BASF: Unterschied zwischen den Versionen

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (→‎Weblinks: google maps)
 
(30 dazwischenliegende Versionen von 15 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''BASF AG''' (für den früheren Namen: ''Badische Anilin- und Soda-Fabrik'') ist ein Chemiekonzern mit Sitz in [[Ludwigshafen]]. Ursprünglich wurde sie in [[Mannheim]] gegründet. Sie wurde jedoch nach heftigen Protesten von Mannheim schnell auf die andere Seite des [[Rhein]]s verlegt. So ist die BASF heute der größte Arbeitgeber in [[Rheinland-Pfalz]] und in der Metropolregion.
[[Bild:Basf_bei_nacht.jpg|thumb|Nachtaufnahme der BASF]]
Die '''BASF SE''' (ehemals: ''Badische Anilin- und Soda-Fabrik'', dieser Langname ist heute im Unternehmen selbst nicht mehr in Verwendung. Im Volksmund wird die BASF SE teilweise immer noch ''Anilin'' genannt) ist ein Chemiekonzern mit Sitz in [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]]. Ursprünglich wurde die BASF in damals ''badischen'' [[Mannheim]] gegründet, daher der Name. Sie wurde jedoch nach heftigen Protesten seitens Mannheim schnell auf die andere Seite des [[Rhein]]s verlegt. So ist die BASF heute der größte Arbeitgeber in [[Rheinland-Pfalz]] und in der Metropolregion.


Das Werk in Ludwigshafen liegt am Rhein ziemlich genau Mannheim gegenüber. Die Stadt Ludwigshafen wirkt manchmal wie ein Anhängsel des riesigen Werks. Es ist innerhalb des Konzerns der größte Produktionsstandort. 34.150 Mitarbeitern und 5.000 Fremdfirmenmitarbeitern sind hier tätig. Gleichzeitig ist das zehn Quadratkilometer große Werkgelände Sitz der weltweiten Unternehmensleitung. Es verfügt über einen eigenen Bahnhof und Hafenanlagen.
Das Werk in Ludwigshafen liegt am Rhein, ziemlich genau gegenüber Mannheims. Die Stadt Ludwigshafen wirkt manchmal wie ein Anhängsel des riesigen Werks, welches innerhalb des Konzerns der größte Produktionsstandort ist. Dort sind etwa 34.150 Mitarbeiter und 5.000 Fremdfirmenmitarbeiter tätig. Gleichzeitig ist das zehn Quadratkilometer große Werkgelände Sitz der weltweiten Unternehmensleitung. Es verfügt über eigene Bahnhöfe und Hafenanlagen.


Ende 2005 sind es weltweit 80.945 Mitarbeiter/-innen und davon mehr als 45.000 in Deutschland.
Ende 2005 hatte das Unternehmen weltweit 80.945 Mitarbeiter/-innen, davon mehr als 45.000 in Deutschland.


== Geschichte der BASF ==
== Geschichte der BASF ==
Zeile 11: Zeile 12:


[[Friedrich Engelhorn]] gründete am 6. April [[1865]] in [[Mannheim]]  die „Badische Anilin- und Sodafabrik“ zur Produktion von Färbestoffen.  
[[Friedrich Engelhorn]] gründete am 6. April [[1865]] in [[Mannheim]]  die „Badische Anilin- und Sodafabrik“ zur Produktion von Färbestoffen.  
Noch im gleichen Jahr zog sie auf die andere Rheinseite ins damals bayerische [[Ludwigshafen]] um.  
Noch im gleichen Jahr zog sie auf die andere Rheinseite ins damals bayerische [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]] um.  


=== 1901-1925: Das Zeitalter der Düngemittel ===
=== 1901-1925: Das Zeitalter der Düngemittel ===


Die chemische Synthese von Ammoniak macht die Herstellung von synthetischen Stickstoffdüngern möglich. Das Verfahren wird auch im [[Technikmuseum Mannheim]] gut erklärt.
* Die chemische Synthese von Ammoniak macht die Herstellung von synthetischen Stickstoffdüngern möglich. Das Verfahren wird auch im [[Technikmuseum Mannheim]] gut erklärt.
 
