Kirstetter Hof
Der Kirstetter Hof war ein Hofgut mit eigener Gemarkung, das heute zu Obrigheim (Baden) gehört.
Das Hofgut, bestehend aus zwei Höfen, die zum Dorf Kirstetten gehörten, kam im 14. Jahrhundert zur Kurpfalz. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzverhältnisse mehrfach, bis der Hof Mitte des 18. Jahrhundert erneut an die Kurpfalz fiel. Nach deren Ende wurden die Fürsten von Leinigen Eigentümer.
1919 bestand der Hof mit einer Fläche von 98,8 ha aus 11 Gebäuden, in denen insgesamt 18 Personen lebten.
Als im April 1922 eine Gemeindeordnung in Kraft trat, wonach Sondergemarkungen, wie sie der Kirstetter Hof darstellte, bis 1925 mit einer benachbarten Gemeinde zu vereinigen seien, wurden von den Leiniger Verwaltung Verhandlungen mit Obrigheim aufgenommen, die sich jedoch hinzogen.
Ein erster Vertragsentwurf sah die Schaffung eines eigene Ortsteils vor, dem eine Stimme im Obrigheimer Gemeinderat zugestanden werden sollte. Dies wurde von badischen Innenministerium abgelehnt, so dass der Vertrag, der zum 1. Januar 1925 in Kraft trat, neu gefasst werden musste. Zwischen 1941 und 1965 wechselten die Eigentumsverhältnisse fünf mal, ehe das Gelände 1977 durch das Kernkraftwerk Obrigheim erworben wurde. Bis zu dieser Zeit wurde der Hof ununterbrochen bewirtschaftet. Pläne, dort ein zweites Kernkraftwerk zu errichten, wurden nicht verwirklicht.
Lage
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