Geschichtslehrpfad „Goldfisch“: Unterschied zwischen den Versionen
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Ab Mitte März 1944 arbeiteten die KZ-Häftlinge dort Tag und Nacht in zwei Schichten. Sie mussten die Baustelle einrichten und 50.000 m² Bodenfläche ausbetonieren. Auch im Außenbereich der Stollen errichteten sie weitere Gebäude und Bahnanlagen. | Ab Mitte März 1944 arbeiteten die KZ-Häftlinge dort Tag und Nacht in zwei Schichten. Sie mussten die Baustelle einrichten und 50.000 m² Bodenfläche ausbetonieren. Auch im Außenbereich der Stollen errichteten sie weitere Gebäude und Bahnanlagen. | ||
Am 26. Juni 1944 trafen die ersten Maschinen aus Genshagen ein | Am 26. Juni 1944 trafen die ersten Maschinen aus Genshagen ein | ||
Im Oktober 1944 wurden die ersten Flugzeugmotoren der Fa. Benz ausgeliefert | Im Oktober 1944 wurden die ersten Flugzeugmotoren der Fa. Benz ausgeliefert | ||
Im November 1944 wurde die SS-Kommandantur des gesamten KZ-Komplexes um diese unterirdische Waffenfabrik nach [[Guttenbach]] verlegt. | Im November 1944 wurde die SS-Kommandantur (vormals Natzweiler) des gesamten KZ-Komplexes um diese unterirdische Waffenfabrik nach [[Guttenbach]] verlegt. | ||
===[[Das Ende des Konzentrationslagers Mosbach-Neckarelz und seiner Nebenlager]]=== | |||
Der Betrieb der unterirdischen Produktion | 23. März 1945 - Der Betrieb der unterirdischen Produktion endet | ||
Ab 28. März 1945 - das Wort ''Evakuierung'' tarnt die für viele tödliche Deportation der KZ-Häftlinge ins KZ München-Dachau (Todesmarsch und Todeszug; Endphasenverbrechen) | Ab 28. März 1945 - das Wort ''Evakuierung'' tarnt die für viele tödliche Deportation der KZ-Häftlinge ins KZ München-Dachau (Todesmarsch und Todeszug; Endphasenverbrechen) | ||
Ein Zug mit ca. 200 weiblichen KZ-Gefangenen verschwindet unter ungeklärten Umständen | |||
Am 2. April 1945 wurden die Orte Mosbach, Neckarelz und Obrigheim von amerikanischen Truppen besetzt und noch einige wenige bei den unterirdischen Produktionsanlagen zurückgebliebene KZ-Häftlinge befreit. Am 2. April 1945 werden auch die verlassenen anderen verschiednen Teile des KZ und seiner Fabrik um Mosbach befreit. | |||
Über 800 Gefangene konnten am 3. April von amerikanischen Truppen aus dem Zug zwischen Adelsheim und Osterburken im Kirnautal befreit werden. | |||
==Weblinks== | ==Weblinks== |
Version vom 4. September 2024, 16:36 Uhr
2011 eröffnete in Mosbach die neue KZ-Gedenkstätte hinter der Clemens-Brentano-Grundschule zum ehemaligen Konzentrationslager Mosbach-Neckarelz. Sie verknüpft die verschiedenen Teile des hierher verlegten Konzentrationslagers Natzweiler aus dem Elsass. Zunächst gab es einen Geschichtslehrpfad „Goldfisch“, der die Erinnerung und Mahnung an die hier begangenen Verbrechen in den Schlussmonaten des Nazi-Regimes und des Zweiten Weltkriegs 1944/45 mit dem KZ verknüpft.
Dabei handelt sich um einen Rundweg in Obrigheim von ca. 2,5 km Länge oberhalb der Bundesstraße 27 am Neckarufer, der die letzten oberirdischen Überreste der geheimen Rüstungsfabrik »Goldfisch« mit einander verbindet. Die Rüstungsfabrik selbst war erst 1944 in Gipsstollen unterirdisch angelegt worden.
An 10 Stationen erklären Schautafeln die steinernen Übrigbleibsel dieser Geschichte. Außerdem erläutern sie den Hintergrund der Rüstungsverlagerung aus Genshagen und schildern den Alltag der KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in den zur Fabrik ausgebauten Gipsstollen.
Ein Betreten der unterirdischen Stollenanlage ist jedoch nicht möglich, da dort weiterhin Gips abgebaut wird.
Der Tarnbegriff Goldfisch
-noch offen-
Goldfisch war nur ein Tarnname für das geheime Auslagerungsprojekt des Flugmotorenwerks Daimler-Benz Motoren GmbH in Genshagen. Ein Tochterunternehmen der Daimler-Benz AG, ins KZ Neckarelz (Mosbach-Neckarelz), von März 1944 bis März 1945 formell ein Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof im Neckartal. Dies betrieb u. a. mehrere Stollen bei Obrigheim, in denen Daimler-Benz-Flugmotoren in Zwangsarbeit gefertigt wurden.
Zeitachse
Ab Mitte März 1944 arbeiteten die KZ-Häftlinge dort Tag und Nacht in zwei Schichten. Sie mussten die Baustelle einrichten und 50.000 m² Bodenfläche ausbetonieren. Auch im Außenbereich der Stollen errichteten sie weitere Gebäude und Bahnanlagen.
Am 26. Juni 1944 trafen die ersten Maschinen aus Genshagen ein
Im Oktober 1944 wurden die ersten Flugzeugmotoren der Fa. Benz ausgeliefert
Im November 1944 wurde die SS-Kommandantur (vormals Natzweiler) des gesamten KZ-Komplexes um diese unterirdische Waffenfabrik nach Guttenbach verlegt.
Das Ende des Konzentrationslagers Mosbach-Neckarelz und seiner Nebenlager
23. März 1945 - Der Betrieb der unterirdischen Produktion endet
Ab 28. März 1945 - das Wort Evakuierung tarnt die für viele tödliche Deportation der KZ-Häftlinge ins KZ München-Dachau (Todesmarsch und Todeszug; Endphasenverbrechen)
Ein Zug mit ca. 200 weiblichen KZ-Gefangenen verschwindet unter ungeklärten Umständen
Am 2. April 1945 wurden die Orte Mosbach, Neckarelz und Obrigheim von amerikanischen Truppen besetzt und noch einige wenige bei den unterirdischen Produktionsanlagen zurückgebliebene KZ-Häftlinge befreit. Am 2. April 1945 werden auch die verlassenen anderen verschiednen Teile des KZ und seiner Fabrik um Mosbach befreit.
Über 800 Gefangene konnten am 3. April von amerikanischen Truppen aus dem Zug zwischen Adelsheim und Osterburken im Kirnautal befreit werden.
Weblinks
- Seite der Gemeinde über den Geschichtslehrpfad mit einem Plan der Stationen mit den zehn Info-/Schautafeln.
- Seite der Gedenkstätte mit Hintergrundinformationen
- Tarnnamen der Rüstungsbetriebe der SS und der Wehrmacht in Verbindung mit Industriebetrieben, die in unterirdischen Räumen verlagert werden sollten. (Wikipedia-Artikel)
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Letzte Bearbeitung war am 2024-09-04 von FürAlleKnalle.