Schloss Schwetzingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Schloss Schwetzingen''' ist heute ein staatliches [[Schloss]] in [[Schwetzingen]], das ungefähr 10 km südwestlich von [[Heidelberg]] und 15 km südöstlich von [[Mannheim]] liegt. In der heutigen Form ist es von der Anlage her eine typische Sommerresidenz der Barockzeit mit einem charakteristischen [[Schlossgarten Schwetzingen|Schlossgarten]].  
Das '''Schloss Schwetzingen''' ist heute ein staatliches Schloss in [[Schwetzingen]], das ungefähr 10 km südwestlich von [[Heidelberg]] und 15 km südöstlich von [[Mannheim]] liegt. In der heutigen Form ist es eine typische großherrschaftliche Sommerresidenz der Barockzeit mit einem [[Schlossgarten Schwetzingen|Schlossgarten]], der Merkmale des Barock und des Englischen Gartens aufweist.


== Aktueller Termin==
==Die Flügel, andere Gebäude==
Am '''Samstag, xx. Juli''', findet wieder ein Lichterfest im Schlossgarten statt.
Im Südflügels des Schlosses ist bisher die landeseigene [[Fachhochschule für Rechtspflege]] untergebracht. Nach der Planung aus dem Jahr 2008 soll sie künftig zu einer ''Justizakademie'' für alle Fort- und Ausbildungsprogramme für Richter, Staatsanwälte, Verwaltungsleiter, Rechtspfleger, Gerichtsvollzieher und Justizvollzugsbeamte in Baden-Württemberg ausgebaut werden (ca. 120 mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr). Eine Grundsanierung und Modernisierung dieses Teils des Schlosses ist ebenfalls in Planung.


Karten wird es im Vorverkauf an der Schlosskasse geben.
===Erweiterungen===
Die Zirkelbauten erweiterten das Schloss um zwei eingeschossige,viertelkreisförmige Bauten, die sich beidseitig an das Schloss anschließen und das zentrale Kreisrund des Gartenparterres gemeinsam mit einem Kulissenbauwerk aus Rankgerüsten umschließen. Der nördliche Zirkelbau wurde 1748/1749 von Bibiena erbaut, der südliche von Rabliatti folgte im Jahr 1753. Sie boten für die Hofgesellschaft zusätzliche repräsentative Räume u. a. für Festessen, Spiele Konzerte und Bälle. So trat hier auch das Wunderkind Amadé Mozart mit seiner Familie auf.


==Anlage, Bezüge ==
===Anlage, Bezüge ===
Vom Schlossgebäude bilden zwei nach rechts und  links abgehende "Zirkelbauten" einen Gebäudehalbkreis, in dem der Barockgarten à la française liegt. Durch eine Galerie aus zugewachsenen Holzleisten, einer Art Kulissengebäude zum Spazierengehen, wurde der Eindruck eines geschlossenen Kreises hervorgerufen. Das ist europaweit eine Besonderheit.
Vom Schlossgebäude bilden zwei nach rechts und  links abgehende "Zirkelbauten" einen Gebäudehalbkreis, in dem der Barockgarten à la française liegt. Durch eine ihnen entsprechenden, den Kreis schließenden Galerien aus berankten Holzleisten, einer Art grünes und schattenspendendes Kulissengebäude zum Spazierengehen, wurde der Eindruck eines geschlossenen Kreises, des Zirkels, hervorgerufen ((Berceaux de Treillage). Das ist europaweit eine Besonderheit.


Die Blickachse vom Schloss ist nach Osten auf den [[Königstuhl]] bei [[Heidelberg]] ausgerichtet. Noch heute finden sich Reste/Anklänge der alten Maulbeerbaumallee entlang der Schwetzinger Hauptstraße ([[Carl-Theodor-Straße|Carl-Theodor-Straße]]), vom [[Alter Heidelberger Weg (Plankstadt)|Alten Heidelberger]] und [[Baumschulenweg (Heidelberg)|Baumschulenweg]]. Diese Achse orientiert sich auf die ältere der beiden anderen [[Residenz]]städte des jeweiligen Kurfürsten.
* ''Siehe dazu das {{Weblink|1=www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/swetz/park/zirkelpano.htm|2=Panoramabild}}'' (bei zum.de)


Eine Entsprechung findet diese Blickachse nach Westen über die Parterres im strengen [[Barockgarten]] und über den See hinaus in die Natur. Dort ist der Orientierungspunkt die [[Große Kalmit]], der höchste der Berge des [[Pfälzer Wald]]es.
Die Blickachse vom Schloss ist nach Osten auf den [[Königstuhl]] bei [[Heidelberg]] ausgerichtet. Noch heute finden sich Reste/Anklänge der alten Maulbeerbaumallee entlang der Schwetzinger Hauptstraße ([[Carl-Theodor-Straße|Carl-Theodor-Straße]]), vom [[Alter Heidelberger Weg (Plankstadt)|Alten Heidelberger]] und [[Baumschulenweg (Heidelberg)|Baumschulenweg]]. Diese Achse orientiert sich auf die ältere der beiden anderen Residenzstädte des jeweiligen Kurfürsten.
 
