Franz Bernhard

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Franz Bernhard am 20. Mai 2006

Der in Jockgrim lebende Franz Bernhard (*1934, Neuhäuser) hat nicht nur das Wahrzeichen der Mannheimer Skulpturen-Meile in der Augusta-Anlage, die "Große Mannheimerin" (direkt beim Planetarium) geschaffen, er zählt auch zu den renommiertesten deutschen Bildhauern der Gegenwart. Für große Arbeiten wie die "Mannheimerin" arbeitet Franz Bernhard mit einer Schiffswerft in Speyer zusammen, kleinere Skulpturen (bis ca. Menschengröße) macht er auch heute, im Alter von 72 Jahren, selbst.

Aktuelles

Franz Bernhard und die ARTgenossen
Franz Bernhard und die ARTgenossen
20. Mai 2006
Besuch der ARTgenossen in seinem Atelier

Kurzbiografie

  • 1934 geboren in Neuhäuser (Nove Chalupy), Südliche Sudeten
  • 1959 – 1966 Studium an der Kunstakademie Karlsruhe, Bildhauerei bei Prof. Wilhelm Loth Besuch der Werkklasse von Fritz Klemm
  • 1970 Gastlehrauftrag an der Kunstakademie Karlsruhe
  • 1990 – 1992 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin
  • 1994 – 2001 Erster Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg
  • Ernennung zum Professor

Person und Werk

Franz Bernhard wurde 1934 in Novo Chalupy im Sudentenland geboren, 1946 siedelte seine Familie nach Süddeutschland über. Nach dem Besuch des Gymnasiums und einer Schreinerlehre studierte Bernhard 1959-66 an der Kunstakademie Karlsruhe unter anderem bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm. Dem Studium folgten regelmäßige Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland.

Für seine Werke erhielt er unter anderem den Villa-Romana-Preis (1968), den Pfalzpreis für Plastik (1975), den Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg (1977), den Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz (1986) sowie den Lovis-Corinth-Preis (1989).

Darüber hinaus war er 1990-92 Mitglied der Akademie der Künste und stand von 1994 bis 2001 den Künstlerbund Baden-Württemberg vor. Seit 1972 lebt und arbeitet Bernhard im pfälzischen Jockgrim.

Franz Bernhard zählt zu den bedeutensten deutschen Bildhauern der Gegenwart, insbesondere die zeitgenössische Kunstszene des Südwestens hat er maßgeblich mitgeprägt. Seine Werke haben in zahlreiche private und öffentliche Sammlungen Eingang gefunden und prägen – wie beispielsweise die 13 Meter hohe Skulptur „Große Mannheimerin“ an der Autobahnauffahrt im Mannheimer Osten – vielerorts auch den öffentlichen Raum.


Franz Bernhards vor allem aus Holz und Conten-Stahl gefertigten Plastiken zeichnen sich durch ihre einfachen Formen und die nuancen­reichen, von Bearbeitungsspuren geprägten Oberflächen aus. In ihrem Mittelpunkt steht der menschliche Körper, der in stark abstrahierter Form – und oftmals nur Teilen – dargestellt wird. Ich mache aus Körpern Platten, Bögen, Balken. Ich mache aus Armen Gestänge. Ich mache aus dünn dick. Ich lasse ein Bein weg, wenn es stört [...], so Bernhard. Drehungen aus den Achsen und Verkantungen verleihen den „Körpern“ dabei Lebendigkeit und Ausdruck. Die verschiedene menschliche Haltungen aufgreifenden Werke Bernhards treten häufig in einen spannungsreichen Dialog zu ihrer Umgebung und thematisieren so Grundfragen über den Bezug des Menschen zu seiner Umwelt. Bei der Verleihung der Ehrenprofessur des Landes fasste die damalige Kultus­ministerin Baden-Württembergs Annette Schavan zusammen: Ausgangspunkt, Stimulans und Ziel des künstlerischen Wirkens von Franz Bernhard ist der Mensch.