Pauline Maier

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Die Krankenschwester Pauline Maier (1877 Baiertal — 1942 KZ Auschwitz) war seit 1922 Oberin am jüdischen Altersheim in Mannheim. Sie erhielt 2009 ein Denkmal vor dem so gen. Bürgerhaus in Baiertal, von der "Bürgerstiftung Kunst für Wiesloch", das ihren Lebensweg würdigt. Es steht damit auch in unmittelbarer Nähe zu ihrem Geburtshaus.

In einem erhalten gebliebenen Brief in die USA vom Mai 1939 an Dr. Max Hirschler, der frühere Chefarzt im jüdischen Krankenhaus, schilderte sie auf fünfeinhalb DIN-A-5-Seiten die Schrecknisse der damaligen Zeit.

Die Krankenschwester jüdischer Herkunft begleitete während des Zweiten Weltkriegs ihre Patienten freiwillig in das Vernichtungslager Auschwitz. Zunächst begleitete sie am 22. Oktober 1940 die Menschen aus dem Kranken- und Pfründnerhaus, welches bis auf die Transportunfähigen bei deren Deportation durch die Nazis nach Gurs (besetztes Frankreich, nahe bei den Pyrenäen). Im dortigen Lager pflegte sie die Menschen weiter. Im August 1942 wurde der größte Teil der Gefangenen auf Verlangen der deutschen Besatzungsmacht über Paris (Drancy) ins Vernichtungslager KZ Auschwitz transportiert. Als Freiwillige schloss sich Pauline Maier auch dieser Deportation an.

Die bronzene Büste auf einem Steinsockel wurde von Antal Sándor gestaltet. In Baiertal an der Ecke zur Mühlstraße die Pauline-Maier-Straße, wo die zerstörte Synagoge und die verfolgten jüdischen Familien des Orts beklagt werden. In Mannheim erinnert der Name des Pauline-Maier-Heims an sie.

Der Brief vom Mai 1939

Er ist von ihr auf den 4. Mai 1939 datiert. Das heißt, der Novemberpogrom war vor 6 Monaten als der Brief entstand und der Zweite Weltkrieg wird in 3 Monaten beginnen.

Der Brief wurde von Erik Hirschler im Nachlass seines Vaters gefunden: er ist noch recht gut erhalten, mit eng aneinander gereihten, schwungvollen Buchstaben geschrieben. Dr. Ulrich Nieß, der Leiter des Stadtarchivs, will den Brief demnächst vollständig publizieren.

"Während sich viele Ärzte und Krankenschwestern ins Ausland flüchten, hadern die Dagebliebenen mit ihrem Schicksal und dem der Patienten. Aus den Zeilen klinge dennoch keine Verzweiflung.

Frau Maier schreibt, dass sie niemandem zur Last fallen will, dass es immer weniger Personal gibt, das sich um die alten und kranken jüdischen Stadtbewohner kümmert. Das Krankenhaus, in dem sie als Oberin Dienst tut, habe sich in den letzten Wochen und Monaten so geleert, dass es "öde, traurig und trostlos" geworden sei."[1]

Siehe auch

Literatur

  • Richard Zahlten: Von Mannheim nach Heidelberg und über den Schwarzwald durch Gurs nach Auschwitz-Birkenau 1877 - 1942 , Einer jüdischen Ärztin 60 Jahre danach zum Gedenken. Herausgegeben von Erhard Roy Wiehn. Konstanz: Hartung-Gorre Verlag, 2001 , 68 Seiten. ISBN 3-89649-661-1
  • Rüdiger Ofenloch: Trost gespendet in einer trostlosen Zeit. In: Mannheimer Morgen vom 9. August 2011
  • ähnl. RNZ, Nr. 184, S. 9, 11. August 2011 von Gerhard Bühler
  • Susanne Schlösser: Pauline Maier. In: Jüdisches Leben in Baden 1809 bis 2009. 200 Jahre Oberrat der Israeliten Badens, Ostfildern 200 , S. 251-252 (mit Foto), (ISBN 978-3-7995-0827-8).
  • Karl Otto Watzinger: Geschichte der Juden in Mannheim 1650-1945. Kohlhammer, Stuttgart 1984. ISBN 3-17-008696-0 (S. 125–126)

Weblinks

  1. Zusammenfassung nach Mannheimer Morgen vom 9. August 2011



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