Badische Revolution

Aus dem Rhein-Neckar-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Überblick

Die Badische Revolution von 1848 und 1849, eigentlich der badisch-pfälzische Aufstand, spielte sich damals in der gesamten Rhein-Neckar-Region ab. Während der Reichsverfassungskampagne im Sommer 1849 waren Truppen zum Teil zunächst in der damals zu Bayern gehörenden Vorderpfalz und anschliessend im nördlichen Baden militärisch aktiv, wo sich die Pfälzische Volkswehr mit der Badischen Revolutionsarmee vereinigte. Wichtige Anführer der Badischen Revolution wie Friedrich Hecker und Franz Sigel stammten aus der Rhein-Neckar-Region, andere, wie Carl Schurz, Fritz und Mathilde Anneke, und Friedrich Engels waren 1848 im preussischen Köln aktiv gewesen, bevor sie im Sommer 1849 in die Badisch-Pfälzischen Kämpfe eingriffen.

Viele Anführer der Badischen Revolution waren später hohe Offiziere im amerikanischen Bürgerkrieg, zum grössten Teil auf Seiten Abraham Lincolns und der Nordstaaten. Sie engagierten sich für die Abschaffung der Sklaverei und die Emanzipation der Afro-Amerikaner. Darüber hinaus war zum Beispiel Mathilde Anneke eine der führenden US-amerikanischen Frauenrechtlerinnen und der ehemalige US-General Carl Schurz entzog als US Secretary of the Interior die Kontrolle über die von den Ureinwohnern bewohnten Gebiete (sogenannte "Indianerreservate") der US-Armee, stellte sie unter Zivilverwaltung des Bundes und trug damit zum Ende des Völkermordes an den "Indianern" bei. Das Gedenken an Kommandeure der US-Armee wie Franz Sigel und Carl Schurz, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen erheblichen Einfluss auf die Organisation einer modernen, zu einer Demokratie passenden, schlagkräftigen Armee hatten, spielt deshalb auch eine wichtige Rolle in den nach wie vor im Rhein-Neckar-Raum stationierten US-amerikanischen Truppenverbänden.

Speziell nachdem sich Bundespräsident Gustav Heinemann in den Jahren 1973/74 vehement für das Gedenken an die Badisch-Pfälzische Revolution eingesetzt hatte (ein Vorfahr von ihm, Gustav Walter, war in Rastatt gefallen), und auf seine Anregung hin die "Erinnerungsstätte Deutsche Freiheitsbewegungen" in Rastatt gegründet wurde, ist dieses Datum auch Teil der Traditionspflege der Bundesrepublik und ihrer Institutionen (zum Beispiel der Bundeswehr) geworden, nachdem vorher Kaiserreich und Nazi-Diktatur das Andenken an 1848/49 weitgehend aus dem öffentlichen Bewusststein verdrängt hatten. Bis heute werden Symbole der Revolution wie die schwarz-rot-goldene Fahne im öffentlichen Bewusstsein nicht automatisch mit diesem Ereignis verknüpft, so dass dort noch viel Gedenkarbeit zu leisten ist.

Gedenkorte der Badisch-Pfälzischen Revolution im Rhein-Neckar-Dreieck

Nach Akteuren der Revolution benannte Strassen, Schulen und sonstige Orte im Rhein-Neckar-Dreieck

Siehe auch


Literatur

  • Alfred Georg Frei, Kurt Peter: Wegbereiter der Demokratie. Die badische Revolution 1848/49. Der Traum von der Freiheit, Verlag G. Braun, Karlsruhe 1997. ISBN 3-7650-8168-X
  • Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): 1848/49. Revolution der deutschen Demokraten in Baden, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 1998. ISBN 3-923132-66-2

Weblinks


Rhein-Neckar-Wiki verbessern („Stub“)

Dieser Artikel ist kurz und hat noch wenig Inhalt. Du hast Wissen zum Thema „Badische Revolution“? Dann sei mutig und hilf mit, aus ihm einen guten Artikel zu machen. Vielen Dank für Deine Unterstützung!