* Das ''Haber-Bosch-Verfahren'' zur synthetischen Herstellung von Ammoniak, einem Grundstoff für viele Düngemittel, wurde von [[Fritz Haber]] und [[Carl Bosch]] entwickelt und führte bei der BASF zu sehr gutem wirtschaftlichem Erfolg. Das Verfahren wurde 1910 als Patent angemeldet.
Am [[21. September]] [[1921]] kam es im Zweigwerk [[Ludwigshafen-Oppau]] durch die Explosion einer Stickstofffabrik zu einer Katastrophe bei der  565 Menschen starben und mehr als 2.000 verletzt wurden. Fast sämtliche Gebäude in Oppau  wurden zerstört. Schäden gab es praktisch in allen übrigen Ludwigshafener Stadtteilen und in [[Mannheim]]. Ein Denkmal in Oppau und der Straßenname „Trichterstraße“ innerhalb der BASF erinnern an diesen Tag. Noch heute werden von der BASF Düngemittel produziert. Damals waren ca. 4.500 Tonnen Düngemittel, mit der Explosivkraft einer kleinen Atombombe (2 Kilotonnen TNT), falsch gelagert oder transportiert worden.


=== 1925-1945: Neue Hochdrucksysteme: Benzin, Kautschuk, Acetylenprodukte ===
=== 1925-1945: Neue Hochdrucksysteme: Benzin, Kautschuk, Acetylenprodukte ===


Die BASF geht [[1925]] in der IG Farben AG auf.  
Die BASF geht [[1925]] in der [[I.G. Farben]] AG auf.  


Im [[Nationalsozialismus]] profitierten die IG Farben einerseits von der Rüstungswirtschaft und andrerseits auch vom Einsatz von Zwangsarbeitern.
Im [[Nationalsozialismus]] profitierten die IG Farben einerseits von der Rüstungswirtschaft und andrerseits auch vom Einsatz von Zwangsarbeitern.
Bis zum Endes des Krieges haben 65 Luftangriffe auf die Werke 33 % der Fabrikgebäude völlig zerstört und 61 % schwer beschädigt.
Ludwigshafen gehört zur französischen Besatzungszone.


=== 1945-1953: Wiederaufbau und Neubeginn ===
=== 1945-1953: Wiederaufbau und Neubeginn ===
Zeile 33: Zeile 29:
Der Wiederaufbau des im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig zerstörten Firmengeländes gelingt. Die BASF firmiert wieder als eigenständiges Unternehmen.
Der Wiederaufbau des im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] vollständig zerstörten Firmengeländes gelingt. Die BASF firmiert wieder als eigenständiges Unternehmen.


Am [[28. Juli]] [[1948]] explodierte im Hauptwerk ein Kesselwagen, befüllt mit ca. 30 t Dimethylether. Bei dieser Katastrophe starben 207 Menschen. 3.818 Personen wurden verletzt. An 3.122 Gebäude entstanden Schäden.
Am [[28. Juli]] [[1948]] kommt es als Folge einer Kesselwagenexplosion zu 207 Toten und 3.818 Verletzten. Tausende Gebäude im Werk, in der Stadt und in Mannheim wurden in Mitleidenschaft gezogen.


=== 1953-heute: Das Kunststoffzeitalter ===
=== 1953-heute: Das Kunststoffzeitalter ===
Zeile 43: Zeile 39:
[[2005]] ging ein neuer Standort in Nanjing in der ''Volksrepublik China'' in Betrieb.
[[2005]] ging ein neuer Standort in Nanjing in der ''Volksrepublik China'' in Betrieb.


== Weblinks ==
=== Vorstandsvorsitzende ===
Vorstandsvorsitzende der BASF waren (zeitl. Abfolge):
* Friedrich Engelhorn, Heinrich von Brunck, [[Carl Bosch]], [[Carl Wurster]], Bernhard Timm, Matthias Seefelder, Hans Albers, Jürgen Strube, [[Jürgen Hambrecht]] und [[Kurt Bock]].
 
Seit 2018 ist es Martin Brudermüller.
 
== Tag der offenen Tür ==
Immer wieder lädt die BASF zu einem ''Tag der offenen Tür'' ein. Das Besucherzentrum ist jeden 1. Samstag im Monat für die Öffentlichkeit geöffnet. Neben der Ausstellung kann auch auch das Werk bei einer Werkrundfahrt besichtigt werden.
 
