Schloss Waldleiningen

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Ansicht vom Park aus gesehen

Das Schloss Waldleiningen befindet sich auf der Gemarkung Ernsttal und gehört somit zu Mudau. Es beherrbergt eine psychosomatische Klinik welche wirtschaftlich von den Nachkommen der Fürsten von Leiningen verantwortet wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem der linksrheinische Besitz der Grafen Leiningen-Dagsburg-Hardenburg im Jahr 1793 von Frankreich annektiert worden war, erhielt die Familie im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss den ehemaligen Kurmainzer und Würzburger Besitz im Odenwald zugesprochen. So entstand für drei Jahre das selbstständige Fürstentum Leiningen, dass 1806 ans Großherzogtum Baden fiel. Die Familie behielt jedoch den lokalen Besitz und begann ihn wirtschaftlich auszubauen. So entstand ein ausgedehnter Wildpark, der als Jagdhaus einen Holzbau zum Zentrum erhielt. Das Gelände erhielt den Namen "Waldleiningen". Dem Zeitgeist entsprechend wurde auch eine künstliche Ruine angelegt die an eine verfallene Burg erinnern sollte. Teile des Geländes waren bewohnbar, doch verfiel die Gesamtanlage innerhalb kurzer Zeit.

Carl Emich zu Leiningen ließ 1828 die Ruinenalnlage abreißen um mit dem Bau eines neuen Schlosses beginnen zu können. Bauliche Vorbilder wurden Schösser in England, wo Carl Emich einige Jahre verbracht hatte. Architekt Karl Brenner fungierte zunächst als ausführender Bauleiter. Nach dem Tode seines Auftraggebers 1856, nahm er direkten Einfluss auf die Gestaltung. Ein Portrait des 1866 verstorbenen Brenner befindet sich im Flur des Schlosses.

Beim Bau wurden als Baumaterial auch Reste des Kleinkastell Zwing verwendet. Künsterlisch gestaltete Steine aus dem Jahr 1594 wurden vom 1836 abgerissenen Schloss Rippberg übernommen. Gebaut wurde in mehrern Abschnitten:

  • Das Kerngebäude, das als Jagdschloss diente, mit seinen Giebeln und der Freitreppe entstand 1828/29.
  • 1832 kam der Fahnenturm hinzu.
  • Die Arbeiten an den Seitenflügeln begannen 1836 und dauerten vier Jahre (Über einem Seitentor ist die Jahreszahl 1840 angebracht).

Der Innenausbau wurde in diesen Jahren parallel dazu vorangetrieben, so kamen 1835 die verschiedenen Wappen der verzweigten Leininger Familie dazu, zahlteiche Portraits und Statuen bedeutender historischer Persönlichkeiten (Götz von Berlichingen, König Gustav Adolf von Schweden, Wallenstein, Kaiser Maximilian II., Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten) wurden hinzugefügt.

Obwohl der Bau damit nicht beendet war wurde die Bauweihe gefeiert, unter anderem mit dem Herzog von Kent, der schon zur Weihe des Vorgängerbaus anwesend war. Auch der bayrische König Ludwig I. war wenige Jahre später zu Gast.

Auf die Hochzeit von Ernst von Leiningen und Marie von Baden im Jahr 1858 gehen die zahlreichen badischen Wappen zurück, welche im Inventar des Schlosses zu finden sind.

Aus Nürnberg wurden 1862 Georg Hutzelmeier, einige Möbelschreiner sowie Maler und Bildhauer für den Bau der Kapelle geholt. Dort wurde auch die Familiengruft eingerichtet, in welcher sich die Gräber einiger Familienangehöriger befinden. Franz Brenner, Enkel von Karl Brenner, verantwortete 1872/73 den Bau des Marstalls, mit dessen Abschluss der Schlossbau als vollendet galt.

1943 beschlagnahmte die Wehrmacht das Schloss und richtete ein Lazarett ein. Amerikanische Truppen übernahemn dieses nach Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst. Als das Schloss der Familie von Leiningen zurückgegeben wurde, richtete diese ein Sanatorium mit Schwerpunkt innere Medizin und Nervenerkrankungen ein. 1956 wurde dies als Krankenhaus anerkannt. Ab 1961 übernahm die Landesversicherungsanstalt die medizinische Trägerschaft.

1970 kam es zu ersten Ausbauten: Aus dem Marstall wurde eine Turnhalle, im Haupthaus wurden Aufzüge eingebaut und im Schlosspark entstanden Minigolfplatz, Wassertretanlage und Bewegungsbad. Es folgte 1974/75 ein Anbau, mit dem die zeitgenössischen Anforderungen erfüllt werden sollten, unter Berücksichtigung der Gesamtoptik der Schlossanlage. 1989/190 wurde ein Zweiter Anbau erstellt, in welchem physiotherapeutische Anlagen untergebracht wurden. Ein neuer Küchenbau kam ebenfalls dazu. Direkt im Anschluss wurde der Altbau erheblich umgestaltet und zeitgemäße Technik installiert. Zuletzt 2005 bis 2011 wurden die Gebäude grundlegend saniert und modernisiert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]