Beilage ''Blick in die Stadtteile''</ref> | ||
Zeile 15: | Zeile 31: | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* {{Wikipedia}} | * {{Wikipedia}} | ||
[[Kategorie:ehemaliges Unternehmen (Heidelberg)]] | [[Kategorie:ehemaliges Unternehmen (Heidelberg)]] |
Aktuelle Version vom 19. Oktober 2020, 20:08 Uhr
Die 1844 von Johann Schäfer gegründete Waggonfabrik wurde nach dessen Tod 1861 an Heinrich Fuchs verkauft, der 1862 die Waggonfabrik Heinrich Fuchs gründete. Die Waggonfabrik Fuchs' stellte von 1862 bis 1957 Eisenbahn- und Straßenbahnwaggons bzw. Triebfahrzeuge her, ab 1936 auch Panzerteile im Auftrag der Stahlwerke Völklingen und Baumaschinen. Zunächst wurde in der Weststadt beginnend ab der heutigen Bunsenstraße weiter nach Süden und ab ca. 1900 in Rohrbach in der Heinrich-Fuchs-Straße produziert.
Fuchs-Halbzug 45/46 der OEG, Baujahr 1928
Fuchs Triebwagen der RHB, Baujahr 1939
Fuchs Vier-Achs-Triebwagen der OEG, Baujahr 1952
Am 28. August 1944 wurden auf dem Betriebsgelände Der Fuchs Waggonfabrik die Zwangsarbeiter Aleksej Belov, Pavel Chrebor, Anatolij Bachacev, Nikolaj Evdokimov und Vasilij Skorkin getötet. Ihnen wurde vorgeworfen, während eines Luftangriffs Lebensmittel aus einem Güterzug entwendet zu haben. Neben den anwesenden Abordnungen der DAF, Gestapo, Polizei, NSDAP und Mitarbeitern der Waggonfabrik wurden zwischen 50 und 80 weitere Zwangsarbeiter dazu gezwungen der Hinrichtung beizuwohnen. Zur Hinrichtung selbst wurde ebenfalls ein Zwangsarbeiter gezwungen. An Sie erinnern heute ein Mahnmal direkt am Wasserturm sowie Stolpersteine in der Heinrich-Fuchs-Straße.
Nach dem Krieg verkaufte der damalige Eigentümer Dillinger Hütte das Werk 1957 an die International Harvester Company, die auf dem Gelände Bau- und Landmaschinen fertigte. Zum Schluss diente das Werk als Auslieferungs- und Wartungszentrum des japanischen Baumaschinenkonzerns Furukawa. Das Fabrikgelände wurde zu einem Wohngebiet mit eingestreuten Sozialeinrichtungen umgebaut, dem Quartier am Turm. Von der Waggonfabrik übriggeblieben sind noch der Turm, der dem Wohngebiet den Namen gab und ein kleines Gleisstück aus dem Anschluss der Waggonwerke an das öffentliche Bahnnetz.[1]
siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wolfgang G. Nestler, Vom Waggonbau zum Wohnquartier, Rhein-Neckar-Zeitung vom 24. Juli 2013, Beilage Blick in die Stadtteile
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Waggonfabrik Fuchs“