== Verkehr ==
 
Die BASF ist auch ein Verkehrsunternehmen, das u.a. Kalkzüge von Stromberg im Hunsrück in die BASF fährt. Außerdem verkehren zahlreiche Regionalzüge aus allen Richtungen bis ins Werksgelände hinein. Für die BASF-Mitarbeiter stehen dort die drei Haltepunkte Süd, Mitte und Nord zur Verfügung.
 
Auch zahlreiche Busverbindungen führen zu Stoßzeiten in die BASF hinein. Innerhalb der BASF gibt es mehrere Buslinien für Mitarbeiter.


* {{Homepage|www.basf-ag.de}}
== Kultur ==
Die BASF ist Förderer vieler kultureller Veranstaltungen in der [[Metropolregion Rhein-Neckar]] wie etwa der [[Nacht der Wissenschaft]] oder anderer Veranstaltungen.


*[http://maps.google.com/maps?f=q&hl=de&q=Rheinvorland,+67063,+Deutschland&t=h&om=1 Stadtansicht (bei maps.google.com)]
In ihrem [[Feierabendhaus der BASF|Feierabendhaus]] und dem [[Gesellschaftshaus der BASF|Gesellschaftshaus]] finden regelmäßig Konzerte statt.


* {{Wikipedia}}
=== Tor 4 ===
Seit 2018 hat die BASF ein neues Kulturförderprogramm mit dem Namen "Tor 4" aufgelegt, mit dem an das nicht mehr vorhandene Werkstor 4 erinnert werden soll.


Zur Bedeutung des Chemikonzerns ''IG Farben'' 1924 - 1945:
== Adresse ==
* http://de.wikipedia.org/wiki/IG_Farben
:'''BASF SE'''
:[[67056]] [[Ludwigshafen am Rhein|Ludwigshafen]]
: {{Telefon|0621|60-0}}
: {{Telefax|0621|60-4 25 25}}
: {{E-Mail|global.info|basf.com}}


Zu den Katastrophen von 1921 und 1948:
== Weblinks ==
* http://de.wikipedia.org/wiki/Explosion_des_Oppauer_Stickstoffwerkes
* {{Homepage|www.basf.com}}
* http://de.wikipedia.org/wiki/Kesselwagenexplosion_in_der_BASF
* {{Wikipedia}}
* [http://www.ludwigshafen.de/leben_in_ludwigshafen/kultur/5/ Archiv der Stadt Ludwigshafen]
* {{Weblink|1=www.rheinneckarweb.de/umwelt/was-tun-bei-stoerungen/sms-info/|2=SMS-Info bei Betriebsstörungen bei BASF}}
* [http://www.corporate.basf.com/de/ueberuns/profil/geschichte/1923.htm Internet-Werksgeschichte der BASF]
* [http://www.kalenderblatt.de/index.php?what=thmanu&manu_id=1021&tag=21&monat=9&weekd=&weekdnum=&year=2005&lang=de&dayisset=1 Bericht (Kalenderblatt) bei der Deutschen Welle (2006)]




[[Kategorie:Ludwigshafen]]  
[[Kategorie:Ludwigshafen am Rhein]]
[[Kategorie:Unternehmen (Ludwigshafen am Rhein)]]
[[Kategorie:Chemie]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
[[Kategorie:Unternehmen]]
{{Stub}}

Aktuelle Version vom 11. Juli 2019, 21:57 Uhr

Nachtaufnahme der BASF

Die BASF SE (ehemals: Badische Anilin- und Soda-Fabrik, dieser Langname ist heute im Unternehmen selbst nicht mehr in Verwendung. Im Volksmund wird die BASF SE teilweise immer noch Anilin genannt) ist ein Chemiekonzern mit Sitz in Ludwigshafen. Ursprünglich wurde die BASF in damals badischen Mannheim gegründet, daher der Name. Sie wurde jedoch nach heftigen Protesten seitens Mannheim schnell auf die andere Seite des Rheins verlegt. So ist die BASF heute der größte Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz und in der Metropolregion.

Das Werk in Ludwigshafen liegt am Rhein, ziemlich genau gegenüber Mannheims. Die Stadt Ludwigshafen wirkt manchmal wie ein Anhängsel des riesigen Werks, welches innerhalb des Konzerns der größte Produktionsstandort ist. Dort sind etwa 34.150 Mitarbeiter und 5.000 Fremdfirmenmitarbeiter tätig. Gleichzeitig ist das zehn Quadratkilometer große Werkgelände Sitz der weltweiten Unternehmensleitung. Es verfügt über eigene Bahnhöfe und Hafenanlagen.

