Heiliggeistkirche: Unterschied zwischen den Versionen
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* {{Weblink|1=www.lebenskunst-sterben.de Ausstellung|2=LebenskunstSterben}} in beiden Heidelberger Hauptkirchen von zehn Trägern von hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen (Homepage, Okt./Nov. 2008) | * {{Weblink|1=www.lebenskunst-sterben.de Ausstellung|2=LebenskunstSterben}} in beiden Heidelberger Hauptkirchen von zehn Trägern von hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen (Homepage, Okt./Nov. 2008) |
Aktuelle Version vom 31. Oktober 2021, 17:06 Uhr
Dieser Artikel bezieht sich auf die Heiliggeistkirche in Heidelberg. Für andere Bedeutungen von Heiliggeistkirche siehe Heiliggeistkirche (Begriffsklärung)
Die Heiliggeistkirche ist die bekannteste Kirche Heidelbergs. Sie steht am Marktplatz im Zentrum der Altstadt. Die Hauptstraße führt an ihr vorbei, an deren gegenüberliegenden Seite das älteste erhaltene Gebäude Heidelbergs, das Hotel zum Ritter, liegt.
Das Innere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Kircheninnere besteht aus 4 Bestandteilen:
- der Eingangsbereich unter dem Hauptturm. Bereits im 17. Jahrhundert existierte auf dem Turm ein Vorläufer der Feuerwehr, der Turmbläserdienst fungierte vor allem als Feuerwache. 1798 wurden die Turmbläser durch städtische Nachtwächter ersetzt. Das Geläut besteht aus vier Glocken von 1738 (die Christi (cis1-2), Marien (e1+6), Dreifaltigkeit (a1-6 93), Immaculata (cis2-3)). Aus dem dreigeteilten Eingangsbereich gehen Rundtreppen zu den Emporen hinauf.
- Das Schiff besteht aus dem Hauptschiff mit 6 Jochbögen und zwei Seitenschiffen über denen zwei Emporen "schweben". Von der Nordempore erfolgt der Aufstieg zum Kirchendachboden und -turm über das außenliegende Treppenhaus.
- Die Sakristei. Auch die Orgel und der Orgeltisch befinden sich in diesem Bereich an der Nordseite des Chors. Die heutige Hauptorgel verfügt über 61 Register. Sie wurde 1980 bis 1993 von der Firma Steinmeyer, Oettingen, eingerichtet.
- Der Chorraum mit dem Altar. Zwischen Schiff und Chor stand über Jahrhunderte die Trennmauer, der Lettner, zunächst zwischen Chorherren und Gemeinde, dann für die beiden Konfessionen, die die Kirche bis 1936 getrennt benutzt haben; die reformierte Gemeinde im Kirchenschiff und die katholische Christengemeinde später die altkatholische Gemeinde im Chor. Der Chor wirkt wie ein runder Kirchenraum und diente bereits davor als kurfürstliche Grablege der Herren bey Rhein. Es gab einst 54 Grabmale von Kurfürsten von der Pfalz und deren Angehörigen.
Beachtlich sind die Portale und die drei- bzw. fünffeldrigen Fenster mit Rosettenabschlüssen. Die Fenster haben in den letzten Jahrzehnten zum Teil eine neue Glasgestaltung erhalten (die Schreiter- bzw. Santarossafenster). Die Vorgängerfenster gingen durch Kriege verloren: die mittelalterlichen Glasfenster beim Stadtbrand 1693 und deren Nachfolgen bei der Sprengung der Alten Brücke im April 1945.
Außenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Um die Kirche bestehen noch heute eine Reihe von Kramerläden zwischen den Wandstützpfeilern. Die steinernen Wasserspeier verkörpern Teufel und Fabeltiere. Auf dem Schiff sitzt noch ein kleiner Dachreiter mit Doppelkreuz und einer Glocke von 1712.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Heiliggeistkirche wurde 1239 zum ersten Mal erwähnt. Diese spätromanische Basilika, das heutige dreischiffige Langhauswurde später gotisch umgestaltet. 1398 wurde der Grundstein für die heutige spätgotische Kirche gelegt. Der Chor wurde 1411 als Kirche geweiht. Bereits vorher hatte es zwei andere Kirchen an diesem Standort gegeben.
1703 wurde in der Kirche eine Trennmauer errichtet, um sie als Simultankirche nutzen zu können. 1812 wurde eine neue Orgel eingebaut, welche im September 1874 im Zusammenhang mit einem generellen Streit um die Mitnutzung des katholischen Kirchenteils durch die Altkatholiken Gegenstand eines Streites wurde.
Hermann Maas (1877 – 1970) war hier Pfarrer. Er gilt als ein Pionier des jüdisch-christlichen Dialogs.
Von 1969 bis 1998 war Peter Schumann Organist.
Ausstellung LebenskunstSterben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Besuchenden wurden 2008 im Kirchenschiff an den Seiten mit über lebensgro0en Bildern von Personen vor dem Sterben und einer knappen Lebensgeschichte konfrontiert. Sie haben bereits eine tödliche Krankheit. Die Ausstellungsstücke der Kinder- und Jugendausstellung sind teilweise Leihgaben von Schulen aus dem Heidelberger Raum und der Kinderklinik Heidelberg. Ziele sind der Abbau von Berührungsängsten mit dem Thema „Leben und Sterben“ in der Gesellschaft möglichst altersübergreifend und Alternativen zur aktiven Sterbehilfe aufzuzeigen. Kenntnisse über Hospiz- und Palliativarbeit sollen verbreitet, aber auch auf Versorgungsmängel hingewiesen werden.
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gottfried Seebaß, Volker Sellin, Hans Gercke, Werner Keller, Richard Fischer (Hrsg.): Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg 1398-1998. Umschau Buchverlag, 2001. ISBN 978-3829563185
- Mathias Köhler: Heiliggeistkirche Heidelberg, Schnell Kunstführer Nr. 1184, 4. Auflage 2006, ISBN 3-7954-4908-1
- Beate Lakotta, Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod. Wenn Menschen sterben. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2004, 224 Seiten mit 71 Duotone-Abbildungen, ISBN 3-421-05837-7
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Offizielle Webpräsenz „Heiliggeistkirche“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Heiliggeistkirche“
- Die Heiliggeistkirche zu Heidelberg – 650+ Bilder, Texte zur Kunst- und Baugeschichte. eine Website über die Heiliggeistkirche in Heidelberg mit mehr als 650 Fotografien von Manfred Schneider sowie Texten zur Baugeschichte von Julian Hanschke und zur Kunstgeschichte von Hans Gercke.
- Informationen zur Geschichte der Kirche auf www.sino.uni-heidelberg.de
- Ausstellung LebenskunstSterben in beiden Heidelberger Hauptkirchen von zehn Trägern von hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen (Homepage, Okt./Nov. 2008)