St. Pankratius (Schwetzingen)

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Aufnahme Mariens in den Himmel

Die katholische Kirche St. Pankratius wurde 1305 erstmals erwähnt und ist somit das älteste Gotteshaus Schwetzingens. Ihr heutiges Aussehen bekam sie im 18.Jahrhundert.

Dekan Wolfgang Gaber
Ecclesia

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der weithin sichtbare barocke Kirchturm wurde 1755 von Hofbaumeister Franz Wilhelm Rabaliatti erbaut. Die neun Glocken des Kirchturms laden nicht nur zu Gottesdiensten ein, sondern erfreuen auch viele Besucher der Stadt und des Schlossgartens durch deren Klangvielfalt.

Das nach Plänen des Hofbaumeisters Sigismund Zeller erbaute und vom Wormser Weihbischof Anton von Merle 1739 geweihte Gotteshaus, steht an gleicher Stelle der Vorgängerkirche. Deren urkundliche Ersterwähnung geht auf das Jahr 1305 zurück. Die Auswirkungen des Augsburger Religionsfriedens von 1555, vor allem aber eine Zerstörung der Kirche im Dreißigjährigen Krieg hatten das Bauwerk so geschädigt, dass ein Neubau unumgänglich geworden war. Das neue Gotteshaus erwies sich jedoch bald als zu klein und so kam es bereits 1763 zu einer Kirchenerweiterung. Obwohl die Kirche nie als Schlosskirche diente, ist doch überall der Einfluss des Fürstenhauses auf Baustil und Ausstattung unverkennbar. Schwetzingen war Sommeraufenthaltsort des wittelsbachschen Hofes und damit ein bedeutender Ort der Kurpfalz.

Innenraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betritt man den barocken Kirchenraum durch den Haupteingang, so befindet man sich in einem rechteckigen, einschiffigen Langhaus, das gegen den Chor hin durch die beiden Seitenaltäre begrenzt wird. Beiderseits des Altarraums befinden sich Anbauten mit Bankreihen und darüber zwei Seitenemporen. Der hintere Teil des Kirchenschiffes ist mit einer Empore versehen. An den Wänden des Kirchenraums und des Chores vorhandene Rundbogenfenster verleihen im Zusammenspiel mit dem zarten Anstrich der Wände dem Raum eine ausreichende Helle und Leichtigkeit. Die in Wandnischen untergebrachten Beichtstühle und das stilgerecht angepasste Kirchengestühl unterstreichen den barocken Gesamtcharakter.

Hochaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hochaltar, wie auch die beiden Seitenaltäre, gehen auf das Jahr 1767 zurück. Sie weisen viele Elemente des Barocks auf: Säulen mit vergoldeten Kapitellen, Rocaillen, Puttenengel und eine Vielzahl in Gold gefasste Verzierungen. Vor dem Hintergrund der dunklen Marmorierung geben sie den Altären eine heitere und beschwingte Note. Verstärkt wird die Wirkung noch durch zwei große Engelsfiguren an den seitlichen Anbauten des Hochaltars. Das Antependium weist auf den Kirchenpatron hin, dessen Figur heute den rechten Seitenaltar schmückt. Der linke Seitenaltar ist mit einer Muttergottes-Statue versehen. Auch wenn der Hochaltar im Laufe der Zeit einige Veränderungen erfuhr, stellen die Altäre in ihrer Gesamtheit doch künstlerisch die wertvollste Inneneinrichtung der Kirche dar.

Seitenaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenfalls aus dem 18. Jahrhundert stammt auch die Kanzel und bildet zusammen mit den Altären eine stilistische Einheit. Die Seitenwände des Langhauses schmücken Heiligenfiguren, wie die des hl. Josef, des hl. Aloysius und des hl. Nepomuk sowie eine beeindruckende Pieta, die der Werkstatt Peter Verschaffelts zugeschrieben wird. An der Rückwand befindet sich eine neuere Figurengruppe um den Klosterbruder Konrad von Parzham. Das ebenfalls an der Rückwand angebrachte Gnadenbild der schwarzen Madonna stammt aus Maria Einsiedeln. Die drei Deckengemälde wurden im Jahre 1931 von den Gebrüder Hemberger aus Karlsruhe angefertigt. Dargestellt werden: Im Chor: „Ecclesia“; im Kirchenschiff: „Aufnahme Mariens in den Himmel“ und über der Empore: „Hl. Cäcilia als Patronin der Kirchenmusik“.

Hauptorgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche verfügt über zwei Orgeln: Die Chororgel befindet sich auf der linken Seitenempore und wurde im Jahre 1967 durch die Orgelbaufirma Michael Weise, Plattling gebaut. Sie soll mit ihren acht Registern vor allem den Gesang im Chorraum unterstützen. Die Hauptorgel auf der hinteren Empore stellt ein neues Werk dar und stammt aus dem Jahre 2005. Mit ihren 35 Registern wurde sie von der Orgelwerkstätte Mönch in Überlingen erbaut. Ein Teil des Prospektes geht auf die erste Orgel der Kirche von 1766 zurück. Im Rahmen der Festspiele werden in der Kirche auch Orgelkonzerte veranstaltet und diese vom Südwestrundfunk in alle Welt übertragen. Unter dem Chor befindet sich eine Krypta, welche beim Bau der Kirche als Gruft angelegt wurde. In ihr fanden in früherer Zeit Angehörige des Adels, kurfürstliche Bedienstete und Honoratioren der Stadt ihre letzte Ruhestätte. Vor einigen Jahren wurde die Krypta in einen Gebetsraum umgestaltet.

Adresse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kath. Pfarramt St. Pankratius
Schloßstraße 8
Telefon: (0 62 02) 9 26 28-0
Telefax: (0 62 02) 9 26 28-20
68723 Schwetzingen

Weblink[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]