Ende 2005 hatte das Unternehmen weltweit 80.945 Mitarbeiter/-innen, davon mehr als 45.000 in Deutschland.

Geschichte der BASF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte der BASF läßt sich in fünf Abschnitte gliedern:

1865-1901: Das Zeitalter der Farben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Friedrich Engelhorn gründete am 6. April 1865 in Mannheim die „Badische Anilin- und Sodafabrik“ zur Produktion von Färbestoffen. Noch im gleichen Jahr zog sie auf die andere Rheinseite ins damals bayerische Ludwigshafen um.

1901-1925: Das Zeitalter der Düngemittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die chemische Synthese von Ammoniak macht die Herstellung von synthetischen Stickstoffdüngern möglich. Das Verfahren wird auch im Technikmuseum Mannheim gut erklärt.
  • Das Haber-Bosch-Verfahren zur synthetischen Herstellung von Ammoniak, einem Grundstoff für viele Düngemittel, wurde von Fritz Haber und Carl Bosch entwickelt und führte bei der BASF zu sehr gutem wirtschaftlichem Erfolg. Das Verfahren wurde 1910 als Patent angemeldet.

1925-1945: Neue Hochdrucksysteme: Benzin, Kautschuk, Acetylenprodukte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BASF geht 1925 in der I.G. Farben AG auf.

Im Nationalsozialismus profitierten die IG Farben einerseits von der Rüstungswirtschaft und andrerseits auch vom Einsatz von Zwangsarbeitern.

1945-1953: Wiederaufbau und Neubeginn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstörten Firmengeländes gelingt. Die BASF firmiert wieder als eigenständiges Unternehmen.

Am 28. Juli 1948 kommt es als Folge einer Kesselwagenexplosion zu 207 Toten und 3.818 Verletzten. Tausende Gebäude im Werk, in der Stadt und in Mannheim wurden in Mitleidenschaft gezogen.

1953-heute: Das Kunststoffzeitalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftswunder und Kunststoffe gehören aus der Sicht vieler zusammen.

Als Erfolgsstory folgt die Entwicklung zu einem internationalen Unternehmen mit Produktionstätten in Europa, Nord- und Südamerika sowie Asien.

2005 ging ein neuer Standort in Nanjing in der Volksrepublik China in Betrieb.

Vorstandsvorsitzende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstandsvorsitzende der BASF waren (zeitl. Abfolge):

Seit 2018 ist es Martin Brudermüller.

Tag der offenen Tür[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Immer wieder lädt die BASF zu einem Tag der offenen Tür ein. Das Besucherzentrum ist jeden 1. Samstag im Monat für die Öffentlichkeit geöffnet. Neben der Ausstellung kann auch auch das Werk bei einer Werkrundfahrt besichtigt werden.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BASF ist auch ein Verkehrsunternehmen, das u.a. Kalkzüge von Stromberg im Hunsrück in die BASF fährt. Außerdem verkehren zahlreiche Regionalzüge aus allen Richtungen bis ins Werksgelände hinein. Für die BASF-Mitarbeiter stehen dort die drei Haltepunkte Süd, Mitte und Nord zur Verfügung.

Auch zahlreiche Busverbindungen führen zu Stoßzeiten in die BASF hinein. Innerhalb der BASF gibt es mehrere Buslinien für Mitarbeiter.

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BASF ist Förderer vieler kultureller Veranstaltungen in der Metropolregion Rhein-Neckar wie etwa der Nacht der Wissenschaft oder anderer Veranstaltungen.

In ihrem Feierabendhaus und dem Gesellschaftshaus finden regelmäßig Konzerte statt.

Tor 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2018 hat die BASF ein neues Kulturförderprogramm mit dem Namen "Tor 4" aufgelegt, mit dem an das nicht mehr vorhandene Werkstor 4 erinnert werden soll.

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BASF SE
67056 Ludwigshafen
Telefon: (06 21) 60-0
Telefax: (06 21) 60-4 25 25
E-Mail: global.info(a)basf.com

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]