Johannes-Diakonie Mosbach: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Johannes-Anstalten [[Mosbach]]''' sind eine der größten Einrichtungen der Behindertenhilfe in Deutschland. An verschiedenen Standorten in ganz Baden bietet das soziale Dienstleistungsunternehmen eine Reihe von Ausbildungs-, Rehabilitations- und Wohnzentren für Menschen mit geistiger Behinderung.
Die '''Johannes-Anstalten [[Mosbach]]''' sind eine der größten Einrichtungen der Behindertenhilfe in Deutschland. An mehr als 30 Standorten in 16 badischen Städten und Gemeinden bietet das soziale Dienstleistungsunternehmen eine Reihe von Ausbildungs-, Rehabilitations- und Wohnzentren für Menschen mit geistiger Behinderung.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 1. Mai 2009, 19:26 Uhr

Die Johannes-Anstalten Mosbach sind eine der größten Einrichtungen der Behindertenhilfe in Deutschland. An mehr als 30 Standorten in 16 badischen Städten und Gemeinden bietet das soziale Dienstleistungsunternehmen eine Reihe von Ausbildungs-, Rehabilitations- und Wohnzentren für Menschen mit geistiger Behinderung.

Geschichte

Gegründet und eröffnet wurde die Einrichtung im Juli 1880 als "Anstalt für schwachsinnige Kinder". 1893 wurde sie zur "Idiotenanstalt", 1905 zur "Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache". Wurden bei Gründung 16 Kinder versorgt, wuchs die Zahl der Betreuten bis 1936 auf über 300 an. Im selben Jahr wurde auf dem Schwarzacher Hof die "Abteilung für Blöde" eingerichtet. 1939 lebten fast 800 Menschen mit Behinderungen in den verschiedenen Einrichtungen. Zur Zeit des Dritten Reiches wurden sehr viele Bewohner Opfer von Zwangssterilisationen oder wurden in sogenannten "Todestransporten" verschleppt und ermordet. Allein im Jahr 1940 wurden 218 Heimbewohner abtransportiert.

In den Nachkriegsjahren wurden die Johannes-Anstalten sukzessive auf- und ausgebaut. Heute betreuen rund 2100 Mitarbeitende etwa 3100 Menschen mit Behinderungen.

Standorte

Mosbach
Neckarburkener Straße 2–4
74821 Mosbach
Telefon: (0 62 61) 88-0
Telefax: (0 62 61) 88-6 60

Wohnstätten und Außenwohngruppen, Neurologisch-Psychiatrische Klinik, Klinik für innere Medizin, Sonderschule und Schulkindergarten, Werkstätten für Behinderte, Berufbildungswerk, Werkstätten für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, Frühförderzentrum, Offene Hilfen

Schwarzach
Schwarzacher Hof
74889 Schwarzach
Telefon: (0 62 62) 22-0
Telefax: (0 62 62) 22-5 50

Wohnstätten und Außenwohngruppen, Sonderschule und Schulkindergarten, Werkstätten für Behinderte, Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Fachschule für Sozialpädagogik

Buchen
Karl-Tschamber-Straße 4
74722 Buchen
Telefon: (0 62 81) 52 73-10
Telefax: (0 62 81) 52 73-20

Werkstätten für Behinderte

Buchen-Hettigenbeuern
Haus Bergesruh
74722 Buchen-Hettigenbeuern
Telefon: (0 62 81) 2 52

Wohnheim

Heidelberg
Rhein-Neckar-Werkstätten gGmbH
Hatschekstraße 4
69126 Heidelberg

Werkstätten für Behinderte

Aglasterhausen-Michelbach
Kurzeitheim
Schluchsee-Dresselbach
Freizeitheim
Simmersfeld
Wohn-Pflegeheim

Literatur

  • Blesch, Werner; Kaiser, Konrad u. a. : Uns wollen sie auf die Seite schaffen. Deportation und Ermordung von 262 behinderten Menschen der Johannesanstalten Mosbach und Schwarzach in den Jahren 1940 und 1944 (aus der Reihe Mosbach im Dritten Reich, 2. Heft, Mosbach, 1993. Im Selbstverlag zu beziehen bei der Stadtverwaltung, Rathaus, 74821 Mosbach)
  • Hans-Werner Scheuing: „ ... als Menschenleben gegen Sachwerte gewogen wurden.“ Die Anstalt Mosbach im Dritten Reich. Universitätsverlag Winter, Heidelberg. 1997 und 2. Auflage 2004. 543 Seiten, ISBN 3825316076

Weblinks