Gasthaus zum Anker (Obrigheim): Unterschied zwischen den Versionen

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Begünstigt wurde der Wirtschaftbetrieb durch die Lage an der [[Neckar]]-Schiffsbrücke, der Nähe zur [[Dörflingersche Federnfabrik|Federnfabrik]], deren Arbeiter nach Dienstschluss oft noch einkehrten, und durch die Nähe zu den Sportplätzen. Viele Sportler nutzten die Kegelbahn als Umkleidemöglichkeit.  
Begünstigt wurde der Wirtschaftbetrieb durch die Lage an der [[Neckar]]-Schiffsbrücke, der Nähe zur [[Dörflingersche Federnfabrik|Federnfabrik]], deren Arbeiter nach Dienstschluss oft noch einkehrten, und durch die Nähe zu den Sportplätzen. Viele Sportler nutzten die Kegelbahn als Umkleidemöglichkeit.  


Als [[1934]] eine Neckarbrücke an anderer Stelle gebaut wurde, ging der Besucherstrom deutlich zurück. Um den wirtschaftlichen Erhalt zu sichern, entstanden in den Räumlichkeiten mehrere Läden. Es begann mit einem Kolonialwarengeschäft, später kam eine Schuhmacherwerkstatt dazu. In den 1950er Jahren zogen ein Lebensmittelgeschäft, ein Friseur und eine Leihbücherei ein. Zwitweise war auch eine Lotooannahmestelle in den Räumlichkeiten untergebracht.  
Als [[1934]] eine Neckarbrücke an anderer Stelle gebaut wurde, ging der Besucherstrom deutlich zurück. Um den wirtschaftlichen Erhalt zu sichern, entstanden in den Räumlichkeiten mehrere Läden. Es begann mit einem Kolonialwarengeschäft, später kam eine Schuhmacherwerkstatt dazu. In den 1950er Jahren zogen ein Lebensmittelgeschäft, ein Friseur und eine Leihbücherei ein. Zeitweise war auch eine Lottoannahmestelle in den Räumlichkeiten untergebracht.  


Die Wirtschaft wurde im April [[1953]] von Oskar Kaspari übernommen, der auch eine Metzgerei betrieb. Die Tanzhalle wurde nach zeitweiser Nutzung durch Heimatvertriebene, durch einen Tabakwarenversandhandel genutzt. Regen Zuspruch erhielt vorübergehend die Kegelbahn, als dort ein Fernsehgerät aufgestellt wurde, das vor allem bei Fußballübertragungen beliebt war.  
Die Wirtschaft wurde im April [[1953]] von Oskar Kaspari übernommen, der auch eine Metzgerei betrieb. Die Tanzhalle wurde nach zeitweiser Nutzung durch Heimatvertriebene, durch einen Tabakwarenversandhandel genutzt. Regen Zuspruch erhielt vorübergehend die Kegelbahn, als dort ein Fernsehgerät aufgestellt wurde, das vor allem bei Fußballübertragungen beliebt war.  

Version vom 24. April 2013, 10:23 Uhr

Das Gasthaus zum Anker war für viele Jahre ein Stadtbildprägendes Gebäude in Obrigheim (Baden). Es befand sich nahe des Neckars in der der Neckarstraße. Es wurde 2005 abgerissen.

Geschichte

Wann das Gasthaus eröffnete ist nicht bekannt. Der älteste bekannte Beleg findet sich am 28. März 1799, als Peter Bechert für das Gasthaus die Schildgerechtigkeit erhielt. Mit dieser Schildgerechtigkeit standen im Wirtshaus fünf Fremdenzimmer zur Verfügung.

Ein Nachfolger, Adolf Bechert, verkaufte die Wirtschaft 1895 an Friedrich Zänglein aus Heidelberg. Dieser riss das Gebäude ab und lies einen dreistöckigen Neubau mit einer Gebäudefront zur Straßenseite von 28 m errichten. Vom alten Gasthaus blieb lediglich ein 1811 erbauter Stall übrig. 1898 folgte ein Schlachthaus, 1900 eine Kegelbahn und 1902 ein Wohnanbau.

In der Folgezeit fanden in kurzer Frequenz wiederholt Eigentümer- und Pächterwechsel statt. Erst mit Richard Rudy kam ab 1920 wieder Kontinuität in den Gastbetrieb. Er pachtete den Betrieb in diesem Jahr und kaufte ihn neun Jahre später und behielt ihn bis zu seinem Tod 1952.

Begünstigt wurde der Wirtschaftbetrieb durch die Lage an der Neckar-Schiffsbrücke, der Nähe zur Federnfabrik, deren Arbeiter nach Dienstschluss oft noch einkehrten, und durch die Nähe zu den Sportplätzen. Viele Sportler nutzten die Kegelbahn als Umkleidemöglichkeit.

Als 1934 eine Neckarbrücke an anderer Stelle gebaut wurde, ging der Besucherstrom deutlich zurück. Um den wirtschaftlichen Erhalt zu sichern, entstanden in den Räumlichkeiten mehrere Läden. Es begann mit einem Kolonialwarengeschäft, später kam eine Schuhmacherwerkstatt dazu. In den 1950er Jahren zogen ein Lebensmittelgeschäft, ein Friseur und eine Leihbücherei ein. Zeitweise war auch eine Lottoannahmestelle in den Räumlichkeiten untergebracht.

Die Wirtschaft wurde im April 1953 von Oskar Kaspari übernommen, der auch eine Metzgerei betrieb. Die Tanzhalle wurde nach zeitweiser Nutzung durch Heimatvertriebene, durch einen Tabakwarenversandhandel genutzt. Regen Zuspruch erhielt vorübergehend die Kegelbahn, als dort ein Fernsehgerät aufgestellt wurde, das vor allem bei Fußballübertragungen beliebt war.

1961 zog Familie Kaspari ais Obrigheim weg. Das Gebäude wurde seitdem von der Dörflinger'schen Federnfabrik als Lager genutzt. Nach deren Konkurs stand es ab 1989 leer und verfiel zunehmend. Feuchtigkeit in Böden und Wänden, schön während des Wirtschaftsbetriebes ein Dauerproblem, setzten dem Gebäude derart zu, dass es im Sommer 2005 von der Gemeinde Obrigheim zwecks Abriss erworben wurde. Auf dem Gelände wurde anschließend Wohnhäuser errichtet.