Eine Entsprechung findet diese Blickachse nach Westen über die Parterres im strengen Barockgarten, die Fontänen, die Hirschrgruppe und über den See hinaus in die Natur. Dort ist der Orientierungspunkt die [[Große Kalmit]], der höchste Berg des [[Pfälzer Wald]]es.


=== Moschee ===
=== Moschee ===
Zwischen 1787 und 1795 wurde unter Kurfürst Carl Theodor eine Moschee mit dazugehörenden Gebetsgängen angelegt. Bei der künstlerischen Gestaltung wirkten Ludwig von Sckell, die Brüder van den Branden, Josef Pozzi, Sebastian Stassen und Julius Quaglio mit.
[[Bild:Schlossschwetzingen10.jpg|thumb|Die Moschee]]
Zwischen [[1787]] und [[1795]] wurde unter Kurfürst Carl Theodor eine Moschee mit zwei Minaretten und dazugehörenden Gebetsgängen angelegt. Bei der ursprünglichen künstlerischen Gestaltung wirkten Ludwig von Sckell, die Brüder van den Branden, Josef Pozzi, Sebastian Stassen und Julius Quaglio mit.


Die Moschee war nie für eine religiöse Nutzung gedacht, sondern sollte symbolisch für die tolerante , der Aufklärung verpflichtete Geisteshaltung der weltlichen Macht stehen.  
Die Moschee war nie für eine religiöse Nutzung gedacht, sondern sollte symbolisch für die tolerante, der Aufklärung verpflichtete Geisteshaltung der weltlichen Macht, des Monarchen, stehen. Sie ist mit vielen Sinnsprüchen, jeweils auch in arabischer Schrift, verziert.  


Seit 2001 wird die Moschee grundlegend saniert und 2007 wurden die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen.
Seit 2001 wurde die Moschee grundlegend saniert. 2007 wurden dabei die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen.


==Geschichte==
==Geschichte==
*[[1350]] : erstmalige urkundliche Erwähnung eines ritterlichen Wasserschlosses - der „Veste Schwetzingen“. Es wird dem [[Pfalzgrafen Ruprecht]] zur Verfügung gestellt.
*[[1350]] : Erstmalige urkundliche Erwähnung der „Veste Schwetzingen“. Es handelt sich um eine ritterliche Wasserburg der Familie von Schomberg. <!--Sie wird dem Pfalzgrafen Ruprecht zur Verfügung gestellt.-->
*[[Dreißigjähriger Krieg]] : Das unter Kurfürst [[Ludwig V.]] von der Pfalz (1478 - 1544) weiter ausgebaute Schloss wird verwüstet und wieder aufgebaut.
*[[Dreißigjähriger Krieg]] : Das unter Kurfürst [[Ludwig V. (Pfalz)|Ludwig V.]] (1478 - 1544) weiter ausgebaute Schloss wird verwüstet und wieder aufgebaut.
*1656 : Kurfürst [[Karl I. Ludwig (Pfalz)|Karl Ludwig]] beschließt im August, das zerstörte Schloss wieder aufzubauen und es für seine Favoritin und Geliebte [[Luise von Degenfeld]] auszuschmücken. Er liebt und lebt ab 1657 zwanzig Jahre in Schwetzingen.  
*1656 : Kurfürst [[Karl I. Ludwig (Pfalz)|Karl Ludwig]] beschließt im August, das zerstörte Schloss wieder aufzubauen und es für seine Favoritin und Geliebte [[Luise von Degenfeld]] auszuschmücken. Er lebt ab 1657 zwanzig Jahre in Schwetzingen.  
*[[1689]] : Das wiederaufgebaute Schloss geht wie die Städte [[Mannheim]], [[Heidelberg]] und viele weitere Orte im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Orléansschen Krieg um die Pfälzische Erbfolge]] in Flammen auf.
*[[1689]] : Das wiederaufgebaute Schloss geht wie die Städte [[Mannheim]], [[Heidelberg]] und viele weitere Orte im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Orléansschen Krieg um die Pfälzische Erbfolge]] in Flammen auf.
*[[1701]] : Wiederaufbau durch Kurfürst [[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm]] abgeschlossen (Hauptresidenz in Düsseldorf)
*[[1701]] : Wiederaufbau durch Kurfürst [[Johann Wilhelm (Pfalz)|Johann Wilhelm]] abgeschlossen (Hauptresidenz in Düsseldorf)
*Kurfürst Kurfürst [[Carl Philipp]] (1724 - 1799) lässt später den Garten neu anlegen und eine Orangerie bauen, vernachlässigt aber bald zugunsten des [[Mannheimer Schloss|Schlossprojektes Mannheim]] das Schloss.
*Kurfürst Kurfürst [[Carl Philipp]] (1724 - 1799) lässt später den Garten neu anlegen und eine Orangerie bauen, vernachlässigt aber bald zugunsten des [[Mannheimer Schloss|Schlossprojektes Mannheim]] das Schloss.
*Erst [[Carl Theodor]] (1724 - 1799) widmet sich wieder dem Schloss und erweitert es großzügig um Theater und neuen Garten. Unter dem Architekten Nicolas de Pigage (1723 - [[1796]],  † in Schwetzingen)) entsteht die französisch geprägte Gartenanlage, später durch den Gartenarchitekten [[Friedrich Ludwig von Sckell]] (1750 - 1823, ausgebildet in Schwetzingen) der [[Englische Garten]]teil. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde die Moschee mit ihren Gebetsgängen angelegt.
*Erst [[Carl Theodor]] (1724 - 1799) widmet sich wieder dem Schloss und erweitert es großzügig um Theater und neuen Garten. Unter dem Architekten [[Nicolas de Pigage]] (1723 - [[1796]],  † in Schwetzingen)) entsteht die französisch geprägte Gartenanlage, später durch den Gartenarchitekten [[Friedrich Ludwig von Sckell]] (1750 - 1823, ausgebildet in Schwetzingen) der Englische Garten teil. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde die Moschee mit ihren Gebetsgängen angelegt.
 
