Kirchheim (Heidelberg): Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Die erste urkundliche Erwähnung als "Chiricheim" für das Jahr [[767]] findet sich im [[Lorscher Codex]].


Funde aus der Steinzeit belegen die schon früh einsetzende Besiedlung: Bandkeramik aus den Gewannen ''Birstäcker'' und ''Heuaue'' und ein Hockergrab, das 1933 im [[Gewann Feilheck]] (im Bereich der ehemaligen Mülldeponie) entdeckt wurde und  aus dem eine Steinaxt, ein Steinmeißel und ein der Schnurkeramik zuzurechnendes Gefäß geborgen wurden.
Funde aus der Steinzeit belegen die schon früh einsetzende Besiedlung: Bandkeramik aus den Gewannen ''Birstäcker'' und ''Heuaue'' und ein Hockergrab, das 1933 im [[Gewann Feilheck]] (im Bereich der ehemaligen Mülldeponie) entdeckt wurde und  aus dem eine Steinaxt, ein Steinmeißel und ein der Schnurkeramik zuzurechnendes Gefäß geborgen wurden.
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Während Funde aus der Keltenzeit auf Kirchheimer Gemarkung nicht vorliegen, gibt es Funde aus provinzialrömischer Zeit (50 bis 260 n. Chr.), so eine Schmiedeesse mit Schmiedeschlacken, ferner Salztiegel. Die Funde wurden 1966 beim Bau des Ringkanals im Gewann Birstäcker und beim Ausbau der [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und des Autobahn-Kleeblatts gemacht. <ref>Körner, ''Kirchheim''. S. 7. Körner beruft sich auf einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19. Januar 1994</ref>
Während Funde aus der Keltenzeit auf Kirchheimer Gemarkung nicht vorliegen, gibt es Funde aus provinzialrömischer Zeit (50 bis 260 n. Chr.), so eine Schmiedeesse mit Schmiedeschlacken, ferner Salztiegel. Die Funde wurden 1966 beim Bau des Ringkanals im Gewann Birstäcker und beim Ausbau der [[Speyerer Straße (Heidelberg)|Speyerer Straße]] und des Autobahn-Kleeblatts gemacht. <ref>Körner, ''Kirchheim''. S. 7. Körner beruft sich auf einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19. Januar 1994</ref>
Ein Reihengräberfriedhof in der Gegend zwischen dem Friedenskreuz und der landwirtschaftlichen Siedlung [[Kirchheimer Hof]] mit mehr als 150 Gräbern aus der ''Merovingerzeit'' wurde ab 19ß3 unter der Leitung von [[Karl Pfaff]] und seinem Nachfolger ausgegraben. Unter den zahlreichen Grabbeigaben ist besonders hervorzuheben das "Kirchheimer Trinkhorn" aus grünlich-gelbem Glas. Ein Teil der Funde ist im [[Kurpfälzisches Museum|Kurpfälzischen Museum]] in Heidelberg zu besichtigen.
Ein Reihengräberfriedhof in der Gegend zwischen dem Friedenskreuz und der landwirtschaftlichen Siedlung [[Kirchheimer Hof]] mit mehr als 150 Gräbern aus der ''Merovingerzeit'' wurde ab 19ß3 unter der Leitung von [[Karl Pfaff]] und seinem Nachfolger ausgegraben. Unter den zahlreichen Grabbeigaben ist besonders hervorzuheben das "Kirchheimer Trinkhorn" aus grünlich-gelbem Glas. Ein Teil der Funde ist im [[Kurpfälzisches Museum|Kurpfälzischen Museum]] in Heidelberg zu besichtigen.
Die erste urkundliche Erwähnung als "Chiricheim" für das Jahr [[767]] findet sich im [[Lorscher Codex]]. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort für "Kirche" ab.
In Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts werden erstmalig adlige Herren namentlich fassbar, so die ''Freiherren von Kirchheim'' als Lehnsnehmer des Bischofs von Worms.


== Verkehr ==
== Verkehr ==

Version vom 9. April 2014, 22:45 Uhr

Stadtbezirke von Heidelberg

Kirchheim ist ein Stadtteil Heidelbergs. Er liegt im Südwesten der Stadt und grenzt im Osten an Rohrbach, von dem er durch den Verlauf der Bahnstrecke zwischen Heidelberg und Karlsruhe getrennt ist.

