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Leopold Reitz

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Leopold Reitz (* 24. Juni 1889 in Böbingen, † 19. August 1972 in Neustadt an der Weinstraße) war ein Schriftsteller und Lehrer. Sein künstlerisches Schaffen war vorwiegend auf das Thema Wein konzentriert.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der als Sohn eines Landwirtes und Winzers geborene Leopold begann nach seiner Schulzeit in Edenkoben und Kaiserslautern eine Ausbildung zum Volksschullehrer. 1911 legte er sein Staatsexamen ab und hatte erste Stellen in Albersweiler und Waldmohr. Im Folgejahr meldete er sich freiwillig zum einjährigen Heeresdienst. Anschließend fand er in Breunigweiler eine Stellung. Im Zuge des Ersten Weltkrieges wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, bis er 1916 wegen einer schweren Verletzung entlassen wurde. Er konnte seine alte Stellung wieder antreten und heiratete kurz danach Rosa Weyrauch. Noch im selben Jahr wurde das erste Kind des Paares geboren. 1919 folgte ein weiteres.

1921 zog die Familie nach Böbingen, Reitz wurde in Neustadt Lehrer. Hier begann seine literarische Tätigkeit: 1924 veröffentlichte er sein erstes Werk „Geschichten um den Kindelsbrunnen“, mit dem er sehr erfolgreich war. „Schelm Schinderhannes“. folgte 1927.

Ab 1928 war er Vorsitzender des „Literarischen Vereins der Pfalz“, dessen im Zuge der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ erfolgten Auflösung er 1933 aktiv in die Wege leitete und Orstgruppenleiter der Nachfolgeorganisation wurde. Zudem war Reitz bereits vor 1933 Mitglied im antidemokratischen „Stahlhelm“, der 1933 in die SA überführt wurde. Reitz bekleidete innerhalb der SA 1934 den Rang eines Truppführers und war ab 1936 Pressereferent.

Sein bedeutendstes literarisches Werk wurde 1937 der Roman „Der Weinpfarrer von Wachenheim". Im Mai selben Jahres trat er in die NSDAP ein. Zudem war Reitz in fünf weiteren nationalsozialistischen Verbünden zum Teil als Gründungsmitglied aktiv. 1943 wurde er städtischer Kulturreferent in Neustadt.

Nach Ende der NS-Herrschaft wurde Reitz zunächst als Aktivist eingestuft. Damit verbunden war ein Berufsverbot. Reitz legte Revission ein, auch der Schulleiter an Reitz' Schule bat wegen akutem Personalmangels um Milderung des Urteils. Nach der Revision wurde Reitz als „Mitläufer“ eingestuft und galt somit als entlastet. Er nahm seine Lehrertätigkeit ebenso wieder auf wie seine schriftstellerische Arbeit. Zunächst erschien der „Weinpfarrer“ in einer Neuauflage.

1954 war er Mitbegründer der Pfälzer Weinbruderschaft, deren Ordensmeister er bis zu seinem Tode war.

1963 erschien mit „Der lateinische Bürgermeister“ sein letzter Roman. Daneben war Reitz auch für den Rundfunk tätig.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1954 Ehrenbürger der Gemeinde Böbingen
  • 1954 „Ritter der Deutschen Weinstraße“ (Weinbruderschaft der Pfalz)
  • 1959 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1963 Pfalzpreis für Literatur
  • 1966 Goldene Bürgermedaille der Stadt Neustadt an der Weinstraße
  • 1969 Deutscher Weinkulturpreis
  • 1976 Benennung eines neu angelegten Höhenweges in „Leopold-Reitz-Weg“ in Neustadt an der Weinstraße
  • 1994 Gedenkstein am und Schaffung des „Leopold-Reitz-Platz“ in Böbingen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]