== Lichterfest ==
Im '''Juli''' findet alle zwei Jahre das [[Lichterfest im Schlossgarten|Lichterfest]] im [[Schlossgarten Schwetzingen|Schlossgarten]] statt, zuletzt 2015.
 
Karten gibt es im Vorverkauf u. a. an der Schlosskasse.


==Literatur==
==Literatur==
* Baur, Albert: ''Zauber des Wassers''. Schimper, K. F. 1994  
* Baur, Albert: ''Zauber des Wassers''. Schimper, K. F. 1994  
* Bellm, Richard: ''Schwetzinger Skizzenbuch.'' Schimper, K. F., 2. Aufl.
* Bellm, Richard: ''Schwetzinger Skizzenbuch.'' Schimper, K. F., 2. Aufl.
* Lili Fehrle-Burger, ''Die Welt der Oper in den Schlossgärten von Heidelberg und Schwetzingen'', Braun, Karlsruhe 1977
* Carl Ludwig Fuchs: ''Schloss Schwetzingen''. Ein Führer.
* Carl Ludwig Fuchs, C. Reisinger: ''Schloss und Garten zu Schwetzingen,'' Werner, Worms, 2001. 208 Seiten.
* Glockner, Gerhard: ''Rokokotheater Schloss Schwetzingen''. Schimper, K. F. 1993
* Glockner, Gerhard: ''Rokokotheater Schloss Schwetzingen''. Schimper, K. F. 1993
* Carl Ludwig Fuchs: ''Schloss Schwetzingen''. Ein Führer.
* Stripf, Rainer: ''Die Arboreten des Schwetzinger Schlossgartens''. Deutscher Kunstverlag GmbH, München
* Wiltrud Heber: ''Die Arbeiten des Nicolas de Pigage in den ehemals kurpfälzischen Residenzen Mannheim und Schwetzingen''. 1987. ISBN 3884629093
* Wiltrud Heber: ''Die Arbeiten des Nicolas de Pigage in den ehemals kurpfälzischen Residenzen Mannheim und Schwetzingen''. 1987. ISBN 3884629093
* Jessen Oestergaard: ''Schwetzingen - Der Schlossgarten''. Staatsanzeiger Verlag, Stuttgart 2006. ISBN 3-929981-64-5
* ''Schwetzingen. Schloss und Garten''. Sonderheft von Schlösser Baden-Württemberg. Hrsg. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staatsanzeiger-Verlag. 2006, 56 Seiten. ISBN 3-929981-60-2
* ''Schwetzingen. Schloss und Garten''. Sonderheft von Schlösser Baden-Württemberg. Hrsg. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staatsanzeiger-Verlag. 2006, 56 Seiten. ISBN 3-929981-60-2
* Jessen Oestergaard: ''Schwetzingen - Der Schlossgarten''. Staatsanzeiger Verlag, Stuttgart 2006. ISBN 3-929981-64-5
* Stripf, Rainer: ''Die Arboreten des Schwetzinger Schlossgartens''. Deutscher Kunstverlag GmbH, München


