Judenverfolgung: Unterschied zwischen den Versionen
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== Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus == | == Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus == | ||
* '''28./29. Oktober [[1938]]:''' Ausweisung von 15.000 bis 18.000 staatenlosen, ehemals polnischen Juden aus dem Reich. U. a. werden die Heidelberger [[Bernhard Rubinstein]] und sein Sohn David im Zuge der "Aktion" festgenommen und nach Polen über die Grenzlinie abgeschoben | * '''28./29. Oktober [[1938]]:''' Ausweisung von 15.000 bis 18.000 staatenlosen, ehemals polnischen Juden aus dem Reich. U. a. werden die Heidelberger [[Bernhard Rubinstein]] und sein Sohn David im Zuge der "Aktion" festgenommen und nach Polen über die Grenzlinie abgeschoben | ||
* '''9. November 1938:''' Heidelberger Bürger stecken die Synagogen in [[Heidelberg]] ([[ | * '''9. November 1938:''' Heidelberger Bürger stecken die Synagogen in [[Heidelberg]] ([[Heidelberger Altstadt| Altstadt]], Marstallstraße) und [[Rohrbach (Heidelberg)|Rohrbach]] in Brand. Der Feuerwehr wird von der Polizei das Löschen veroten und nur erlaubt, die Nachbarhäuser zu schützen. | ||
* '''10. November 1938:''' etwa 150 Heidelberger Juden werden in das Konzentrationslager Dachau deportiert | * '''10. November 1938:''' etwa 150 Heidelberger Juden werden in das Konzentrationslager Dachau deportiert | ||
* '''22. Oktober [[1940]]:''' Deportation von 281 jüdischen Heidelbergern und ca. 114 aus den Gemeinden des [[Landkreis Heidelberg|Landkreises]] werden mit anderen Juden aus Baden und der Pfalz in das [[Internierungslager Gurs]] zunächst nach Frankreich (in der Region Pyrénées-orientales; vom Deutschen Reich besiegt und kontrolliert) verschleppt (Wagner-Bürckel-Aktion). Von dort aus 1942 zur Ermordung nach Auschwitz. | * '''22. Oktober [[1940]]:''' Deportation von 281 jüdischen Heidelbergern und ca. 114 aus den Gemeinden des [[Landkreis Heidelberg|Landkreises]] werden mit anderen Juden aus Baden und der Pfalz in das [[Internierungslager Gurs]] zunächst nach Frankreich (in der Region Pyrénées-orientales; vom Deutschen Reich besiegt und kontrolliert) verschleppt (Wagner-Bürckel-Aktion). Von dort aus 1942 zur Ermordung nach Auschwitz. | ||
* 1943-1945 '''[[Konzentrationslager Neckarelz]]''' (mit einer sehr großen Untertage-Fabrik in [[Obrigheim]]) | * 1943-1945 '''[[Konzentrationslager Neckarelz]]''' (mit einer sehr großen Untertage-Fabrik in [[Obrigheim]]) | ||
* '''12./14. Februar [[1945]]:''' letzte Deportation aus Heidelberg von jüdischen Ehepartnern aus „Mischehen“ in KZ Theresienstadt (Dieses große Konzentrationslager bei Prag wurde als "Ghetto für alte Juden" von der Nazi-Presse propagandistisch dargestellt.) | * '''12./14. Februar [[1945]]:''' letzte Deportation aus Heidelberg von jüdischen Ehepartnern aus „Mischehen“ in KZ Theresienstadt (Dieses große Konzentrationslager bei Prag wurde als "Ghetto für alte Juden" von der Nazi-Presse propagandistisch dargestellt.) | ||
==Formen des Gedenkens== | |||
* Straßenschild als Mahnmal: [[Gurs 1170 km]] in [[Mannheim]] am Hauptbahnhof | |||
* [[Gurs 1170 km (Ausstelllung)|Ausstelllung "Gurs 1170 km"]] 2010 in Mannheim, [[Stadthaus]], N1 | |||
* [[Synagogenplatz]], Heidelberg | |||
==Siehe auch== | ==Siehe auch== |
Version vom 21. Oktober 2010, 12:55 Uhr
Judenverfolgungen gab es seit der Antike immer wieder, so leider auch in der Rhein-Neckar-Region. Aber die auf Mord zielende Konsequenz der Nazi-Jahre 1933 bis 1945 war unvergleichbar. Es wird deshalb auch von Völkermord an den jüdischgläubigen Bürgerinnen und Bürgern vieler besetzter Länder und Deutschlands gesprochen. Fremdwörter dafür sind die Ausdrücke Schoa und Holokaust (die zum Teil mehr die Sicht der Opfer auf das Verbrechen widergeben). Das Nachbarland Polen und die Länder der ehemaligen Sowjetunion, Weißrussland, Ukraine und Russland, beklagen die größten Zahlen rassisch von Deutschen verfolgter Personen. Aber Opfer stammten aus allen von Nazi-Deutschland besetzten Ländern.
Judenverfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus
- 28./29. Oktober 1938: Ausweisung von 15.000 bis 18.000 staatenlosen, ehemals polnischen Juden aus dem Reich. U. a. werden die Heidelberger Bernhard Rubinstein und sein Sohn David im Zuge der "Aktion" festgenommen und nach Polen über die Grenzlinie abgeschoben
- 9. November 1938: Heidelberger Bürger stecken die Synagogen in Heidelberg ( Altstadt, Marstallstraße) und Rohrbach in Brand. Der Feuerwehr wird von der Polizei das Löschen veroten und nur erlaubt, die Nachbarhäuser zu schützen.
- 10. November 1938: etwa 150 Heidelberger Juden werden in das Konzentrationslager Dachau deportiert
- 22. Oktober 1940: Deportation von 281 jüdischen Heidelbergern und ca. 114 aus den Gemeinden des Landkreises werden mit anderen Juden aus Baden und der Pfalz in das Internierungslager Gurs zunächst nach Frankreich (in der Region Pyrénées-orientales; vom Deutschen Reich besiegt und kontrolliert) verschleppt (Wagner-Bürckel-Aktion). Von dort aus 1942 zur Ermordung nach Auschwitz.
- 1943-1945 Konzentrationslager Neckarelz (mit einer sehr großen Untertage-Fabrik in Obrigheim)
- 12./14. Februar 1945: letzte Deportation aus Heidelberg von jüdischen Ehepartnern aus „Mischehen“ in KZ Theresienstadt (Dieses große Konzentrationslager bei Prag wurde als "Ghetto für alte Juden" von der Nazi-Presse propagandistisch dargestellt.)
Formen des Gedenkens
- Straßenschild als Mahnmal: Gurs 1170 km in Mannheim am Hauptbahnhof
- Ausstelllung "Gurs 1170 km" 2010 in Mannheim, Stadthaus, N1
- Synagogenplatz, Heidelberg
Siehe auch
- Die Kranken- und Ordensschwester Pauline Maier
Weblinks
- Zeittafel: Heidelberg 1933 - 1945
- Konzentrationslager Gurs im Stadtwiki Karlsruhe
- Zur Deportation nach Gurs
- das ökumenische badische mahnmal-projekt seit 2002 (Auch Luftbild)
- Evangelische Landeskirche Baden zur Grundsteinlegung
- Die Orte, aus denen Einwohner jüdischen Glaubens deportiert wurden und ihre Anzahl (Nach der vom Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden der Stadt Karlsruhe zur Verfügung gestellte Deportiertenliste, sowie die Deportiertenliste in: GEDENKE, von L. Bez, Freudental u. J. Grosspietsch, Sulzburg.)
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