Martha Saalfeld
Amalie Marie Martha Saalfeld (* 15. Januar 1898 in Landau, † 14. März 1976 in Bad Bergzabern) war Schriftstellerin.
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sie war das erste Kind des Landauer Eisenwarenhändlers Ernst Saalfeld (1865-1929) und dessen Frau Emma Meyer (1872-1913). Die Familie wohnte in der Theaterstraße. Ab 1905 wuchs Martha Saalfeld bei ihrer Großmutter auf, da die Mutter sich krankheitsbedingt nicht mehr um die Familie kümmern konnte.
Ursprünglich war die Familie wohlhabender, so dass Saalfeld bis 1914 die Max-Slevogt-Gymnasium besuchen konnte. 1915 war sie zeitweise im Kriegslazarett eingesetzt. 1921 beendete sie in Kaiserslautern die Schulzeit mit dem Abitur. Zu dieser Zeit waren ab 1916 schon Gedichtveröffentlichungen in einer Landauer Zeitung erfolgt.
Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Heidelberg bei Karl Jaspers. Sie publizierte weiter, so 1926 mit der Sammlung „Der unendliche Weg“. Diese wurde illustriert von ihrem Studienkollegen Werner vom Scheidt, den sie 1928 heiratete.
Sie hatte sich inzwischen für eine Vollzeittätigkeit als Literatin entschieden und brach ihre begonnene Dissertation zum Thema „Das Problem des Leidens bei Kierkegaard“ ab. Sie stand in diesen Jahren eng mit Rudolf G. Binding in Kontakt, er ihr in den 1930er Jahren auch weitere Publikationen ermöglichte. Der finanziellen Sicherheit wegen begann sie 1931 eine Ausbildung zur Apothekerassistentin und arbeitete in diesem Beruf aushilfsweise oder festangestellt an allen Orten, in denen sie in den späteren Jahrzehnten lebte.
1932 wurde ihr erstes Theaterstück „Beweis für Kleber“ am Nationaltheater Mannheim erfolgreich uraufgeführt.
1937 wurde ihr von den nationalsozialistischen Behörden der Schriftstellerausweis entzogen, wordurch sie nicht mehr publizieren konnte. Das Ehepaar zog zunächst Worms und dann nach Düsseldorf, wo Werner vom Scheidt mit den Künstler Otto Pankok befreundet war.
1938 zogen sie nach Babenhausen um. Saalfeld arbeitete dort zunächst ebenfalls in einer Apotheke, wurde dann aber zur Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik verpflichtet. Die in Düsseldorf belassenen Möbel und Bücher wurden gegen Kriegsende bei einem Bombenangriff zerstört. Saalfeld und vom Scheidt flohen Anfang 1945 wegen gehäufter Bombenangriffe auf die Region nach Wasserburg/Inn. 1946 konnte Saalfeld wieder publizieren: Es entstand der Gedichtband „Deutsche Landschaften“ und im Folgejahr „Idyll in Babensham“, in dem sie ihre Erlebnisse des Kriegsendes verarbeitete. Es folgten zwei ältere Texte aus den 1930er Jahren, die jetzt erst veröffentlicht werden konnte,
1948 zogen vom Scheidt und Saalfeld nach Bad Bergzabern. Dies wurde von den Behörden genehmigt, weil Saalfeld sich verpflichtete, eine dort lebende pflegebedürftige Tante zu betreuen. Sie lebte mit ihrem Mann zunächst in einer nicht ausgebauten Dachwohnung. Im selben Haus richtete Saalfelds Bruder wenig später eine Zahnarztpraxis ein.
Überregionale Verbreitung verschaffte ihr die Aufnahme in den PEN-Club, die auf Vermittlung von Elisabeth Langgässer zustande kam.
1949 erschien ihr erster längerer Text, „Im Wald“ für den sie den 2. Preis des „Pfälzischen Literaturwettbewerbs“ erhielt. Bis 1970 erschienen vier weitere Romane, die allesamt autobiografische Elemente enthielten. So sind Bad Bergzabern, die Landauer Judengasse und eine Apotheke in Düsseldorf Handlungsorte, die Saalfeld aus eigenem Erleben kannte. In ihren beiden letzten Romanen, erschienen 1965 und 1970, thematisiert Saalfeld den auch in Deutschen Kaiserreich und im Posnationalsozialismus grassierenden Judenhass.
Kleinere Prosa-Texte, die sich wesentlich konkreter an autobiographische Erinnerungen Saalfelds anlehnen, entstanden parallel dazu, wurden aber nur in kleiner Auflage für ihr privates Umfeld zugänglich gemacht.
Politisch war sie in der örtlichen SPD aktiv und beteiligte sich 1957/58 an der Aktion „Kampf dem Atomtod“.
Sie starb im März 1976 und wurde in ihrer Geburtsstadt Landau beigesetzt.
Zu den postumen Ehrungen zählt eine Gedenkstätte im Bad Bergzaberner Kurpark sowie der seit 1994 vergebene "Martha-Saalfeld-Förderpreis".
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wolfgang Diehl, „ Martha Saalfeld – Dichterin der Natur, des Traums und der Wirklichkeit“ in „Zeitzeugen auf der Spur – Landauer Profile und Karrieren“, ISBN 978-3-941320-94-9 S203 ff
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Martha Saalfeld“