==Weblinks==
==Weblinks==
* [http://www.schloesser-magazin.de/de/objekte/schw/schwth.php Schlösser Magazin]
* {{Homepage|www.schloss-schwetzingen.de/}}
* Das {{Googlemap_Karte|Schlossplatz,Schwetzingen}}
* {{Weblink|www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/swetz/schloss/erstes_vorzimmer.htm|Die Ausstattung der Appartements des Kurfürsten und der Kurfürstin}}
* {{wikipedia2|Schwetzinger_Schloss|Schwetzinger Schloss}}
* Das {{Googlemap_Karte|Schlossplatz,Schwetzingen}} (Geogr. Lage)
* {{Wikipedia-de|Schloss_Schwetzingen|Schloss Schwetzingen}}
* {{Weblink|www.monumente-im-bild.de/|Monumente im Bild / Schloss Schwetzingen}}


[[Kategorie:Schloss]]
[[Kategorie:Schloss]]
[[Kategorie:Schwetzingen]]
[[Kategorie:Schwetzingen]]
[[Kategorie:Ausflugsziel]]
[[Kategorie:Ausflugsziel]]
[[Kategorie:Bauwerk (Schwetzingen)]]
[[Kategorie:Schloss (Schwetzingen)| ]] <!-- zusätzlich hier! -->

Aktuelle Version vom 8. April 2024, 16:20 Uhr

Schloss Schwetzingen
Schlossflügel im Garten

Bildergalerie: weitere Bilder zu diesem Artikel finden sich auf Schloss Schwetzingen (Bilder)


Das Schloss Schwetzingen ist heute ein staatliches Schloss in Schwetzingen, das ungefähr 10 km südwestlich von Heidelberg und 15 km südöstlich von Mannheim liegt. In der heutigen Form ist es eine typische großherrschaftliche Sommerresidenz der Barockzeit mit einem Schlossgarten, der Merkmale des Barock und des Englischen Gartens aufweist.

Die Flügel, andere Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Südflügels des Schlosses ist bisher die landeseigene Fachhochschule für Rechtspflege untergebracht. Nach der Planung aus dem Jahr 2008 soll sie künftig zu einer Justizakademie für alle Fort- und Ausbildungsprogramme für Richter, Staatsanwälte, Verwaltungsleiter, Rechtspfleger, Gerichtsvollzieher und Justizvollzugsbeamte in Baden-Württemberg ausgebaut werden (ca. 120 mehrtägige Fortbildungsveranstaltungen pro Jahr). Eine Grundsanierung und Modernisierung dieses Teils des Schlosses ist ebenfalls in Planung.

Erweiterungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zirkelbauten erweiterten das Schloss um zwei eingeschossige,viertelkreisförmige Bauten, die sich beidseitig an das Schloss anschließen und das zentrale Kreisrund des Gartenparterres gemeinsam mit einem Kulissenbauwerk aus Rankgerüsten umschließen. Der nördliche Zirkelbau wurde 1748/1749 von Bibiena erbaut, der südliche von Rabliatti folgte im Jahr 1753. Sie boten für die Hofgesellschaft zusätzliche repräsentative Räume u. a. für Festessen, Spiele Konzerte und Bälle. So trat hier auch das Wunderkind Amadé Mozart mit seiner Familie auf.

Anlage, Bezüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Schlossgebäude bilden zwei nach rechts und links abgehende "Zirkelbauten" einen Gebäudehalbkreis, in dem der Barockgarten à la française liegt. Durch eine ihnen entsprechenden, den Kreis schließenden Galerien aus berankten Holzleisten, einer Art grünes und schattenspendendes Kulissengebäude zum Spazierengehen, wurde der Eindruck eines geschlossenen Kreises, des Zirkels, hervorgerufen ((Berceaux de Treillage). Das ist europaweit eine Besonderheit.

Die Blickachse vom Schloss ist nach Osten auf den Königstuhl bei Heidelberg ausgerichtet. Noch heute finden sich Reste/Anklänge der alten Maulbeerbaumallee entlang der Schwetzinger Hauptstraße (Carl-Theodor-Straße), vom Alten Heidelberger und Baumschulenweg. Diese Achse orientiert sich auf die ältere der beiden anderen Residenzstädte des jeweiligen Kurfürsten.