Geschichte

Funde aus der Steinzeit belegen die schon früh einsetzende Besiedlung: Bandkeramik aus den Gewannen Birstäcker und Heuaue und ein Hockergrab, das 1933 im Gewann Feilheck (im Bereich der ehemaligen Mülldeponie) entdeckt wurde und aus dem eine Steinaxt, ein Steinmeißel und ein der Schnurkeramik zuzurechnendes Gefäß geborgen wurden.

Brandbestattungen aus der Bronzezeit fand man ebenfalls im Gewann Heuaue. [1]

Während Funde aus der Keltenzeit auf Kirchheimer Gemarkung nicht vorliegen, gibt es Funde aus provinzialrömischer Zeit (50 bis 260 n. Chr.), so eine Schmiedeesse mit Schmiedeschlacken, ferner Salztiegel. Die Funde wurden 1966 beim Bau des Ringkanals im Gewann Birstäcker und beim Ausbau der Speyerer Straße und des Autobahn-Kleeblatts gemacht. [2] Ein Reihengräberfriedhof in der Gegend zwischen dem Friedenskreuz und der landwirtschaftlichen Siedlung Kirchheimer Hof mit mehr als 150 Gräbern aus der Merovingerzeit wurde ab 19ß3 unter der Leitung von Karl Pfaff und seinem Nachfolger ausgegraben. Unter den zahlreichen Grabbeigaben ist besonders hervorzuheben das "Kirchheimer Trinkhorn" aus grünlich-gelbem Glas. Ein Teil der Funde ist im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg zu besichtigen.

Die erste urkundliche Erwähnung als "Chiricheim" für das Jahr 767 findet sich im Lorscher Codex. Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort für "Kirche" ab.

In Urkunden des 12. und 13. Jahrhunderts werden erstmalig adlige Herren namentlich fassbar, so die Freiherren von Kirchheim als Lehnsnehmer des Bischofs von Worms.

Verkehr

Kirchheim besitzt einen Bahnhof entlang der Eisenbahnstrecke nach Karlsruhe, der von den S-Bahn-Linien S3 und S4 angefahren wird. Auf einer im Dezember 2006 fertiggestellten Straßenbahntrasse fährt die Linie  26 von Kirchheim in Heidelbergs Zentrum. In der Folge wurde auch das Busliniennetz durch Kirchheim geändert und wird nun von den Linien  33 ,  720 ,  721  und  722  abgedeckt.

Der Bau der Straßenbahnlinie führte allerdings auch dazu, dass die wichtige Schwetzinger Straße durch das Zentrum des Stadtteils nur noch eingeschränkt von Kraftfahrzeugen genutzt werden kann.

Aus Richtung Stadtzentrum oder von der Autobahn 5 (Anschlussstelle 38: Heidelberg/Schwetzingen) gelangt man über die L600a/Speyerer Straße entweder auf den Cuzaring, der in einem Bogen westlich um Kirchheim herum führt, oder auf die Pleikartsförster Straße, die in den alten Kirchheimer Kern führt.

Einrichtungen

In Kirchheim gibt es mehrere Schulen, die Geschwister-Scholl-Schule (Grund- und Hauptschule), die Kurpfalzschule (Grundschule), die Robert-Koch-Schule (Förderschule) sowie die 2007 von Rohrbach nach Kirchheim umgezogene Gregor-Mendel-Realschule.

Soziale Einrichtungen in der Altenpflege sind das Altenzentrum Mathilde-Vogt-Haus (Pflegeheim und Betreutes Wohnen).

Sport

Vereinssport wird von folgenden Sportvereinen in Kirchheim angeboten.

Vielfältige Breitensportangbote
* FT Kirchheim
* SG Heidelberg-Kirchheim
exotischere Angebote
* Motorsportclub Heidelberg-Kirchheim

Stadtteilpartnerschaften

Es besteht eine Stadtteilpartnerschaft mit Les Aubes-Rimbaud-Pompignane-Pasquier-Jean Monnet, einem Stadtteil der Stadt Montpellier, der Partnerstadt von Heidelberg. Im Zusammenhang damit besteht eine Partnerschaft zwischen dem Altenheim Les Aubes in Montpellier und dem Mathilde-Vogt-Haus in Kirchheim.

Literatur

  • Philipp Körner, Kirchheim. Ein heimatkundlicher Überblick, Heidelberg 2011 (2009), o.V.

Einzelnachweise

  1. Körner, Kirchheim, S. 6
  2. Körner, Kirchheim. S. 7. Körner beruft sich auf einen Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung vom 19. Januar 1994

Weblinks

Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kirchheim (Heidelberg)“