Eine Entsprechung findet diese Blickachse nach Westen über die Parterres im strengen Barockgarten, die Fontänen, die Hirschrgruppe und über den See hinaus in die Natur. Dort ist der Orientierungspunkt die Große Kalmit, der höchste Berg des Pfälzer Waldes.

Moschee[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moschee

Zwischen 1787 und 1795 wurde unter Kurfürst Carl Theodor eine Moschee mit zwei Minaretten und dazugehörenden Gebetsgängen angelegt. Bei der ursprünglichen künstlerischen Gestaltung wirkten Ludwig von Sckell, die Brüder van den Branden, Josef Pozzi, Sebastian Stassen und Julius Quaglio mit.

Die Moschee war nie für eine religiöse Nutzung gedacht, sondern sollte symbolisch für die tolerante, der Aufklärung verpflichtete Geisteshaltung der weltlichen Macht, des Monarchen, stehen. Sie ist mit vielen Sinnsprüchen, jeweils auch in arabischer Schrift, verziert.

Seit 2001 wurde die Moschee grundlegend saniert. 2007 wurden dabei die wesentlichen Arbeiten abgeschlossen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1350 : Erstmalige urkundliche Erwähnung der „Veste Schwetzingen“. Es handelt sich um eine ritterliche Wasserburg der Familie von Schomberg.
  • Dreißigjähriger Krieg : Das unter Kurfürst Ludwig V. (1478 - 1544) weiter ausgebaute Schloss wird verwüstet und wieder aufgebaut.
  • 1656 : Kurfürst Karl Ludwig beschließt im August, das zerstörte Schloss wieder aufzubauen und es für seine Favoritin und Geliebte Luise von Degenfeld auszuschmücken. Er lebt ab 1657 zwanzig Jahre in Schwetzingen.
  • 1689 : Das wiederaufgebaute Schloss geht wie die Städte Mannheim, Heidelberg und viele weitere Orte im Orléansschen Krieg um die Pfälzische Erbfolge in Flammen auf.
  • 1701 : Wiederaufbau durch Kurfürst Johann Wilhelm abgeschlossen (Hauptresidenz in Düsseldorf)
  • Kurfürst Kurfürst Carl Philipp (1724 - 1799) lässt später den Garten neu anlegen und eine Orangerie bauen, vernachlässigt aber bald zugunsten des Schlossprojektes Mannheim das Schloss.
  • Erst Carl Theodor (1724 - 1799) widmet sich wieder dem Schloss und erweitert es großzügig um Theater und neuen Garten. Unter dem Architekten Nicolas de Pigage (1723 - 1796, † in Schwetzingen)) entsteht die französisch geprägte Gartenanlage, später durch den Gartenarchitekten Friedrich Ludwig von Sckell (1750 - 1823, ausgebildet in Schwetzingen) der Englische Garten teil. Ebenfalls zu dieser Zeit wurde die Moschee mit ihren Gebetsgängen angelegt.

Lichterfest[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Juli findet alle zwei Jahre das Lichterfest im Schlossgarten statt, zuletzt 2015.

Karten gibt es im Vorverkauf u. a. an der Schlosskasse.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Baur, Albert: Zauber des Wassers. Schimper, K. F. 1994
  • Bellm, Richard: Schwetzinger Skizzenbuch. Schimper, K. F., 2. Aufl.
  • Lili Fehrle-Burger, Die Welt der Oper in den Schlossgärten von Heidelberg und Schwetzingen, Braun, Karlsruhe 1977
  • Carl Ludwig Fuchs: Schloss Schwetzingen. Ein Führer.
  • Carl Ludwig Fuchs, C. Reisinger: Schloss und Garten zu Schwetzingen, Werner, Worms, 2001. 208 Seiten.
  • Glockner, Gerhard: Rokokotheater Schloss Schwetzingen. Schimper, K. F. 1993
  • Wiltrud Heber: Die Arbeiten des Nicolas de Pigage in den ehemals kurpfälzischen Residenzen Mannheim und Schwetzingen. 1987. ISBN 3884629093
  • Jessen Oestergaard: Schwetzingen - Der Schlossgarten. Staatsanzeiger Verlag, Stuttgart 2006. ISBN 3-929981-64-5
  • Schwetzingen. Schloss und Garten. Sonderheft von Schlösser Baden-Württemberg. Hrsg. Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Staatsanzeiger-Verlag. 2006, 56 Seiten. ISBN 3-929981-60-2
  • Stripf, Rainer: Die Arboreten des Schwetzinger Schlossgartens. Deutscher Kunstverlag GmbH, München

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]